Ein Fest der Kirche, der Schützenvereine, Touristen und Autobahnstaus
Von Wolf Stegemann – Pfingsten (von pentēkostē hēméra, deutsch ‚fünfzigster Tag‘) ist ein christliches Fest. Die Bezeichnung war im Deutschen ursprünglich ein Dativ Plural „an den Pfingsten“, dann Nominativ Plural „die Pfingsten“, schließlich Nominativ Singular „das Pfingsten.“ Der Festinhalt ist die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche. Ikonografisch wird Pfingsten auch „Aussendung des heiligen Geistes“ (Foto: sakrale Darstellung San Sebastian) oder auch „Ausgießung des heiligen Geistes“ genannt. Der Pfingstsonntag ist der 50. Tag der Osterzeit, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, und liegt zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin). Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot („zum 50. Tag“) in Jerusalem versammelt waren. Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden. Obwohl Pfingsten vom Ursprung her ein kirchliches Fest ist, war und ist die Feier der Pfingsttage überwiegend vom weltlichen Festwesen in allen sozialen Schichten bestimmt. – In der wiederergrünten Natur kam es im Mittelalter zu großen Festen unter freiem Himmel. Die bretonische Sagenwelt erinnert an die glanzvollen Pfingstfeste des sagenhaften König Artus zu Glamorgan (5./6. Jh.). Kaiser Barbarossa feierte zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz die Schwertleite zweier Söhne im Beisein von angeblich 70.000 Menschen. Pfingsten blieb der beliebteste Termin der höfisch-ritterlichen wie der patrizischen Turniere und wurde es auch für die großen Schützenfeste der Städte und Dörfer. Pfingstliche Tradition haben beispielsweise das Schützenfest der Dorf-Holsterhausener und andere. Lediglich der Pfingstmontag gilt heute auch als gesetzlicher Feiertag. Pfingsttage waren stets auch Ausflugstage. Ging man zu Fuß über die Felder, um das sprießende Grün in Demut vor Gott zu bewundern, oder fuhr man in der Kutsche durch die Parks spazieren, so reihen sich heute zu Pfingsten Stoßstange an Stoßstange. Die Unfallbilanz der Polizei sieht oft erschreckend aus.
Was geschah Pfingsten in Dorsten? Ein Blick in die Zeitungen ab 1888
Ein Blick in die „Dorstener Volkszeitung“ (später Ruhr-Nachrichten bzw. Dorstener Zeitung) zeigt, dass Pfingsten seit jeher besondere Tage waren. Redakteure und Feuilletonisten machten sich schon vor Jahrzehnten Jahr für Jahr Gedanken um das Pfingstfest. Je weiter man die Zeitung zurückblättert, desto religiöser, nationaler und auch kitschiger werden die Beiträge, Leitartikel, Gedichte und Berichte. Im Drei-Kaiser-Jahr 1888 veröffentlichte die Dorstener Volkszeitung zu Pfingsten am 14. Mai ein Gedicht. Die beiden ersten Verse lauten:
„Pfingsten, das herrliche Fest, ist gekommen,
Wieder steigt nieder vom Himmel der Geist,
Der uns zur Liebe, zur Wahrheit, zum Frieden,
Der uns den Weg auch zum Ewigen weist.
Liebe nur zeigt sich, wohin wir auch blicken,
Sie schmückt aufs Neue die grünende Flur,
Sie gibt den Menschen die herrlichsten Früchte,
Daß er erkenne des Gütigen Spur.“
Mit dem pfingstlichen „lebendigen Odem Gottes“ befasst sich der Leitartikel, der fast die gesamte erste Seite einnimmt.
