1. März bis 15. März 2022: Chronologie der Dorstener Reaktionen auf den Krieg
Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, ist etwas mehr als 1600 Kilometer Luftlinie von Dorsten entfernt. Das sind zweieinhalb Stunden mit dem Flugzeug. So nah ist der Krieg, den die Russen im Februar 2022 angefangen haben. Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands hat die Welt verstört und eine weltweite Welle der Solidarität mit der Ukraine ausgelöst. Auch in Dorsten. Darüber gab und gibt die „Dorstener Zeitung“ täglich beredte Auskunft. Dorstener Vereine, die Stadt, Privatpersonen, Kirchengemeinden und hier bereits lebende Ukrainer organisierten und organisieren tatkräftige Hilfsleistungen. Und die Bürger spenden Geld, geben notwendige Gebrauchgegenstände, beten und zeigen öffentlich ihre Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen. Der täglicher Blick in die Lokalzeitung informiert darüber und wir informieren fortschreibend unsere Leser mit dieser Chronologie über die Ukraine-Berichterstattung der „Dorstener Zeitung“, beginnend am 24. bis 28. Februar (III), fortgesetzt mit dieser Datei der Ereignisse vom 1. bis 15. März.
Dienstag, 1. März
Private Hilfsgüter-Aktion für die Ukraine in Dorsten angelaufen
Medizinische Hilfsgüter, Decken und Trockenlebensmittel schickte eine private Hilfsaktion aus Dorsten in Richtung Ukraine: Erster Transport war am Freitag, eine Pfarrei war Kooperationspartnerin, berichtet die „Dorstener Zeitung“. Vladislav Sokolowski kam mit Mutter und Schwester nach Deutschland. „Vor fünf Jahren haben wir auch meine Oma aus Kiew rüberholen können.“. Auch seine Freundin ist Ukrainerin, sie kommt aus Odessa. Vladislav Sokolowski bezeichnet sich als „apolitischer Mensch“, in Gesprächen mit russischen Bekannten vermeidet er das Thema Politik. „Früher hielten hier die Russen und Ukrainer zusammen“, sagt er. Seit den ersten Kriegshandlungen 2014 im Donbass und der Krim-Besetzung seien aber viele dieser persönlichen Freundschaften zerbrochen. Vladislav Sokolowski sammelt kein Geld, keine Kleidung. „Viel dringender sind medizinische Dinge, etwa für Lazarette.“ Sein Chef Andreas Hoffmann, Inhaber der gleichnamigen Regelungs- und Elektrotechnikfirma in Dorsten, unterstützt ihn dabei. Der erste Transport war für den Freitag (5. März) geplant.
Städte im Kreis Recklinghausen heißen Kriegsflüchtlinge willkommen
Menschen aus der Ukraine, die in den Westen fliehen, brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf. Die Städte im Kreis Recklinghausen bereiten sich auf die Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine vor. Offen ist noch, welchen ausländerrechtlichen Status die Menschen bekommen, die aus dem Kriegsgebiet in den Westen fliehen. „Diese Menschen brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf“, sagt Dr. Jochen Grütters, Standortleiter Emscher-Lippe der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK). „Wir müssen uns auch Gedanken darüber machen, wie wir sie in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt integrieren können.“ Aus verschiedenen Städten des Kreises werden auf Anfrage der „Dorstener Zeitung“ Kapazitäten zur Aufnahme von Bürgern aus der Ukraine gemeldet. Recklinghausen zum Beispiel verfügt über 300 bis 400 Plätze in seinen Flüchtlingsunterkünften, die kurzfristig aktiviert werden können. In Unterkünften der Stadt Dorsten stehen derzeit 100 Plätze zur Verfügung. Die Stadt will außerdem Kontakt zu Wohnungsgesellschaften aufnehmen, um bei Bedarf schnell Wohnungen anmieten zu können. Die Agentur für Arbeit stellt sich unterdessen darauf ein, Menschen aus der Ukraine Beschäftigungsangebote zu machen. Arbeitsplätze wären im Kreis Recklinghausen vorhanden
Bisher kaum Flüchtlinge in Deutschland: 1800 Frauen und Männer
Von den aus der Ukraine geflüchteten Menschen ist bisher nur ein sehr kleiner Teil in Deutschland angekommen: 1800 Frauen und Männer. Die Gesamtzahl der ukrainischen Flüchtlinge ist sehr viel höher: Sie beträgt nach Informationen der Bundesregierung 414.000, davon 212.000 in Polen – bei rund 40 Millionen Ukrainern insgesamt. Ob es bei einem derart geringen Anteil in Deutschland bleibt, war Anfang März noch völlig unklar. Da könne man, so heißt es in Regierungskreisen, derzeit „keine Prognose“ wagen. Geklärt ist allerdings der Status der Betroffenen. So hatten sich die Innenminister der Europäischen Union am Sonntag einmütig darauf verständigt, alle ukrainischen Flüchtlinge, auch die aus Drittstaaten, als Kriegsflüchtlinge anzuerkennen – und zwar maximal für drei Jahre. Damit entfallen die langen Anerkennungsprozeduren. Aus Drittstaaten bedeutet: Menschen, die keine Ukrainer sind, aber bis zuletzt dort lebten oder es noch tun – wie etwa eine große Zahl indischer Studenten in der Hauptstadt Kiew. Ukrainer, die nach Deutschland kommen, dürfen ihren Wohnort allerdings nicht frei wählen; sie sollen vielmehr auf die 16 Bundesländer verteilt werden – je nach deren Größe. Da ihr Status als Kriegsflüchtlinge von vornherein feststeht, werden die Menschen hingegen nicht gezwungen sein, in Erst- oder Sammelunterkünfte zu gehen – so wie viele Menschen in der Flüchtlingskrise 2015. Sie könnten stattdessen zum Beispiel zu Freunden oder Verwandten ziehen, wenn sie in Deutschland welche haben. Bisher leben rund 155.000 ukrainische Staatsangehörige in Deutschland. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bereitete derweil einen ersten Hilfstransport per Lastwagen ins polnische Lublin vor. Von dort aus sollen Hilfsgüter zur Versorgung der Bevölkerung in die Ukraine geliefert werden
Landrat und Bürgermeister fordern das Ende des Krieges
Die Lage in der Ukraine spitzte sich weiter zu. Nachdem Russland am vergangenen Donnerstag den Angriff auf die Ukraine eröffnete, folgten in den letzten Tagen Angriffe auf die Millionenstädte Kiew und Charkiw, bei denen tausende Menschen, darunter nach Medieninformationen hunderte Zivilisten, ihr Leben verloren. Nach Schätzungen der UN befinden sich inzwischen über 500.000 Ukrainer auf der Flucht.Der Landrat und die Bürgermeister im Kreis Recklinghausen bekannten sich in einem „Letter of Support“ geschlossen zur Ukraine und forderten das sofortige Ende des Krieges. In diesem heißt es (Auszug):
„Unsere Gedanken sind bei den Menschen vor Ort. Wir sind erschüttert bei der Vorstellung, welche Angst das ukrainische Volk aushalten muss. Eine Angst, die die Bürgerinnen und Bürger des Landes zur Flucht bewegt. Eine Angst, die sie dazu bringt, ihre Wohnungen und Häuser, ihre Städte, ihre Heimat so schnell wie möglich zu verlassen. Bei uns im Kreis Recklinghausen werden sie offene Türen vorfinden. Wir alle stehen für die Werte der ‘Mayors for Peace’. Frieden ist unser höchstes Gut, das uns allen, den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte, unseres Kreises, des Landes, des geeinten Europas, ein sicheres Leben ermöglicht. Europa steht für Werte, für Frieden und Freiheit. Und wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass das so bleibt. Die Menschen im Kreisgebiet sind in den vergangenen Tagen auf die Straße gegangen mit einer klaren Botschaft, die wir deutlich unterstreichen wollen: Wir im Kreis Recklinghausen stehen in diesen dunklen Stunden zusammen in Solidarität mit dem ukrainischen Volk…“
Mittwoch, 2. März
„TransSilvania“-Verein startete Hilfsaktion für die Ukraine
Seit mehr als 30 Jahren ist der Verein „TransSilvania – Partner für Rumänien“ in dem Land aktiv. Er betreibt dort Winternothilfe mit Lebensmittelgutscheinen und einer Kleiderkammer für die Stadt Rupea, damit Menschen besser über den Winter kommen.
