Keine Auffangstation für Igel – aber Hilfe und Information für jedermann
Das Projekt Mobile Igelhilfe Dorsten wurde 2012 von Tierschutzverein Dorsten und der Herrlichkeit Lembeck sowie vom Verein Graues Gold gegründet. Das Projekt hat seinen Sitz im Tierheim an der Marler Straße 70. – Igel sind keine Haustiere. Sie sind vom Gesetz her geschützt. Daher dürfen nur verletzte bzw. kranke Igel kurzfristig der Natur entnommen werden. Doch immer wieder werden sie entnommen, weil sie so niedlich sind und Kinder an ihnen Freude haben. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz in der Fassung vom 25. März 2002 gehören Igel zu den besonders geschützten Tierarten. Daher ist es verboten, wildlebende Tiere der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Abweichend von den Verboten sowie den Besitzverboten ist es zulässig, verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen. Die Tiere sind unverzüglich in die Freiheit zu entlassen, sobald sie sich dort selbstständig erhalten können. Genau aus diesem Grund haben sich Menschen zusammengefunden, denen der Igel ans Herz gewachsen ist, um über den Verein Menschen zu helfen, die einen kranken Igel gefunden haben. – zu einem Verein zusammengefunden. Der Verein ist keine Igelauffangstation. Das heißt, die Igelhilfe unterstützt die Igel-Finder mit Ratschlägen und Tipps: Informationen per Homepage, Hinweise als Downloads von Pro Igel, Diskussionsforum per Facebook, ggf. Beratung vor Ort (Unterkunftsberatung / Garten etc.), Adressen von Igelstationen, Informative Linkadressen, Vorträge/ Gruppenschulungen, Beratung zu geeigneten Auswilderungsorten im Umkreis, Weiterversorgung und Abholung von Igeln beim Tierarzt, Beratung auch per WhatsApp.
Optimaler Auswilderungsort ist immer der Fundort
Unterbringung in der Wohnung: Empfehlenswert ist die Unterbringung in einem 2m² großem Gehege welches mindestens 50 cm hoch ist. Ausgelegt wird es mit Zeitungspapier- da es so gut zu reinigen ist. Innerhalb dieses Gehege einen Karton stellen (doppelt so groß wie der Igel), diesen mit Zeitungspapierstreifen zur Wärmedämmung füllen. Der Karton dient als Schlafhaus und sollte einen Eingang von 12 x 12 cm haben. Die Raumtemperatur sollte um die 18 Grad betragen. Der Lichteinfall sollte etwas abgedunkelt werden.
Winterschlaf: Der Igel braucht zum Winterschlaf eine Umgebungstemperatur die der Außentemperatur entspricht. Diese sollte aber nie über 6 Grad liegen. Dieses kann im Garten, Keller, Gartenhäuschen, auf dem Balkon etc. sein. Dazu baut man ihm ein Schlafhäuschen welches in ein anderes, größeres Holzhäuschen gestellt wird. Dieses sollte eine Kantenlänge von 40 cm und deckungsgleich ein Schlupfloch haben. Optimal stellt man dieses in einem gesicherten Freigehege auf. Wasser und Trockenfutter stehen immer bereit, da der Igel auch zwischendurch aufwachen kann. Erreicht ein Igel in Pflege nicht das Gewicht für den Winterschlaf (optimal 600 bis 700 g), muss bis zum Frühjahr mit der Auswilderung gewartet werden. Im Winterschlaf sind alle Lebensfunktionen auf Sparflamme gesetzt: Die Körpertemperatur sinkt ca. auf die Umgebungswerte, die Herzschläge vermindern sich, die Atemfrequenz sinkt. Nach etwa fünf Monaten Winterschlaf erwachen die Igel wieder. Da der Winterschlaf sehr kräftezehrend ist, verliert der Igel ca. 30 bis 40 Prozent seines Gewichts.
Auswilderung. Ausgewildert sollten nur gesunde Igel mit einem Mindestgewicht von 650 Gramm wenn die Natur ergrünt und die Nahrungstiere (Schnecken, Würmer, Käfer, Larven etc.) vorhanden sind. Die Außentemperaturen sollten anhaltend mild sein, tagsüber etwa 14 Grad Celsius und nachts nicht unter 8 Grad. Optimaler Auswilderungsort ist der Fundort da Igel ein gutes Ortsgedächtnis besitzen. Ist dieser unbekannt, sucht man einen neuen Ort für ihn aus. Er sollte großflächig sein, mit viele Bäumen und Sträuchern, mit Unterschlupfmöglichkeiten, einem Bach in der Umgebung, Wiesen, Weiden aber ohne Strasse in der Nähe.
Bei Grünarbeiten werden durch Gerätschaften Igel skalpiert
Im Herbst wird der Jahreszeit entsprechend das Grün flächenmäßig mit unterschiedlichen Gerätschaften zurückgeschnitten. Leider sind dabei immer wieder Opfer zu beklagen. In Barkenberg sei nach Grünschnittarbeiten der Wohnungsbaugesellschaft „Velero“ am Surick-Platz, wo auch massiv gerodet wurde, werden immer wieder tote oder schwerverletzte Igel aufgefunden. Ende Oktober 2021 hatte es einen Ortstermin mit der Stadtverwaltung, mit Anwohnern und der Igelhilfe Dorsten gegeben, da der Artenschutz ein gesamtstädtisches Thema ist. Der Verein „Igelhilfe Dorsten“, der schwache und kranke Igel aufpäppelt, weist darauf hin, dass die Gartenbesitzer achtsam sein sollten. Igel leben am Boden, sie können nicht wegrennen, sondern rollen sich ein. Besondere Vorsicht also, wenn man mit dem Rasenmäher über die Kante fährt, denn da könnte ein Igel sein. Auch Tellersensen und Fadenmäher können Igel grausam verstümmeln, weil sie oft im Dickicht und unter Gebüschen ihre Tagesnester haben und dort ihre Jungen aufziehen. „Schlimme Geräte“ sind Mähroboter. Eine sogenannte „Apfelschürze“ beziehungsweise eine Alu-Schiene an den Geräten könne Igel jedoch schützen. Auch „Fadenmäher“ machten vor Igeln nicht halt und seien eine tödliche Gefahr für Igel. Überlebende Tiere schleppen sich schwer verletzt ins Gebüsch, wo sie jämmerlich sterben, wenn sie nicht gefunden werden.
Mehr Infos: https://www.igelhilfe-dorsten.de/
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