1888: „Der Kaiser hat eine recht gute Nacht gehabt…“
In der Stadtverordnetenversammlung wurde kurz vor Pfingsten 1888 beschlossen, dass bei der Aufforstung der Marler Heide von einer Neuparzellierung abgesehen werden soll. Ein Antrag auf Einrichtung und Einführung eines Gemeindestatuts für die Krankenversicherung lehnten die Dorstener Stadtverordneten ab. Ein Antrag des Bürgermeisters wurde aber genehmigt, demzufolge „nothwendige Bücher“ für Schüler der Fortbildungsschule bis zu 50 Mark „pro Bedürfniß“ bezuschusst werden. In der Rubrik „Tagesereignisse“ ist zu lesen:
„Der Kaiser arbeitet heute Vormittag mit dem General v. Winterfeldt und machte am Nachmittage eine einstündige Spazierfahrt im Charlottenburger Park.“
An anderer Stelle steht:
„Der Kaiser hat eine recht gute Nacht gehabt und es schreitet die Zunahme der Kräfte in erfreulicher Weise fort, wenn auch gegen Abend die Temperatur noch immer ein wenig über der Norm zu sein pflegt. Bei der heutigen Consultation der Aerzte hat wieder eine Auswechslung der Canüle stattgefunden…“ – Der Kaiser starb noch im gleichen Jahr. Im Jahr 1908 wies die Dorstener Bahnhofsverwaltung darauf hin, dass „die am Samstag vor Pfingsten gelösten Retourbillete bis einschließlich Dienstag Gültigkeit haben“. Die Bottroper Schützen kündigten an, dass das Schützenfest für dieses Jahr an Pfingsten „wegen Krankheit Se. Majestät des Kaisers“ ausfällt. Das war Kaiser Wilhelm II. (Darstellung). Ansonsten verlief das Pfingstfest 1908 ruhig. Anders war es zehn Jahre später, 1918. Es war das 5.Kriegsjahr, in dem sich das Kaiserreich befand. Zu Pfingsten fuhr das Kaiserpaar nach Konstantinopel. In der Dorstener Volkszeitung sind Pfingsten 1918 Kriegs- und Verlustberichte zu lesen, während die Lokalseite wieder mit einem Gedicht über Pfingsten eingeleitet wurde: „Lerchen singen in den Lüften…“ Die letzte Strophe lautet:
„Fromm vom Thron bis zum Geringsten,
Klingt’s hinauf zum Sternenzelt:
Schenk’ den Sieg uns, Geist der Pfingsten
Und den Frieden für die Welt.“
Zu Pfingsten 1918 bekam der Dorstener Gerichts-Assessor und Leutnant Josef Altenburg das Eiserne Kreuz 1. Klasse, der Landwirtssohn Paul Hermanns das der 2. Klasse.
Majestätisch war 1928 nur noch die Pfingstpracht der Natur
Pfingsten 1928 brachte das Lichtspielhaus die Filme: „Der Mut zum Glück, „Die verflixte Liebe“, „Der Tag der Vergeltung“ und „Bauernlist“. – „Das lieblichste Hochfest des Jahres ist gekommen“, schreibt die Zeitung 1928. Der Kaiser ist schon seit neun Jahren im holländischen Exil und das Deutsche Reich Republik. „Majestätisch“ ist nur noch die Pfingstpracht der Natur. So steht es jedenfalls in der Dorstener Volkszeitung 1928. „Der gewaltige Genius, der hoch über allen schwebt, hat durch den Hauch seiner Allmacht das allsommerliche Werden sich erfüllen lassen…“ Und gar gottvoll klingt der Sechszeiler:
„Feuerzungen,
Die erklungen
Einst im frohen Liebesmut.
Schlagt, ihr Flammen,
All zusammen.