Aus Rupea sei man nun erneut um Hilfe gebeten worden. Der Dorstener Verein kaufte zwei Paletten mit Pampers und Sanitärmaterial von einem Dorstener Unternehmer „für kleines Geld“. Diese Paletten sollen nun, so schnell es geht, vom Dorstener Unternehmen Schürholz nach Rumänien gebracht werden, zu „verlässlichen Partnern an der Grenze“. Lütkenhorst plante weitere Schritte: „Wir wollen die Dorstener bitten, auf unser gemeinnütziges Konto zu spenden, damit wir in der Grenzregion Rumänien Lebensmittel und andere Hilfsgüter für Frauen mit ihren Kindern beschaffen können.“
Unfassbar: Neider machen Hilfsaktionen für die Ukraine madig
Wenn es auf sie ankommt, sind die Dorstener da. Eine beispiellose Hilfsaktion ist für die Menschen in der Ukraine angelaufen. Leider gibt es Leute, die den Kriegsopfern das missgönnen. Claudia Engel kommentiert in der Lokalzeitung die Hilfsbereitschaft der Dorstener und die Nörgelei Einzelner:
„Unvorstellbares Leid ist über die Menschen in der Ukraine hereingebrochen. Von heute auf morgen sind sie einem Krieg ausgesetzt worden, den sie nicht haben wollten und den sie nicht angezettelt haben. Aus ihrem Alltag brutal herausgerissen, fehlt es am Tag sechs nach dem russischen Angriff auf ihr Leben an allem. Medizinische Hilfsgüter etwa, Nahrungsmittel für Klein und Groß, Kleidung, Taschenlampen. All das wird auch von Dorsten aus organisiert. Diese Größe haben viele Dorstener schon in anderen Krisen bewiesen. Sie haben sich aufnahmebereit gezeigt für Menschen, die es nicht so gut haben wie sie. Das hat aber längst nicht jeder gemacht. Unverhohlen wurde über Neuankömmlinge gehetzt und gemutmaßt, dass sie „uns“ was wegnehmen, was wir viel dringender als die Geflüchteten gebrauchen können. Das ist leider auch jetzt der Fall. Einige Stimmen äußern sich empört darüber, dass Hilfsaktionen für die Ukraine gestartet werden und bedürftige Menschen hierzulande einfach vergessen oder übersehen werden. Wie albern ist das denn? Hier leben die Menschen in Frieden und Freiheit. Hilfe bekommt, wer Hilfe braucht. Jeder, der jetzt herumnörgelt, sollte sich die Bilder in den Nachrichten genau anschauen. Und dann bitte den Mund halten, wenn andere so reagieren, wie es sich gehört: mitmenschlich.“
Sachspenden für die Ukraine: Immer mehr Hilfsaktionen in Dorsten
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgt für immer mehr Hilfsbereitschaft in Dorsten. Firmen und Privatleute organisieren Transporte – und freuen sich über die große Resonanz. Die ersten Hilfsgüter, die am Firmengelände am Smetanaweg 8 nach dem Facebook-Aufruf eintrudeln, kann Marcel Wengrzyk noch in einem Lagerraum unterbringen. Doch aus den 100 Kisten und großen Beuteln ist immer mehr geworden, nun erwartet er zudem ganze Paletten voll mit Material für die von dem Angriffskrieg betroffenen Menschen in der Ukraine. „Jetzt werde ich dafür einen Teil des Außengeländes frei räumen und dort ein Zelt aufbauen“, freut sich der Geschäftsführer der Dorstener Firma MW Service (Kfz-Technik und Versicherungen) über die Unterstützung. Seine Familie kommt aus Polen. „Wir haben dort auch ukrainische Freunde“, sagt er. Über eine dortige Bekannte bekam er die Nachricht, dass die ukrainische Botschaft in Stettin eine Hilfsaktion organisiert. „Das wollte ich in Dorsten unterstützen“, so Wengrzyk. Abgegeben werden Kleidung, Decken, Taschenlampen, Lebensmittel, Getränke, Medikamente und weitere dringend benötigte Güter.
Eine Spedition will am Wochenende (5./6. März) mit zwei 40-Tonner die Spenden auf die Reise zu schicken. Marcel Wengrzyk und sein Team sind nicht die einzigen in Dorsten, die kurzfristig solche Unterstützungsprojekte ins Leben gerufen haben. Auch die Firma „G & K Kfz-Teile“ an der Gelsenkirchener Straße will den Menschen in den Kriegsregionen helfen. Ebenso Mikhai Ostapchuk von der Wienbachstraße 22. Er ist Ukrainer und lebt seit 20 Jahren in Wulfen. Er hat Kontakt zur ukrainischen Botschaft in Düsseldorf und zu einer Kirchengemeinde, wird aber am Freitag oder Samstag selbst mit einem Transporter an die polnisch-ukrainische Grenze fahren, wo seine Hilfsgüter in Empfang genommen werden.
Auch das Ehepaar Stephanie und Andreas Bärwolf hat seine Garage für eine Hilfsaktion frei geräumt. Die Neu-Barkenberger sammeln für eine polnische Initiative, die auch Hilfsgüter für ukrainische Flüchtlinge in Polen benötigt. „Wir bringen die Sachen am Sonntag oder Montag nach Berlin, von dort werden sie per Sammeltransport nach Slesin in Polen gebracht“, sagt Andreas Bärwolf.
Auswirkungen des Krieges auf Dorsten: Parteien wollen Sondersitzung
Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat Auswirkungen auf unterschiedliche Bereiche in Dorsten haben. Daher fordern die Lokalpolitiker eine Sondersitzung. „Auch die Menschen in der Stadt Dorsten werden in den nächsten Tagen und Wochen Auswirkungen dieses Krieges zu spüren bekommen“, betonen die Dorstener Ratsfraktionen von CDU und SPD sowie FDP-Ratsvertreter Lutz Ludwig. Deswegen haben sie eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses zum Thema Ukraine-Krieg beantragt, die am Montag (7. März) um 17 Uhr im Wulfener Gemeinschaftshaus stattfinden sollte.
Am Mittwoch erschien ein Leserbrief in der „Dorstener Zeitung“
Die Leserin Ljubov Didszun aus Dorsten nahm zu dem Artikel „Private Hilfsgüter-Aktion für die Ukraine angelaufen“ vom 1. März Stellung:
„Ich möchte diesen Weg nutzen, um allen für die Trostworte, Gesten und Hilfsangebote in diesen tragischen Tagen für mich, meiner Familie und meinem Land, der Ukraine, Danke zu sagen… Allen Putin- und Russland-Verstehern in Politik, Wirtschaft und in Schichten der Gesellschaft sei gesagt: Ihr seid die wahren Verursacher dieses Krieges mit all dem menschlichen Leid, den wirtschaftlichen Folgen und allen nun folgenden Veränderungen in der Gesellschaft und der Welt. Die Ukraine, als friedliebende Nation, wurde von Russland 2014 angegriffen. Diese Tatsache wurde vertuscht und als harmloser Ukraine-Konflikt dargestellt. Der Aggressor wurde als Partner behandelt und hofiert. Ich appelliere an alle Regierungs- und Entscheidungsträger: Lasst hilfesuchende und bedürftige Nationen nicht im Stich. Lernt endlich aus der Geschichte, denn die wiederholt sich! Meinen besonderen Dank, Hochachtung und Respekt möchte ich meinem Präsidenten Selenskyj zollen, der standhaft, tapfer und besonnen unsere Nation durch diesen Krieg führt.“
Ukraine-Krieg: Künstlerisches Zeichen des Protestes am Tisa-Archiv
Ein kreatives Zeichen des Protestes im Geiste von Tisa von der Schulenburg haben Tisa-Archiv und „Das Leo“ vom Graffiti-Künstler Joshua Hildebrandt auf dem Zechengelände gestalten lassen. Was hätte Dorstens verstorbene Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg (Sr. Paula) gemacht, wäre der völkerrechtswidrige russische Einmarsch in die Ukraine zu ihren Lebzeiten passiert? Sabine Fischer und Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst (beide Tisa von der Schulenburg-Stiftung) in einer Arbeitssitzung am 2. März: „Sie hätte ein künstlerisches Zeichen gesetzt und damit gegen diese Grausamkeiten protestiert. (…) „Auch wir werden mit dem Tisa-Archiv künstlerisch Stellung beziehen zu dem, was derzeit Schreckliches in der Ukraine passiert.“ Und das in zeitgemäßer kreativer Form, zusammen mit dem benachbarten soziokulturellen Zentrum „Das Leo“. Streetworker und Graffiti-Künstler Joshua Hildebrandt verzierte einen weißen Container des Tisa-Archivs (Materiallager) auf dem Gelände im Schatten des Förderturms in Hervest. Die Vorgaben der Stiftung: „Gelb und Blau, die Farben der ukrainischen Nationalflagge, sollten die Grundlagen bilden. Und das Kunstwerk soll bei den vorbeifahrenden Autofahrern für Aufmerksamkeit sorgen.“ So entstand innerhalb von drei Stunden ein blau-weißer Ukraine-Schriftzug in kyrillischem Alphabet, vorangestellt ein Friedenszeichen.
