Barkenberger Pfarrer suchte die Begegnung mit Menschen auf der Straße
„Wanderer Willi“ – Pfarrer Willhelm Schultes in Barkenberg m Gspräch mit einer Barkenbergerin
1934 in Münster bis 2021 ebd., katholischer Pfarrer an St. Barbara in Wulfen von 1981 bis 1999. – Er ließ bei vielen Barkenberger „Wanderer Willi“. Denn er ging auf die Straße, zog durch seine Gemeinde, suchte den Kontakt mit Menschen. Die Begegnung war und blieb ihm bis zu seinem Tod ein Lebensmotiv. Die Priesterweihe empfing Wilhelm Schultes 1963 in Münster. Zunächst war er als Kaplan in St. Dionysius Nordwalde, St. Laurentius Warendorf und St. Joseph Duisburg-Rheinhausen tätig. Die Ernennung zum Pfarrer in St. Ludger Duisburg-Rheinhausen erfolgte 1973. 1981 wechselte er als Pfarrer nach St. Barbara Dorsten-Wulfen-Barkenberg. Die Leitung des Pfarrverbandes Herrlichkeit-Lembeck 
übernahm er 1985. Im Jahr 1999 wurde Schultes auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt. Ab 2005 kümmerte sich der Emeritus als „Pastor Willi“ in besonderer Weise um die Obdachlosen und Nichtsesshaften auf den Straßen von Münster. „Ich gehe zwischen Aasee und Bahnhof spazieren“, pflegte Pfarrer Wilhelm Schultes gerne zu antworten, wenn er gefragt wurde, was er denn als Pensionär mache. Annähernd 20 Jahre war er Seelsorger wohnungsloser Menschen in Münster. Wer ihn kannte oder ihn begleitet, wusste, wie aufmerksam sein Spazierengehen war, unterbrochen von dem, was er „Sakrament der Begegnung“ nannte. Menschen sprachen ihn an, oder er sie. In seinem Rucksack hatte er meist Tabak und Feuerzeug dabei, was auf der Straße mit Obdachlosen eine erste Gesprächsbrücke war. Oft drückten seine Gesprächspartner neben persönlichen Problemen auch Geldsorgen. Für sie da zu sein ermöglichte es, zumindest eines zu geben: Aufmerksamkeit, Wertschätzung und ein offenes Ohr. Und Wilhelm Schultes half auch, wie er konnte. Als Priester und Seelsorger beeindruckte Willi Schultes durch seine große Menschenfreundlichkeit. So erwarb er sich eine hohe Wertschätzung. – Pfarrer Willhelm Schultes starb am 24. September 2021 im Alter von 87 Jahren. Das Auferstehungsamt wurde in der Pfarrkirche St. Lamberti Münster am 4. Oktober, dem Tag des hl. Franziskus, diesem großen Bruder der Armen, gefeiert. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Zentralfriedhof. Ein Gedenkgottesdienst fand am 10. Oktober in der St. Barbara-Kirche in Wulfen-Barkenberg statt, an der der 19 Jahre lang tätig war.
Siehe auch: St. Barbara-Kirche Wulfen-Barkenberg