Werdet eine Glut!“
1938 wanderte die Dorstener Hitler-Jugend mit Wimpel und Tornister
Knisternde Kriegsspannung lag über dem Jahr 1938, das 5. Jahr nationalsozialistischer Diktatur. Hitler stand im Zenit seiner Macht. Da zog es zu Pfingsten 1938 die Hitler-Jugend aus Dorsten wie aus ganz Westfalen mit Tornister und Wimpel an die Westgrenze des Reiches. Verkannte Wandervogelromantik hier, verkannte Kunst dort: Zu Pfingsten beschloss die Reichsregierung das Gesetz über die „Einziehung von Erzeugnissen entarteter Kunst“. Das Amt Hervest-Dorsten legte den Haushaltsplan „ausgeglichen um jeden Preis“ vor, zurückgestellt wurde der Bau einer Leichenhalle, gespart wurde an allen Ecken und Enden. Erstmals fanden Amtsmeisterschaften der gleichgeschalteten Sportvereine statt. Sportvereine mussten eine eigene Schwimmabteilung einrichten. So forderte es der NSDAP-Sportbeauftragte des Amtes Hervest-Dorsten. – Pfarrer Ludwig Heming feierte zu Pfingsten 1938 sein 25-jähriges Jubiläum als Pfarrer an St. Agatha. An diesem Tag konnte ihm der Pfarrgemeinderat 10.000 Reichsmark für den Umbau des Kirchenchores übergeben.
1948 wurde die gesprengte Lippe- und Kanalbrücke wieder errichtet
Zehn Jahre später, 1948, der Krieg war seit drei Jahren beendet, meldete die Dorstener Volkszeitung, dass die Eisenbahnlücke zwischen Dorsten und Hervest-Dorsten geschlossen wurde. Die Lücke entstand bei der kriegsbedingten Sprengung der Lippe- und der Kanalbrücke. Bis 1948 wurde der Zwischenverkehr behelfsmäßig mit Fahrzeugen durchgeführt. Pfingsten 1948 fuhr der letzte Wagen, geschmückt und bekränzt, zwischen Dorsten und Hervest. Nach Schließung der Lücke rollten täglich 21 Personenzüge und zehn Güterzüge in beide Richtungen über die neuen Brücken (Foto: Wiederaufbau der Brücke 1948). Vor der Handwerkskammer in Münster bestand Richard Schürmann aus Wulfen die Meisterprüfung im Sattler- und Polsterhandwerk, Josef Albersmann aus Rhade die zum Elektro-Installateur. Weiter schreibt die Zeitung zu Pfingsten 1948, dass der jüdische Friedhof an der Hasselbecke geschändet wurde, die Kartoffelkäferplage überhand nimmt und Ganoven aus einer Wohnung in Hervest-Dorsten 2100 Reichsmark stahlen.
Eine riesige Überschrift meldet Pfingsten 1958, dass die Erzeugnisse aus der Molkerei Rhade eine „höchste Auszeichnung“ erhielten. Unter 220 Molkereien in Westfalen-Lippe kamen die Rhader Produkte auf den siebten Platz. Vor dem Dorstener Schöffengericht hatte sich einen Tag vor Pfingsten die 42-jährige Irmgard W. zu verantworten, weil sie mit ungedeckten Schecks einen Dorstener Erfinder schädigte, der eine Zündsicherung gegen Kraftwagendiebstahl erfunden hatte. In Altschermbeck gab es zu Pfingsten 1958 Aufregung. Ein 29-jähriger Mann, „ein Nichtstuer aus Passion“, wurde in Altschermbeck vom Kaplan erwischt, als er sich mit einem Schraubenzieher an dem Opferstock in der Pfarrkirche zu schaffen machte. Der Täter flüchtete in den nahen Wald und wurde dort von einem Polizisten in den rechten Unterarm geschossen.