Donnerstag, 3. März
Dorsten begrüßt die erste größere Gruppe aus der Ukraine
Svitlana Sabadash hat für ehemalige Nachbarn aus Kiew erreicht, was ihrer eigenen Familie nicht möglich ist: „Heute Abend erwarte ich eine Gruppe von Frauen und Kindern aus Kiew in Dorsten“, sagte sie Donnerstagmittag zu einer Redakteurin der „Dorstener Zeitung“. In Hervest hat die Stadtverwaltung eine Wohnung für Neuankömmlinge vorbereitet, eine andere Gruppe, allesamt Frauen, Kinder und Jugendliche findet Unterkunft bei Svitlana Sabadash. Die gebürtige Ukrainerin hat in Deutschland studiert und ist Lehrerin an der Neuen Schule in Dorsten. So weit Sabadash informiert ist, hat diese Gruppe Bombenangriffe auf Kiew miterlebt. Fotos zeigen, dass die Frauen und ihre Kinder im Keller ihres Wohnhauses Schutz vor den Bombenangriffen gesucht und dort geschlafen haben. Trotz der gefährlichen Ausgangslage schafften sie es heil und unversehrt, aus ihrem Haus und aus Kiew herauszukommen und mit dem Transportzug bis nach Lemberg im Westen der Ukraine zu gelangen. Von dort aus ging es weiter nach Polen, dann nach Tschechien und über Österreich nach Deutschland. Das war eine viertägige Reise. Die Gruppe war Tag und Nacht unterwegs. Svitlana Sabadash ist erleichtert, dass es ihren Angehörigen gelungen ist, aus Kiew zu flüchten und sicher in Dorsten anzukommen. Und doch sind ihre Schwägerin und deren Kinder in großer Sorge: Um den Vater und Mann, der die Ukraine aufgrund der Wehrpflicht nicht verlassen durfte. Und um eine erwachsene Tochter und deren zwei Kinder. Sie stecken irgendwo an der Grenze fest, vermutlich in Polen. Niemand weiß Genaueres.
Die Schwägerin habe erzählt, dass die Behandlung und Aufnahme in Polen „sehr gut“ gewesen sei. „Es standen Lebensmittel zur Verfügung. Ärzte und Medikamente auch.“ Allerdings habe natürlich dichtes Gedränge geherrscht, viele Geflüchtete seien sehr aufgewühlt oder aufgebracht gewesen. Nicht alle, die im Grenzgebiet angekommen sind, wollen weiterreisen, erzählt Sabadash: „Sie möchten in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat ausharren und meinen, dass der Krieg in wenigen Tagen wieder vorbei ist und sie in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren können.“
Diese Vorstellung hält die Geflüchteten wohl auch aufrecht. Auch die Dorstener Neuankömmlinge hegen diese Gedankengänge. Der neunjährige Sohn ihrer Schwägerin habe bei seiner Ankunft zunächst kein Wort verloren. „Heute Morgen hat er erzählt, dass sie ja bald wieder nach Hause fahren.“ Die 13-jährige Tochter sei in Tränen aufgelöst gewesen. „Sie will unbedingt wieder heim, sie möchte ihre Freunde treffen und ihre gewohnte Lebensumgebung zurück“, sagt Sabadash.
Partei-Jugend: Ukraine-Flagge wehte vor den Rathäusern
Die hiesigen Jugendorganisationen von SPD, Grünen, FDP und CDU haben den Landrat und die Bürgermeister im Kreis Recklinghausen gebeten, die Staatsflagge der Ukraine „als Zeichen der Solidarität mit unseren ukrainischen Freundinnen und Freunden“ vor den Rathäusern zu hissen. „Gemeinsam stehen wir an der Seite der Ukraine, gegen Wladimir Putin, gegen Krieg und für ein friedliches Zusammenleben in Europa“, heißt es in dem offenen Brief, den die Vorsitzenden der Jusos, der Grünen Jugend, der Jungen Union und der Jungen Liberalen im Kreis Recklinghausen unterzeichnet haben. Entsprechend positiv fiel die Reaktion der Städte auf den Flaggen-Wunsch aus. In Datteln weht sie bereits, in Recklinghausen ist sie bestellt und soll nach Lieferung umgehend gehisst werden. So auch in Dorsten: Die Fahne wird beschafft, einzelne Fenster des Rathauses sind aber bereits mit Ausdrucken der Flaggen versehen und das Alte Rathaus erstrahlt schon seit Freitag in Blau-Gelb.
Svetlana Fragemann hat große Angst um ihre Familie im umkämpften Kiew
Svetlana Fragemann (28), Ehefrau des SPD-Lokalpolitikers Friedhelm Fragemann, ist hin- und hergerissen: Eigentlich wäre sie am 26. Februar in ihre ukrainische Heimat geflogen. Die Reise fiel aus, weil Russlands Präsident Putin zwei Tage zuvor die Ukraine angegriffen hat. Die 52-Jährige ist in ihrer Wahlheimat Dorsten in Sicherheit, aber die Sorge um Familie und Freunde zerreißt ihr das Herz. Im Zentrum ihres Kummers: der 28-jährige Sohn Anton, ihre Schwester und der 21-jährige Neffe, die am Rande der Kiewer Innenstadt wohnen.
Über den Messenger-Dienst Viber hält Svetlana Fragemann den Kontakt zur Familie. Jede Stunde hört sie von ihrer Schwester etwas über die aktuelle Lage. Und die ist schrecklich, wie sie berichtet: „Meine Schwester und mein Neffe gehen jede Nacht in den Keller. Aber mein Sohn will lieber in der Wohnung im 7. Stock bleiben. Doch was ist, wenn das Haus getroffen wird?“ Die Mutter kann die Tränen nicht zurückhalten. Svetlana Fragemann: „Das ist eine humanitäre Katastrophe.“ Und für sie kaum zu ertragen, dass die eigene Familie mittendrin steckt. Manche Verwandte seien nach Lemberg an die polnische Grenze geflüchtet, „aber die wollen sich nicht von der Familie trennen. In Hostomel, einer Vorstadt mit Militärflughafen nordwestlich von Kiew, wo Tante und Cousinen leben, seien Gas- und Stromversorgung bereits zusammengebrochen, keine Medikamente mehr zu haben. Nicht einmal ihren Sohn kann sie herholen, denn der muss sich fürs Militär bereithalten und darf nicht ausreisen. Dass Anton womöglich gegen die russischen Soldaten kämpfen muss, raubt der Wahl-Dorstenerin nachts den Schlaf. Auch das zerreißt sie: Als Mutter ist sie froh, dass ihr Heimatland gerade gar nicht genügend Waffen hat, um alle Männer zur Armee zu holen, als Ukrainerin schmerzt es sie natürlich, dass ihr Land sich nicht so wirkungsvoll wie möglich verteidigen kann. Ein Dilemma. Dass die deutsche Regierung so lange gezögert hat, bis sie endlich alle denkbaren Maßnahmen gegen das Putin-Regime ergriffen hat, hat sie geärgert. Gleichfalls habe ihr die Welle der Hilfsbereitschaft im Großen und Kleinen gut getan. Ihr Mann Friedhelm erzählt, dass viele Freunde und Verwandte in und um Dorsten sich spontan bereit erklärt hätten, Menschen aufzunehmen.
40-Tonner-Truck bringt Hilfsgüter aus Dorsten in Richtung Ukraine
Die Spendenbereitschaft der Dorstener Bürger für die vom russischen Angriffskrieg betroffene Bevölkerung in der Ukraine ist immens. Auch die Hilfsaktionen Dorstener Firmen hatten eine große Resonanz. Am Donnerstag (3. März) kam bei auf Vermittlung einer Bekannten von Marcel Wengrzyk, Geschäftsführer von „MW Service “ am Smetanaweg ein Speditionsunternehmen aus Polen am Firmengrundstück mit einem 40-Tonner vorbei, um die mehr als 1000 dort abgegebenen Kisten, Paletten und Säcke voll mit Hilfsgütern gratis nach Stettin zu liefern. Dort werden sie von der dortigen ukrainischen Botschaft weiter an die Empfänger weitergeleitet. Acht ihrer Mitarbeiter haben die Eheleute Melanie und Andreas Hoffmann (Elektro- und Regeltechnik) in den Tagen immer wieder zum Packen und Transportieren beschäftigt. Auch auf ihrem Firmengelände stapelten sich Trockenlebensmittel, Decken, Hygieneartikel und so weiter, die sie auf Initiative ihres ukrainischen Mitarbeiters Vladislav Sokolowski von Spendern gesammelt hatten. Besonders freuen sie sich, dass der „Trends und Fans“-Shop neben Hilfsgütern Verpackungskartons zur Verfügung gestellt hat. Ein Transport ist schon über Arnsberg direkt in die Ukraine gegangen, Angehörige einer Kirchengemeinde holen jedoch noch weitere Hilfsgüter für die Ukraine ab.
Inzwischen sind weitere Hilfsaktionen in Dorsten hinzugekommen. Die Firma „Vital Med Rettung- und Brandschutz“, die in Lembeck auch ein Testzentrum betreibt, nimmt Baby-Nahrung, Windeln, Hygiene-Artikel, Konservendosen, Verbandsmaterialien und Medikamente entgegen, die Ende nächster Woche über die rumänische Grenze ins Krisengebiet gebracht werden. Ausschließlich für ukrainische Flüchtlingskinder sammeln derzeit die Kitas von St. Agatha auf Initiative einer ukrainischen Mutter Pampers, Windeln, warme saubere Kleidung, Decken, Kindernahrung.
Aleksandra aus Kiew hat vorerst in Rhade einen sicheren Hafen gefunden
Die junge Frau Alexandra (34) ergatterte am Mittwoch (23. Februar) kurzfristig ein Ticket für einen der letzten Direktflüge von Kiew nach Dortmund. Mit ganz kleinem Gepäck und Töchterchen Eva stieg sie in die Maschine. Im Rhade hat sie jetzt eine sichere Unterkunft gefunden, aber keine Ruhe. Sie hat ihren Ehemann zurückgelassen, ihre Eltern und Schwiegereltern – und natürlich macht sie sich große Sorgen um ihre Familie. Die junge Juristin stammt aus Kiew, dort hat sie mit ihrem Mann, einem Betriebswirt, in einer Eigentumswohnung gewohnt. Jetzt ist sie in Rhade bei einer entfernten Verwandten untergekommen. Valentina Dries lebt schon seit 30 Jahren in Dorsten, auch sie stammt aus der Ukraine.
Freitag, 4. März
Organisationen brechen unter der Hilfsbereitschaft zusammen
Im gesamten Kreis Recklinghausen gibt es Initiativen, die Hilfsgüter für die Ukraine sammeln. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend. Landrat Bodo Klimpel und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) appellieren jedoch an die Bevölkerung, sich vorab zu informieren, was tatsächlich gebraucht wird. „Wir bekommen vom Roten Kreuz in Polen die Rückmeldung, dass die Hilfestruktur unter den unabgestimmten, nicht angeforderten Massen von Hilfsgütern zusammenzubrechen droht“, sagt DRK-Vorstand Christoph Behrenspöhler. Deshalb sei es wichtig, die Hilfsbereitschaft zu koordinieren. Landrat und Bürgermeister haben nach Angaben des Kreises verabredet, dass bei den Partnern vor Ort abgefragt wird, welche Hilfe benötigt wird, damit diese dann auch zielgerichtet auf den Weg gebracht werden kann. Dies könne über gemeinnützige Organisationen geschehen, die vor Ort Partner haben, oder über die Hilfsorganisationen, die in den betroffenen Ländern ihre eigenen Verbände haben. Landrat Bodo Klimpel appelliert an die Bürger, sich vorab bei den Hilfsorganisationen oder bei den Koordinierungsstellen in den Städten zu informieren. Eine erste Übersicht mit Koordinierungsstellen hat der Kreis auf seiner Internetseite zusammengestellt. Auch Städte, Hilfsorganisationen oder Sozialverbände geben auf ihren Internetseiten Informationen.
Spendenaktionen LWL-Wohnverbund: Hilfsbereitschaft bei Kollegen
Eigentlich hatte Kristina Wolff vom „LWL-Wohnhaus Im Werth“ in Dorsten privat Spenden für die Ukraine sammeln wollen. Aber als sie ihren Kollegen und den Bewohnern von ihrem Vorhaben erzählte, erklärten diese sich sofort bereit, mitzuhelfen. So hat der „Wohnverbund Marl-Sinsen“ im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit dem „LWL-Wohnhaus im Werth“ eine Spendenaktion organisiert. Das Wohnhaus sammelt in Kooperation mit der Feuerwehr Herne Sachspenden wie Winterkleidung für Kinder und Erwachsene, Decken, Isomatten, Hygieneartikel, Schlafsäcke und Kinderspielzeug. Diese wurden mit einem Bulli des LWL-Wohnverbundes Marl-Sinsen von der Feuerwehr aus Herne und dem Wohnhaus Im Werth abgeholt, zusammengepackt und gemeinsam mit Bewohnern des Dorstener LWL-Wohnhauses nach Waltrop zu einer Sammelstelle gefahren.
Flucht ohne Rückkehr: Viele Ukrainer werden auf Dauer bei uns bleiben
Kommentar von Claudia Engel in der „Dorstener Zeitung“ vom Freitag (4. März) über die Flüchtlinge, von denen eam Donnerstag die erste größere Gruppe angekommen war:
„Eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft hat der russische Diktator und Aggressor Wladimir Putin durch den Angriffskrieg in der Ukraine bei uns und in europäischen Nachbarländern ausgelöst. Hilfe beschränkt sich bei uns nicht auf Sachmittel- oder Geldspenden. Nein, sie geht viel weiter. Viele Deutsche, darunter natürlich auch Dorstener, haben sich bereit erklärt, Menschen auf der Ukraine bei sich aufzunehmen. Das wird nicht nur vorübergehend der Fall sein. So viel ist jetzt schon klar angesichts des grauenhaften Geschehens im Osten Europas. Es ist noch gar nicht absehbar, wie lange die Ukrainer und die Ukraine von Putin und seinen Schergen terrorisiert und bombardiert werden. Umso besser, dass es vielen, vorwiegend Frauen, Kindern, Jugendlichen, jetzt noch möglich ist, dem Grauen zu entrinnen. Überall in den angrenzenden Ländern Europas werden die Geflüchteten untergebracht. Bei uns eben auch. Aufgrund des mehrgliedrigen Bildungssystems in der Ukraine sind viele Geflüchtete in der Lage, sich auf Deutsch oder Englisch zu verständigen. Das ist der Schlüssel für ihre Integration hierzulande. Am Donnerstag ist die erste größere Gruppe in Dorsten angekommen – beweisen wir ihnen und allen anderen Nachkömmlingen, dass sie bei uns auf Dauer willkommen sind.“
Samstag, 5. März 2022
Ansturm auf Jod-Tabletten – Auch Dorstener Apotheken warnen
Mehrere Dorstener Apotheken melden aufgrund des Krieges in der Ukraine eine gestiegene Nachfrage nach Jod-Tabletten. Sie warnen jedoch eindringlich vor übereilten Aktionen. Die Nachricht, dass ukrainischen Angaben zufolge russische Truppen das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen haben sollen und dort ein Feuer ausgebrochen sein soll, setzte am Freitagmorgen (4. März) erneut auch viele Deutsche in Alarmbereitschaft. Auch immer mehr Dorstener wollen für den Ernstfall vorbereitet sein und strömen auf der Suche nach Jod in die örtlichen Apotheken. Viele wollen für den Fall, dass durch Atomwaffen oder Bombardierung von Atomkraftwerken radioaktives Jod austritt, vorsorgen. Denn die Einnahme von hochdosiertem Kaliumiodid kann die Aufnahme des radioaktiven Stoffes verhindern – man spricht von einer „Jodblockade“.
„Dafür müsste man aber mindestens 65 Milligramm nehmen und diese hohen Dosen sind aktuell nicht zu bekommen“, erklärt Pollmann. Die Jod-Tabletten, die es in der Apotheke zu kaufen gebe, seien beispielsweise für Schilddrüsen-Patienten da und enthielten eine Dosis von 200 Mikrogramm. „Damit erreicht man keine Blockade“, so die Apothekerin. Sie rät dringend davon ab, hohe Dosen Jod präventiv auf eigene Faust einzunehmen.
Krieg in der Ukraine: Sondermaterial für Schulen gegen die Angst
Der Krieg in der Ukraine ist auch auf Schulhöfen und in Klassenräumen ein großes Thema. Viele Schülerinnen und Schüler haben Fragen und Ängste. Die Medienhäuser Lensing Media und Medienhaus Bauer bieten deshalb Sondermaterial zum Krieg in der Ukraine an. Es hilft allen Lehrkräften, mit Angst machenden Inhalten in den Medien umzugehen und die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, das Geschehen richtig einzuordnen. Das Material zum Krieg in der Ukraine ist in zwei Versionen konzipiert. Es gibt ein Paket für die Grundschule und eines für die weiterführende Schule. Darin geben wir Hinweise zum Umgang mit Angst machenden Inhalten, beantworten häufig gestellte Fragen zum Krieg in der Ukraine, erklären schwierige Wörter, die häufig in der Berichterstattung auftauchen und gehen auf die gemeinsame Geschichte von Russland und der Ukraine ein. Im Material für die Sekundarstufe wird zusätzlich das Thema Sanktionen aufgegriffen. Für die Grundschule sind es vier Arbeitsblätter, für die Sekundarstufe fünf, plus Lösungsblätter.
Stadt bittet Bürger um Hilfe: Dolmetscher und Vermieter gesucht
Von den Menschen, die jetzt vor dem Krieg aus der Ukraine flüchten, werden einige in Dorsten ankommen. Die Stadt ist vorbereitet und bittet Bürger um Mithilfe. Als Dolmetscher und Vermieter. Nach offiziellen Angaben sind schon eine Million Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Viele suchen Zuflucht bei Verwandten oder Freunden in Deutschland. Nach der Ankunft der ersten Geflüchteten aus der Ukraine – einer jungen Frau mit ihrem Kind – rechnet die Stadt damit, dass weitere Menschen aus der Ukraine auf eigenen Wegen hier ankommen, weil sie hier bereits Bekannte oder Verwandte haben. Die Verwaltung bittet diese Menschen oder vor Ort lebende Betreuer, den ersten Kontakt zur Ausländerbehörde der Stadtverwaltung herzustellen. Die Stadt bittet zudem Dorstenerinnen und Dorstener, die Russisch oder Ukrainisch sprechen, sich gegebenenfalls als ehrenamtliche Dolmetscher zur Verfügung zu stellen..