Schützenfest in Holsterhausen, neue Orgel in Altendorf …
Im Polizeibericht stand 1968: Fünfjähriger Junge geriet auf der B 224 in Höhe der Gastwirtschaft Mergen unter ein Auto und wurde lebensgefährlich verletzt. Am Pfingstsamstag brannte auf der Bovenhorst eine Gartenlaube ab, zwei Dorstener PKW-Fahrer mussten wegen Alkohol am Steuer ihren Führerschein abgeben. Die Polizei ertappte einige Einbrecher, einen Mopedfahrer ohne Führerschein und griff einen ausgerissenen Fürsorgezögling auf. – Als Gast kam zu den Fest-Aktivitäten beim Schützenfest Holsterhausen-Dorf Pfingsten 1978 das Dülker Reiterkorps. Die Majestäten Jochen Kruse und Ursula Janowitz traten ihre Königswürde am Pfingstmontag an. Am Pfingstmontag 1988 bekam Holsterhausen-Dorf ein neues Schützenkönigspaar und zehn Jahre später, 1998, wurde die Orgel der St. Nikolauskirche eingeweiht und die Heilig-Kreuz-Gemeinde in Altendorf feierte ihre Selbstständigkeit, die sie vor 25 Jahren durch Trennung von der innenstädtischen Agatha-Gemeinde im Jahr 1963 erhalten hatte. Zu Pfingsten 2008 verabschiedete die Schulgemeinschaft der Augustaschule die langjährige Rektorin Martha Rüsing in den Ruhestand und am Pfingstsonntag feierte der Spielmannszug Holsterhausen im Rahmen des Schützenfestes sein 90-jähriges Bestehen. Der RCE führte zum 25. Mal seine Radtouristikfahrt „Rund um Dorsten“ durch. Auf sechs unterschiedlichen Strecken radelten insgesamt 1105 Teilnehmer. Am Pfingstmontag, dem „Deutschen Mühlentag“, konnte die Tüshaus-Mühle in Deuten wieder besichtigt werden. – Am Pfingstsamstag 2018 fand rund ums das „Leo“ im Zechenquartier Hervest ein Biker-Treffen statt, das viele Motorrad-Fans anlockte. Seit über 30 Jahren ist der „Tag der Vereine“ in Rhade feste Tradition, mit dem der „Deutsche nationale Mühlentag“ verbunden wurde. Wie immer am Pfingstmontag öffnete somit der Heimatverein Rhade die Türen der Wassermühle (Foto) zur Besichtigung und veranstaltete auch drumherum ein nettes Beisammensein. Das gab genug Anlass, sich mit der langjährigen Geschichte der Rhader Wassermühle (Fotozu befassen. Im Jahre 1609 wurde sie zum ersten Mal in einem schriftlichen Dokument erwähnt und 1970 stillgelegt.
Und was geschah an Pfingsten im Jahr 2021?
Die Sportplatztribüne auf dem Sportplatzgelände von Grün Weiß Barkenberg am Midlicher Kamp brannte am Pfingstsonntag 2021. Die Feuerwehr konnte größeren Schaden abwenden. Die Polizei stellte Brandstiftung fest. Einen schweren Verkehrsunfall gab es am Pfingstmontag auf der B 58 in Dorsten-Deuten. Ein 29-jähriger Motorradfahrer aus Mülheim fuhr auf der Bundesstraße vom Freudenberg in Richtung Deuten und stieß mit einem Wagen zusammen, den er übersehen hatte. Der Motorradfahrer wurde ins Krankenhaus gebracht. Komplett brannte am Pfingstsamstag auf dem Standstreifen der A 31 ein Auto aus. Verletzt wurde niemand.
Premiere: Pfingstgottesdienst aller Kirchengemeinden im Amphitheater
Zum ersten Mal feierten am Pfingstmontag (6. Juni) 2022 alle Kirchengemeinden in Dorsten gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst im Amphitheater des Bürgerparks Maria Lindenhof. Pastoralreferent Stephan Biesterfeldt rief die gut 200 erschienenen Besucher auf, „alle Sorgen auszuatmen“ und an der frischen Luft neue Lebensenergie zu tanken.