Montag, 7. März
Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses
Dorstens Bürgermeister Stockhoff will die Stadt krisenfester machen
Bürgermeister Tobias Stockhoff hat in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur Ukraine-Krise in einer Rede dargelegt, dass dieser Krieg gravierende und lange wirkende Folgen für die Menschen in Deutschland und auch in Dorsten haben wird. Die Schlüsselbegriffe dieser Rede sind „Solidarität“ und „Zeitenwende“. Stockhoff betonte, dass die Solidarität mit den Menschen in einem völkerrechtswidrig überfallenen Land auch Opfer von uns fordern wird. Am deutlichsten zu spüren sein wird dies durch die Aufnahme einer voraussichtlich sehr großen Zahl von Flüchtlingen sowie die bereits jetzt deutlichen Preissprünge auf den Energiemärkten. Weitere Herausforderungen würden im Bereich der KiTas und Schulen folgen.Eine Zeitenwende ist dieser Krieg insofern, als dass er uns gezeigt hat, dass wir nach Jahrzehnten in Frieden, Freiheit und Wohlstand nicht gut vorbereitet sind auf verschiedene, ernste Krisenszenarien. Neben Krieg und Energieversorgung sind dies beispielsweise auch Auswirkungen des Klimawandels, Datensicherheit und Cyberkriminalität. Der bessere Schutz erfordert nicht nur Investitionen, sondern auch die Stärkung von Selbstschutz und Eigenverantwortung: „Unsere Eltern und Großeltern, die selbst die Schrecken des Krieges erlebt haben, wussten besser, wie sie mit Extremsituationen umgehen“, so der Bürgermeister.
Dorsten schafft Platz für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet
Hunderte Menschen werden in den nächsten Wochen aus dem Kriegsgebiet der Ukraine erwartet. Nicht alle müssen in eine Sammelunterkunft. Viele Dorstener schaffen Platz für die Geflüchteten. Die ersten Menschen aus dem Kriegsgebiet sind vor wenigen Tagen in Dorsten eingetroffen. Dabei wird es nicht bleiben. „Bislang wurden uns von Privatpersonen 56 ukrainische Flüchtlinge angekündigt“, sagte die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal am Montag in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses. 17 Frauen und Kinder waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Dorsten, untergebracht bei Privatpersonen oder in städtischen Unterkünften. Dabei wird es nicht bleiben. In den städtischen Unterkünften ist laut Laubenthal noch Platz für 43 weitere Menschen aus dem Kriegsgebiet, außerdem seien bereits Wohnungen für 20 weitere Menschen angemietet worden.
„Wir stehen in ständigem Kontakt mit den größeren Wohnungsgesellschaften und haben schon zehn Wohnungen für etwa 50 Menschen angemietet.“ Die Stadt könne bei Bedarf noch bis zu 15 weitere Wohnungen anmieten, die aber teilweise noch renoviert und möbliert werden müssten.
Aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 hat die Stadt Dorsten noch 150 Feldbetten eingelagert, die im Notfall beispielsweise in Sporthallen aufgestellt werden könnten. „Es haben sich aber auch fast 100 Privatpersonen gemeldet, die Wohnraum oder gar eine abgeschlossene Wohnung zur Verfügung stellen möchten“, freut sich die Erste Beigeordnete. Da wäre dann nochmals Platz für mehr als 200 Menschen.
Die Stadt plant zudem, größere Unterkünfte anzumieten, „um flexibel reagieren zu können“, so Laubenthal, „damit größere Gruppen gerade am Wochenende erst mal eine Bleibe haben.“ Etwa 30 Dorstenerinnen und Dorstener haben bislang ihr Interesse bekundet, als Integrationslotsen ausgebildet zu werden. „Der erste Schulungstermin ist in 14 Tagen.“ Bislang zwölf Dorstener möchten die Stadt als Dolmetscher unterstützen. Neben der Unterbringung ist nach Angaben von Bürgermeister Tobias Stockhoff auch die medizinische Versorgung der Kriegsflüchtlinge ein Thema. Da sich die Stadt auf einen längeren Aufenthalt der Familien einstellt, geht es beispielsweise um die Corona-Schutzimpfungen. In der Ukraine hat nur jeder Dritte bislang mindestens eine Impfung bekommen (Artikel unter: Ukraine und Dorsten I)
Bürgermeister Tobias Stockhoff bereitete die Stadt auf harte Zeiten vor
Über diese Sondersitzung und zu der Rede des Bürgermeisters schrieb Stefan Diebäcker am 8. März in der DZ einen Kommentar:
„Der für mich wichtigste Satz seiner Rede lautete. ,Solidarität und Nächstenliebe werden erst dann zur echten Bewährungsprobe werden, wenn auch uns Einschränkungen und Verzicht treffen.’ So ist es. Hilfe für die Menschen aus dem Kriegsgebiet muss der Bürgermeister nicht erbitten. Er kann sich sicher sein, dass viele Dorstener, wie so oft in der Vergangenheit, unterstützen, spenden, anpacken, Platz machen, Familien zusammenführen. Doch die größten Aufgaben, darauf weist er zu Recht hin, kommen erst noch. ,Die Unterbringung von Flüchtenden aus der Ukraine werden uns noch herausfordern. Aber auch die Themen Kita und Schule werden wir beantworten müssen. Das werden wir nur meistern, wenn wir gemeinsam und solidarisch an einem Strang ziehen.’
Die Herausforderungen der Zukunft, auch im Katastrophenschutz zum Beispiel, werden groß sein. Und sie werden Geld kosten. Jeder investiert privat in die Vorsorge, in die Altersabsicherung. Die Stadt Dorsten wird das auch machen müsse, um für Krisensituationen bestmöglich gerüstet zu sein. Tobias Stockhoff hat gestern deutlich darauf hingewiesen. Es ist auch nicht die Zeit für Schönredner.“
Dienstag, 8. März
Rybnik bittet um Schlafsäcke, Decken und Feldbetten
Aktuell haben über eine Million Flüchtende aus der Ukraine das Nachbarland Polen erreicht, 500 davon sind in Rybnik angekommen und werden hier untergebracht und betreut. Die Verwaltung unserer Partnerstadt rechnet in den nächsten Tagen mit einem weiteren Zustrom und hat Dorsten um Hilfe gebeten bei der Ausstattung von Notunterkünften. Die Stadt Dorsten sammelt für einen kurzfristigen Transport in die polnische Partnerstadt Rybnik ausschließlich Sachspenden: Leicht transportable Feld- / Klappbetten, gut erhaltene Schlafsäcke, gute, warme Decken und Isomatten, die auf dem Zechengelände angegeben werden können. Benötigt werden die Spenden für die Ausstattung von Notunterkünften in Rybnik. Zusätzlich zu den Sachspenden wird die Stadt Dorsten weitere Feldbetten, Decken und Schlafsäcke kaufen. Der Transport nach Rybnik soll kurzfristig starten. – Es wurden mehr als 400 gute Decken, 200 Schlafsäcke, 100 Isomatten und 30 Klapp- oder Feldbetten abgegeben. Die von Rybnik erbetenen Hilfsgüter für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine sind nun unterwegs! Thomas Enning, der über seine Autovermietung das Fahrzeug kostenlos zur Verfügung gestellt hat, und sein Mitarbeiter Manfred Pietrzak steuerten die Hilfslieferung nach Rybnik. .-
Benzinpreise in Dorsten weit über zwei Euro pro Liter
Wer aktuell sein Auto volltanken möchte, muss tief in die Tasche greifen. Auf fast 2,10 Euro kletterte der Preis für Super-Benzin am Montag (7. März) um 9.15 Uhr, für Super Plus war zum Teil mehr als 2,20 Euro fällig, Diesel kostete auch mehr als 2 Euro und war sogar teurer als E 10. Ursache für die „dramatische Verteuerung“ ist laut ADAC der auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführende Preisanstieg beim Rohöl. Dabei gab es im Stadtgebiet erhebliche Preisunterschiede. An der Gladbecker Straße in der Altstadt war die Differenz noch moderat: Bei Esso kostete der Liter Super gegen 9.15 Uhr knapp 2,09 Euro, ein paar Meter an der SB-Tankstelle waren knapp 2,07 Euro fällig. Laut der Internet-Suchmaschine www.ich-tanke.de hatte zu dieser Zeit die Classic-Tankstelle an der Glück-Auf-Straße in Hervest die günstigste Zapfsäule, mit ganz knapp unter 2 Euro pro Liter Superbenzin. „Markant“ an der Hervester Straße sowie die drei Dorstener Star-Tankstellen (Pliesterbecker-, Borkener- und Hervester Straße) folgten mit knapp 2,03 Euro. Eine Stunde später waren die Preis wieder etwas gefallen.
Wulfener Vereine sammeln Spenden für Menschen in der Ukraine
Die Hilfsbereitschaft der Dorstener für die vom russischen Angriffskrieg betroffenen Menschen in und aus der Ukraine geht unvermindert weiter. Eine große Aktion läuft zum Beispiel unter dem Motto „Wulfen hilft!“ soll am 11. März ein Bus mit Hilfsgütern zur ukrainischen Grenze starten. Daher bitten die Wulfener Vereine die Bevölkerung um Unterstützung. Vertreter von Wulfener Vereinen (unter anderem die Bürgerschützen, der BSV, der Heimatverein, die Freiwillige Feuerwehr, CDU, SPD, Trägerverein Hallenbad, Pro GHW, Fan-Club Wulfen Xtream) unterstützen mit Aufrufen einen Hilfstransport zur ukrainischen Grenze. Federführend war dabei die Familie Potsis vom „Brauturm“, die in Wulfen die gleichnamige Gaststätte und eine Eisdiele betreibt. „Wir als Wulfener wollen zusammenstehen und unsere Solidarität zeigen“, sagt Alex Potsi. „Wir finden die Aktion gut. Wir haben aber zudem darauf hingewiesen, dass wir uns alle auch auf Hilfen für diejenigen Flüchtlinge einstellen müssen, die schon bald hier am Ort Zuflucht suchen werden“, sagt Christian Gruber für den Verein Pro GHW. Für die Fahrt zur 1.300 Kilometer entfernten ukrainischen Grenze am Freitagmorgen stellt die Firma Taxi Dankbar einen Bus und Sprit zur Verfügung. Die Fahrer Christos Tassios, Carsten Heinrich und Alexander Fichtner werden zudem auf dem Rückweg Flüchtlinge zu Freunden und Verwandten im Ruhrgebiet mitnehmen. Und es gibt noch weitere Hilfsaktionen aus Dorsten. Der Tischtennisverein Hervest hat Kontakt zu einer Ärztin, die als Spenden Material zur Wundversorgung, wie Verbandsmaterial, sterile Wundauflagen, Pflaster, Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe, erbittet. Tobias Hellerberg, Geschäftsführer der Dorstener „Florawelt“, hat einen Spendenaufruf für die an Krebs erkrankten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gestartet, die jetzt mit einem Bus an der Uni-Klinik Essen angekommen sind.
Altes Petrinum wird Unterkunft für bis zu 450 Ukraine-Flüchtlinge
Bislang hat das Land NRW in swm früheren Gebäude des Gymnasiums in Dorsten Asylbewerber untergebracht. Doch in dem Gebäude sollen nun bis zu 450 Ukraine-Flüchtlinge vorübergehend Platz finden. „Bereits im Laufe dieser Woche können dort bis zu rund 250 Menschen vorübergehend aufgenommen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bisher lebten in der Unterkunft 130 Menschen, die dort auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warteten. Sie werden auf andere Landeseinrichtungen in Marl, Münster, Rheine und Ibbenbüren aufgeteilt. Die Kriegsflüchtlinge sollen nach ihrer Ankunft in Dorsten möglichst kurz in der ZUE bleiben, bevor sie in den Städten und Gemeinden untergebracht werden. Die Auswahl des Standorts Dorsten als zentrale Ukraine-ZUE des Regierungsbezirks Münster sei in enger Abstimmung sowohl mit dem NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration als auch mit der Stadt Dorsten und dem Kreis Recklinghausen erfolgt. Wichtig sei, dass die Unterstützung jetzt koordiniert würde: „Wir bitten ganz herzlich, dass jetzt nicht einfach Kleidung, Spielzeug oder sonstige Dinge zur ZUE gebracht werden. Hilfe muss immer am Bedarf orientiert und koordiniert erfolgen, sonst ist es keine Hilfe, sondern eher ein Hindernis. Das hat vor sechs Jahren gut funktioniert und ich bin mir sicher, dass uns das gemeinsam auch jetzt gelingen wird.“ – Leserbrief von Rita Zachraj an die DZ zum Thema „Es gibt Flüchtlinge 1. und 2. Wahl“:
In diesem Artikel wird deutlich gemacht: Es gibt Flüchtlinge erster und zweiter Wahl. Für die Flüchtlinge aus der Ukraine müssen die Menschen aus anderen Kriegsgebieten weichen. Müssen sie etwa eine Rettungsgasse bilden? Geschieht das auch noch ohne Rücksicht auf vielleicht bereits entstandene Bindungen oder Verpflichtungen (Schule/Kita) vor Ort? Eigentlich habe ich von der Bundes- und Landesregierung erwartet, dass sie die europäische Einigung zur verpflichtenden Schutzaufnahme von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten nutzt, um die Stimmung auch in unserem Land gegenüber Flüchtlingen grundsätzlich in andere Bahnen zu lenken. Aber solche Vorgehensweise lässt mich eher wieder zweifeln. Genau wie ich schon an Polen, Ungarn und Belarus zweifle. Länder, die Flüchtlinge aus Syrien zwischen den Grenzen niederknüppeln und gefangen halten und gleichzeitig die Tore öffnen für Tausende Menschen aus der Ukraine. Ist das menschlich?
Riesige Freude über überwältigend große Hilfsbereitschaft
Riesengroß ist die Freude bei den Initiatoren von „Wulfen hilft!“ Die Menschen haben so viel gespendet, dass noch spontan weitere Fahrzeuge zum Transport an die Grenze organisiert werden mussten. Mit so einer großen und schnellen Spendenbereitschaft hätten die Verantwortlichen nicht gerechnet. Unter dem Motto „Wulfen hilft!“ hatten sich erst vor fünf Tagen Vertreter von Wulfener Vereinen getroffen, um einen Hilfstransport zur ukrainischen Grenze zu organisieren. Zu Beginn rechnete die Familie Potsis vom Brauturm, die die Federführung übernommen hatte, damit, dass ein Kleinbus samt Anhänger, der von der Firma Dankbar zur Verfügung gestellt wurde, ausreichen würde. Doch am Donnerstagnachmittag war schnell klar, dass das bei weitem nicht reicht. Ganz spontan wurden dann noch zusätzlich zwei Sprinter organisiert, um alles transportieren zu können, was von Wulfener Bürgern, Vereinen und Firmen an Lebensmittel und Hygieneartikel gespendet wurde. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend. Wir haben heute acht Stunden mit der Hilfe des Wulfener Fanclubs „Wulfen Xtream“ und weiteren Helfern der Vereine alle Fahrzeuge gepackt. Wir haben neben den Sachspenden auch 7000 Euro an Geldspenden zusammenbekommen. Mit so einer großen Initiative in nur fünf Tagen habe ich wirklich nicht gerechnet. Ein besonderer Dank an die Wulfener Gemeinschaft. Jetzt müssen wir alle die Daumen drücken, dass der Transport gut ankommt“, berichtet Alex Potsi.
Bis in die Nacht dauerte am Donnerstagabend (10. März) das Beladen der Fahrzeuge. Für die Fahrer Christos Tassios, Carsten Heinrich, Alexander Fichtner und Thomas Giesen ging es dann am Freitagmorgen über Krakau zur ukrainischen Grenze.
Donnerstag, 10. März
TransSilvania-Verein dankt Dorstenern für Spende von 50.000 Euro
Der Dorstener Verein „TransSilvania – Partner für Rumänien“ hatte nach wenigen Tagen Anfang März bereits Spenden von etwa 50.000 Euro erhalten, um den Freunden in Rumänien bei der Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Der Verein nutzt vor Ort sein in 30 Jahren aufgebautes Netzwerk, um dringend gebrauchte Güter an die richtigen Stellen zu bringen. Auf der Facebook-Seite des Vereins berichtete Vorstandsmitglied Horst Schönweitz am Dienstagabend: „Aus Rupea/Reps wird ein weiterer von uns finanzierter Hilfstransport Richtung Donaudelta nach Niculitel aufbrechen, wo ein Auffanglager mit Decken, warmer Kleidung, Lebensmitteln, Kindernahrung, Schlafsäcken, Frauen- und Kinderhygiene versorgt wird.“ Vor Ort werden lokale Hilfsorganisationen finanziell unterstützt, die Transporte ins Grenzgebiet organisieren.
Unterkunft für bis zu 450 Ukraine-Flüchtlinge
Bisher lebten in der Unterkunft 130 Menschen, die im ehemaligen Gymnasialgebäude auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warteten. Sie werden auf andere Landeseinrichtungen in Marl, Münster, Rheine und Ibbenbüren aufgeteilt. Denn das Land NRW will 2022 bis zu 450 Ukraine-Kriegsflüchtlinge vorübergehend unterbringen, bevor sie in den Städten und Gemeinden untergebracht werden.
Informationen über die Rechte der Ukrainer nach der Flucht
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine können sich ab sofort auf einer neuen Webseite über ihre Rechte in der Europäischen Union informieren. Wie die EU-Kommission am Mittwoch mitteilte, enthalte die Seite Informationen über das Überqueren von Grenzen, über Rechte bei der Ankunft sowie über die Weiterreise in andere Länder. Die Seite sei auf Englisch verfügbar, am Donnerstag solle eine ukrainische Version hinzugefügt werden. Bislang sind mehr als zwei Millionen Menschen vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflohen.
Hilfsaktion des Ruhr-Nachrichten-Verlags
Seit rund zwei Wochen läuft die Hilfsaktion des Ruhr-Nachrichten-Verlags in Kooperation mit der Csilla-von-Boeselager-Stiftung für die Ukraine. In dieser Zeit kamen 226.033,33 Euro zusammen. „Das ist einfach gigantisch“, sagt Jan Voss. Er betreut als Pate auf deutscher Seite das Hilfsprojekt der Stiftung in Beregovo, im Westen der Ukraine, nahe der ungarischen Grenze. Diese Stadt war bisher noch nicht Ziel russischer Angriffe, gleichwohl gibt es auch dort viele Flüchtlinge.
Freitag. 11. März
100.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland
Von den inzwischen weit über zwei Millionen Menschen, die seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor zwei Wochen das Land verlassen haben, hält sich der Großteil in Polen, Moldau, Ungarn, Rumänien und der Slowakei auf. Doch auch die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen, steigt mit jedem Tag, bereits fast 100.000 sollen es sein. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein, da viele Ukrainer bei Verwandten und Freunden unterkommen und sich erst einmal gar nicht bei den Behörden melden.