Neben dem provisorischen Altar war ein riesiger Erdball aufgestellt. An diesem Symbol machten die Pfarrer ihre Botschaft fest. Biesterfeldt erzählte von dem deutschen Astronaut Alexander Gerst, dem im Weltall bewusst wurde, dass „unser Heimatplanet eine einzigartige Oase in einem unendlichen Raum voller Leere ist“. Pfarrer Michael Laage fand ein sehr treffendes Symbol für die Bewahrung der Schöpfung, die nur durch eine große gemeinsame Anstrengung gelingen kann: Einige Zuschauer versuchten in einem Kreis auf der Bühne die riesige Erdkugel von Hand zu Hand weiterzureichen, ohne dass sie herunterfiel oder beschädigt wurde. Diese stimmige Aktion war eingebettet in das Gemeindelied „Laudato si“, das währenddessen auf den Rängen geschmettert wurde. Die Gemeinde wurde begleitet vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hervest-Wulfen unter Leitung von Stephan Hillnhütter. Lukas Czarnuch, Kirchenmusiker von St. Barbara, spielte Piano. – Der Ökumenische Pfingstgottesdienst war der Auftakt zu weiteren Veranstaltungen unter dem Motto „Schöpfung bewahren – jetzt!“, die an den darauffolgenden Tagen stattfanden (Quelle und Foto: Sabine Bornemann in DZ vom 8. Juni 2022). – Foto: Treffendes Symbol für das Bemühen, die Schöpfung zu bewahren, war das Weiterreichen der Erdkugel von einer Hand zur anderen, wobei sich Groß und Klein beteiligten.
Auch das noch:
Es gibt die anmutige Pfingstrose und den kräftigen Pfingstochsen
In China gilt die Pfingstrose (Päonie) als Symbol für Vornehmheit und Reichtum. Aufgrund ihrer langen Kultivierungsgeschichte wird den Pfingstrosen ein hoher symbolischer Gehalt zugewiesen. Pfingstrosen tauchen in den mittelalterlichen Tafelgemälden bereits auf, da sie in der christlichen Symbolsprache Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit symbolisierten. In der chinesischen Gartenkunst symbolisiert die Pfingstrose Reichtum, Liebespfand, ein in Liebe erfülltes Frauenleben und die Sanftmut Buddhas. Ein japanisches Sprichwort sagt: Im Stehen wie eine Chinesische Pfingstrose, im Sitzen wie eine Strauch-Pfingstrose, und die Art, wie sie läuft, die Blüte einer Lilie. Das Sprichwort beschreibt die drei unterschiedlichen Schönheitsideale, denen eine Frau entsprechen soll: Wenn sie steht, soll sie einer chinesischen Pfingstrose gleichen, mit ihrem kräftigen Stängel und der vollen Blüte. Wenn sie sitzt, soll sie dagegen zerbrechlich wirken wie die Strauch-Pfingstrose. Und wenn sie geht, soll sie anmutig sein wie eine Lilie.
Der Pfingstochse ist Bestandteil eines heute nur noch vereinzelt gepflegten Brauchtums zum Pfingstsonntag. Das Vieh wird an diesem Tag das erste Mal auf die Weide getrieben und dabei in einer Prozession durch den Ort geführt. Das kräftigste Tier wird mit Blumen, Stroh und Bändern geschmückt und führt als Pfingstochse die Herde an (daher auch die Redensart „geschmückt wie ein Pfingstochse“). Bis ins 19. Jahrhundert gab es auch den Brauch, den Pfingstochsen für das anschließende Pfingstessen zu schlachten, möglicherweise geht dieser Brauch noch auf die Darbringung von Tieropfern zurück. Im scherzhaften Sinn bezeichnet der Pfingstochse im altbayerischen und österreichischen Raum auch denjenigen, welcher am Pfingstsonntag am längsten schläft. In manchen Orten wird der „Pfingstochse“ auch auf einer Schubkarre durch den Ort gefahren, um allen zu zeigen, wer der Langschläfer ist.
Siehe auch: Pingstebrout