Stilles Gedenken: „Wir dürfen die Kriegsopfer nicht alleine lassen“
Mehr als 100 Dorstener gedenken am Freitagnachmittag am Lippetor der Kriegsopfer in der Ukraine. Sie zeigen Plakate und Fahnen, vor allem aber viel Empathie für die Menschen in der Ukraine und die Opfer des dortigen Krieges und verurteilen Wladimir Putin u. a. als Mörder. Ruth Lange, Sprecherin des Bündnisses „Wir in Dorsten gegen Rechts“, betont in ihrer kurzen Ansprache: „Dieser Krieg kann auch als Staatsterrorismus bezeichnet werden.“ Das sagt sie mit Blick auf den Gedenktag für Opfer von Terror, der am Freitag (11. März) erstmals in Deutschland begangen wurde. Ein stilles Gedenken, eine Mahnwache sei „der kleinste Schritt, den wir gehen können, Aber wir müssen unser Herz öffnen für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen aus ihrer Heimat fliehen.“
Ev. Kirche lädt freitags zum Friedensgebet
Zum Friedensgebet für die Ukraine lädt die Evangelische Kirchengemeinde Dorsten am Freitag (11. März) um 18.30 Uhr und an jedem folgenden Freitag in die Johanneskirche ein.
2000 Menschen singen für den Frieden auf dem Wulfener Markt
Ein Lied sagt mehr als tausend Worte: Rund 2000 Menschen singen am Freitagmorgen auf dem Marktplatz in Wulfen-Barkenberg für für den Frieden in der Welt. Wegen des Krieges in der Ukraine und auch andernorts hatten die Schülervertretung und die Bläserklassen der Gesamtschule Wulfen zu einem Friedenssingen auf dem Wulfener Markt eingeladen. „Wir wollen gemeinsam ein klingendes Zeichen der Hoffnung an alle Menschen, die unter Krieg und Gewalt leiden, senden“, sagt Eva Gruber von der Schülervertretung der Gesamtschule. Unter dem Motto: „Ein Lied sagt mehr als tausend Worte!“ beteiligen sich am Freitagmorgen nicht nur 1500 Schüler der Gesamtschule, sindern auch rund 200 Schüler der Grünen Schule und etliche Erwachsene, um mitzumachen. Die Liedtexte werden vor Ort verteilt und gemeinsam mit den Bläserklassen unter Leitung von Stephanie Gruber-Hemmelmann gesungen. Einige Schüler rufen das Wort Frieden in den verschiedenen Sprachen. Auch die beiden Kirchenvertreter der evangelischen und katholischen Kirchen waren ebenso wie Bürgermeister Tobias Stockhoff dabei, um ein paar kurze Worte an die Menschen zu richten, einzustimmen und so ein Zeichen für den Frieden zu setzen.
Samstag, 12. März 2022
Mr. Trucker spendet 13.000 Euro für Kinder aus der Ukraine
Der Vorstand der Mr. Trucker Kinderhilfe hat beschlossen, 13.000 Euro als Hilfe für Flüchtlingskinder aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. 10.000 Euro fließen in einen Hilfsfonds, über dessen Verwendung gemeinsam mit der Stadt Dorsten entschieden wird. Zudem erhält der Verein TransSilvania 3.000 Euro, um eine Erstversorgung von Flüchtlingskindern aus der Ukraine in Rumänien zu unterstützen.
Atomunfall: Wie sich der Kreis auf eine Atomkatastrophe vorbereitet
Die Kreisverwaltung hat große Bestände an Jodtabletten eingelagert. An welchem Ort, das bleibt geheim. Klarheit besteht darüber, wie im Ernstfall die Verteilung erfolgen soll. Bei einem Atomunfall in der Ukraine sei wegen der großen Entfernung nicht damit zu rechnen, dass eine Einnahme von Jodtabletten erforderlich werden könnte. Das ist die Einschätzung des NRW-Innenministeriums in einem aktuellen Schreiben an die Kreise und kreisfreien Städte im Land. Der Katastrophenschutz des Kreises Recklinghausen ist gleichwohl darauf vorbereitet, bei Bedarf Jodtabletten an die Bevölkerung zu verteilen.
Bereits vor Jahren hat die Kreisverwaltung große Bestände eingelagert. Damals hatten die Katastrophenschützer im Kreishaus allerdings eher den Pannenreaktor Tihange 2 in Belgien im Blick. Der soll nun im Februar 2023 stillgelegt werden. Im Jahr 2017 lagerten 1,6 Millionen Jodtabletten zentral in der Krankenhaus-Apotheke des Recklinghäuser Prosper-Hospitals. Seit den Angriffen der russischen Truppen in den Bereichen von Kernkraftwerken in der Ukraine steigt die Nachfrage nach Kaliumjodid rapide an. Viele Apotheken auch im Kreis Recklinghausen melden bei diesen Präparaten: „Ausverkauft!“ Das NRW-Innenministerium spricht von einer erheblichen Verunsicherung der Bevölkerung, versucht aber mit der Feststellung zu beruhigen, „dass wir in Nordrhein-Westfalen über ein mehr als hinreichendes Kontingent an Jodtabletten verfügen“.
Erwachsene über 45 Jahren sollten grundsätzlich keine hoch dosierten Jodpillen schlucken, heißt es. Denn diese erhöhten das Risiko für schwerwiegende Schilddrüsenerkrankungen. Jodtabletten wirken außerdem nicht gegen andere radioaktive Stoffe außer Jod, die vom Körper aufgenommen werden.
Spannend ist die Frage, wie das Jodpräparat im Ernstfall an den Bürger gebracht wird. Dafür gibt es im Kreishaus Recklinghausen konkrete Pläne. Für den Ernstfall gibt es 150 Ausgabestellen in NRW und mehr als 1000 Helfer wären erforderlich, die alarmiert werden müssten. Dazu gehören neben Warnung und Information der Bevölkerung über Medien und die Warn-App „Nina“ sowie der Ausgabe von Jodtabletten vor allem auch die Messung der Radioaktivität. Im Kreis Recklinghausen gibt es insgesamt 70 Messstellen, an denen die Werte erfasst werden.
Marktmusik und Spendenaktion im Zeichen des Krieges
Die Marktmusik in St. Agatha mit „Cantus Dorsten“ stand ganz im Zeichen des Ukraine-Kriegs. Eine Spendenaktion war mit 1186,29 Euro überaus erfolgreich. Es sang der Kammerchor „Cantus Dorsten“ mit 13 Sängerinnen und Sängern. „Aus tiefer Not schrei ich zu Dir“ von Johann Sebastian Bach verlieh der Verzweiflung von täglichen Bildern des Grauens aus der Ukraine eine Stimme. Von den sechs Chorwerken, die dem Ausdruck des Schreckens den Appell zum Frieden folgen ließen, waren vier von Dr. Gerlings an der Truhenorgel und Gunnar Polansky am Kontrabass begleitet. „Hear my prayer, oh Lord, and let my crying come“ von Henry Purcell. Es gab viele bewegte Gesichter und Tränen in den Augen vieler der über 100 Zuhörer.
Ukraine: Gemeinsame Spendenaktion von Corona-Teststellen
Mit einer gemeinsamen Spendenaktion möchten nun auch Dorstener Corona-Schnellteststellen finanziell Hilfen vor Ort in der Ukraine sowie für die Unterbringung und Ausstattung von Flüchtlingen in Deutschland leisten. Einige Teststellen haben zugesagt, einen festen Geldbetrag zu spenden, andere werden die Einnahmen aus den Corona-Bürgertests in der kommenden Woche spenden. Außerdem haben sich einige Teststellen bereiterklärt, an den Teststationen zusätzlich Spendenboxen aufzustellen.
„Die schrecklichen Bilder aus der Ukraine machen auch uns unendlich traurig und fassungslos. Weil auch wir unbedingt etwas unternehmen wollen, kam uns die Idee, weitere Teststellen mit ins Boot zu holen, um uns gemeinsam an der Hilfsaktion der Stadt Dorsten zu beteiligen“, sagt Judith Schneider vom Team Erste-Hilfe-Ausbildung Sickelmann, das in Dorsten eine Teststelle an der Marler Straße betreibt, berichtet von großem Zuspruch, von enormer Solidarität und Hilfsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen von umliegenden Teststellen. Mit der Spendensumme sollen zum einen Flüchtlinge unterstützt werden, die in Dorsten ankommen. Zum anderen hat Dorstens polnische Partnerstadt Rybnik zwei Schwesterstädte in der Ukraine, in denen das Geld für Bedarfe eingesetzt werden soll.
An der Spendenaktion beteiligen sich neben dem Team Sickelmann auch die Löwenapotheke Dorsten, die Markt Apotheke Wulfen, Testcov, das Reha-Zentrum Tobias Overfeld, die Frauenarztpraxis Sturm und Dr. Berkel, Zahnarzt Schmidt, die Teststellen von Dr. Voigt und Dr. Klemm in Altendorf-Ulfkotte, Deuten und Östrich sowie die 1A-Medizintechnik aus Bocholt, die auch Dorstener Teststellen beliefert.
Montag, 14. März
Haustiere aus der Ukraine: Hunde und Katzen werden zum Problem
Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine nimmt auch im Kreis Recklinghausen stark zu. So hat zum Beispiel die Stadt Recklinghausen am Freitag, 11. März, bereits mehr als 300 ukrainische Flüchtlinge gemeldet. Mit den Menschen kommen auch Haustiere wie Hunde, Katzen und Frettchen aus dem Kriegsgebiet in unsere Region. Für diese Tiere ist eine Tollwutimpfung Pflicht, um prophylaktisch gegen die tödlich verlaufende Krankheit vorzugehen. Das Veterinäramt des Kreises Recklinghausen bestätigt, dass die Haustiere aus der Ukraine in jedem Fall durch einen Tierarzt untersucht und gegen Tollwut geimpft werden müssen. Offiziell ist nicht bekannt, wie viele Tiere bereits im Kreis Recklinghausen angekommen sind. Das Tier müsste dann vorerst in Quarantäne gehalten werden. Tollwut ist eine Krankheit, bei der es keine Behandlungsmöglichkeiten oder Heilung gibt. Wenn sie einmal ausgebrochen ist, endet die Tollwut tödlich – sowohl bei Menschen, als auch bei Tieren. So soll durch die Untersuchung und Impfung sichergestellt werden, dass die Tiere aus der Ukraine nicht unerkannt Tollwuterreger nach Deutschland einschleppen und die Erreger hier verbreiten. Der Kreis Recklinghausen gibt deshalb über die Lokalzeitung Regeln vor, die von den Tierhaltern befolgt werden müssen.
Dienstag, 15. März
Dorsten plant Freundschaft mit zwei Städten in der Ukraine
Dorsten plant freundschaftliche Beziehungen zu zwei Städten in der Ukraine. Die Brücke soll eine Partnerstadt in Polen schlagen. Ivano-Frankivsk (230.000 Einwohner) und Bar (16.000), zwei Kommunen in der West-Ukraine, haben ihre polnische Partnerstadt Rybnik um materielle Hilfe für Kriegsflüchtlinge gebeten. Weil Rybnik aber auch enge Beziehungen nach Dorsten pflegt, soll nun eine „Brücke der Solidarität“ gebaut werden. Den Wunsch nach einer Städtefreundschaft haben SPD, CDU und FDP am 7. März in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses formuliert. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu – mit einer Ausnahme: Die AfD enthielt sich der Stimme. Das hatte die Partei auch schon bei der Frage getan, ob das alte Gymnasium Petrinum an der Bochumer Straße als Unterkunft für Geflüchtete im Kreisgebiet dienen soll. Ein erster Schritt ist bereits gemacht: Die Stadtverwaltung hat kürzlich nach einem Brief von Rybniks Stadtpräsident Piotr Kuczera zunächst intern eine Spendenaktion gestartet, die inzwischen ausgeweitet wurde. Die Stadtverwaltung soll nun den Kontakt zu den beiden Kommunen in der West-Ukraine intensivieren. Ob daraus mehr als eine Städtefreundschaft wird, bleibt abzuwarten.
Deutsche hamstern Speiseöle – Preise steigen wegen des Krieges an
Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas. Nach Zahlen des Deutschen Raiffeisenverbandes sorgen die Ukraine und Russland insgesamt für 28 Prozent der weltweiten Weizenexporte, bei Mais und Raps sind es rund 20 Prozent. Außerdem entfällt mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion von Sonnenblumenkernen auf die beiden Länder. Weil nun wegen des Krieges beide Länder als Lieferanten weitgehend ausfallen, warnen Experten und Expertinnen vor dauerhaft hohen Preisen in reichen Ländern und vor Versorgungskrisen in den ärmeren – und die ersten Auswirkungen zeigen sich bereits jetzt in Deutschland. Die Preise für Speiseöle und Speisefette stiegen bereits an. Und offenbar fangen die Menschen jetzt unter anderem an, Speiseöl, wie Sonnenblumenöl und Rapsöl, zu hamstern. In den sozialen Medien kursieren Bilder von leeren Supermarktregalen, der Begriff „Speiseöl“ steht aktuell in den Twitter-Trends. Außerdem zeigen einige Fotos in den sozialen Medien, dass offenbar in manchen Supermärkten schon rationiert wird, also nur eine bestimmte Menge Öl an Kundinnen und Kunden abgegeben wird. Hanna Koll vom Edeka-Presseteam teilt mit, dass generell „eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs“ sichergestellt sei. „In Einzelfällen kann es allerdings bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen. Dies betrifft insbesondere Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammen.“
Registrierung der Geflüchteten erfolgt in der Ausländerbehörde Dorsten
Die Stadt Dorsten wird weiterhin hier ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine in der Stadt registrieren und auch hier unterbringen, so lange ausreichend öffentliche oder private und geeignete Wohnraum-Kapazitäten zur Verfügung stehen. Zum Aufnahmeverfahren gab es zuletzt widersprüchliche Aussagen, ob Geflüchtete ohne Bezug zu einer bestimmten Kommune unmittelbar in den Städten oder zunächst zentral durch das Land aufgenommen werden, um die Verteilung besser steuern zu können. In der Praxis haben die überlasteten Landes-Erstaufnahme-Einrichtung wie beispielsweise Bochum zuletzt Schutzsuchende in die Städte zurückgeschickt, in der sie zuerst angekommen waren. Erste Anlaufstelle ist die Ausländerbehörde der Stadt Dorsten. Von hier aus werden alle weiteren Schritte koordiniert. Die private Aufnahme von Geflüchteten ist innerhalb einer koordinierten Struktur und nach Registrierung und Zuweisung durch das Sozialamt möglich und hilfreich. Tatsächlich sind die – Stand 15. März – 68 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Dorsten alle in privat zur Verfügung gestellten Quartieren untergebracht. Unkoordiniert schafft die private Aufnahme aber einige Problemlagen:
Eignung von Wohnraum: Bevor Geflüchtete in privatem Wohnraum durch die Stadt untergebracht werden, wird dieser besichtigt und auf Eignung geprüft. Die Stadt wird Geflüchtete nur in Wohnraum unterbringen, wenn dies – auch im Sinne der Geflüchteten – längerfristig möglich ist. Insbesondere wer Menschen in der eigenen Hausgemeinschaft aufnimmt, sollte sich also der damit verbundenen Verantwortung und Belastung bewusst sein. Bei der Aufnahme von Familien mit kleinen Kindern müssen die Gastgeber zudem wissen, dass es für die Geflüchteten in der Regel im laufenden Kindergartenjahr keine und insgesamt auch zu wenig Kindergartenplätze gibt.
Verantwortung der Helferinnen und Helfer: Wer ohne Abstimmung mit den Behörden Schutzsuchende als Gäste aufnimmt, übernimmt damit zunächst die volle, auch materielle Verantwortung – vom Lebensunterhalt der Geflüchteten bis hin zu eventuell entstehenden medizinischen Kosten. Es ist also in jedem Fall eine Registrierung erforderlich und es müssen bei Bedürftigkeit der Schutzsuchenden die erforderlichen Anträge auf Leistungen gestellt werden. Soweit dies noch nicht erfolgt ist, sollte die Registrierung in der Ausländerbehörde umgehend nachgeholt werden.
Geflüchtete mit Haustieren: In der Ukraine existiert noch die für Mensch und Tier tödliche Tollwut. Darum müssen Tiere zunächst in Quarantäne bleiben, bis ihr Impfschutz geprüft oder gegebenenfalls hergestellt worden ist. Eine Aufnahme in Sammelunterkünften oder im Tierheim ist darum nicht möglich. Ausführliche Informationen dazu hat der Kreis Recklinghausen veröffentlicht.
Hilfskonvoi aus Wulfen mit neun Kriegsflüchtlingen wieder in der Heimat
Wulfen. Der Konvoi von „Wulfen hilft“ ist am Montagnachmittag (14. März) in der Heimat zurückgekehrt. Die Helfer kamen nicht allein. An Bord hatten sie neun Kriegsflüchtlinge, u. a. eine 20-jährige Ukrainerin mit ihrem kleinen Bruder. Für alle Flüchtlinge sind nach Auskunft der Organisatoren bereits Gastgeber in Wulfen oder anderen Städten gefunden. Siehe: ausführliche Geschichte: Ukraine und Dorsten (I. II, III).
Fortsetzung in der Datei Ukraine und Dorsten (V)
Siehe auch: Ukraine (Artikelübersicht)
Quellen: Diese Chronologie ist eine Auswertung der Ukraine-Berichterstattung der „Dorstener Zeitung“ ab dem 25. März 2022. Autoren bzw. Autorinnen der DZ-Artikel sind: Petra Berkenbusch, Guido Bludau, Stefan Diebäcker, Claudia Engel, Manuela Holtstegge, Michael Klein, Maria Lentz sowie Markus Gehling. Markus Decker, Kristina Patricia Wiegel und Annette Kallenbach (dpa, AFP, SZ). Zudem wurden die Informationen von Ludger Böhne und Christoph Winkel von der städtischen Pressestelle ausgewertet. – Anmerkung: Die den Chronologie-Texten angegeben Daten sind die Tage, an denen das Ereignis stattgefunden hat und nicht die Tage, an denen darüber in der DZ berichtet wurde.