Schlakks

Hip Hop-Rappers „Menschlich“: klassisch, funkig, soulig, deutsch

Geboren 1987 in Dorsten; Rapper. – In der Hip Hop-Szene zwischen Dorsten, Bochum und Dortmund ist er eine Größe geworden und hat eine Fangemeinde im gesamten Ruhrgebiet: „Schlakks“. Der Rapper wuchs in Dorsten auf, wo er schon als junger Kerl seine Liebe zum wortgewandten deutschsprachigen Rap entdeckte.

Schlakks

Im Sommer 2009 ließ der Wahl-Dortmunder Schlakks mit seinem „Appetithäppchen“ den Feinschmeckern innerhalb der deutschen Hip Hop-Szene das Wasser im Munde zusammenlaufen. 2011 veröffentlichte er sein erstes sprachverknalltes Album „Menschlich“. Auf 15 Anspielstationen legte er ein sehr ausgewogenes Album vor, dessen Brillanz darin besteht, eine Balance zwischen Facettenreichtum und rotem Faden gefunden zu haben. Das Leitmotiv des Albums ist ein „Nur-sich-selbst-sein“, denn die Inspirationen für seine Texte stammen aus dem Leben selbst. Alltägliche Probleme und Gefühle, wie sie jeder kennt, werden in so prägnanten Titeln wie „Am Anfang des Tages“ und seinem Gegenstück „Am Ende des Tages“ genauso wie in Songs a la „Aufbruch (Sonnenschein)“ thematisiert. Die Stücke darin sind angesiedelt zwischen Fernfieber und heimischen Kiosk, Weltmusik und „guten alten rotzigen Rapbeat“. Schlakks stellte das Album im Erscheinungsjahr vor rund 200 Fans auch im Jugendtreff Altstadt seiner Heimatstadt Dorsten vor.

Getrieben vom Fernweh in die Weite und wieder zurück zum Kiosk

Cover

Cover seines Albums, 2011

Eingebettet in eine traditionsreiche Hip Hop-Szene besitzt „Menschlich“ einen altbewährten musikalischen Klang bei dem der DJ („Turn(table) me on“) ebenso wenig fehlen darf wie im Ruhrgebiet der Kiosk um die Ecke. Doch Schlakks treibt es weit über Bochum, Witten, Dortmund, Dorsten und Essen hinaus. Getrieben vom Fernfieber fand Schlakks seine Muse auch auf Reisen, die ihn quer durch Europa, die USA, Kanada und Marokko getrieben hat. Kein Wunder, dass er sich 2011 schon wieder auf dem Weg nach Brasilien machte. Die Eindrücke, die er auf diesen Trips gesammelt hat, fanden in Form von „Wollen“, „Am Meer“ oder auch „Heimatgefühl“ ihren berechtigten Platz in diesem Album und geben ihm eine sehr persönliche Note. Seit der Veröffentlichung des Albums ist Schlakks viel unterwegs – meist mit DJ und Backup, aber auch mit Band. Denn Schlakks liebt die Bühne und will aus jeder Sekunde – egal auf welcher Bühne – alles rausholen und alles geben, ob für drei oder 300 Leute. Da gibt es Schweiß, Augenglanz, Augenränder und wahnwitziges Wortgefetze. Im März 2013 ging es mit DJ Nowakke (Münster Untergrund) auf Tour quer durch Deutschland. Neun Städte in zwölf Tagen..

Funkig und soulig angehaucht

Schlakks liebt seine klassischen Rapshows mit DJ Cutz Penza oder DJ Nowakke. Aber genauso gern schaut er nochmals ein Stückchen weiter über den Tellerrand und spielt Konzerte, bei denen eine Band seine Lieder neu interpretiert. Seine eigene Liveband, The Urban Classic Collective, spielt die Lieder funkig und soulig angehaucht – wenn Schlakks dann mit diesen sechs Musiker und Musikerinnen und seinem DJ Cutz Penza zusammen auf der Bühne steht, wird meist bis in die letzte Ecke des Ladens gefeiert. Andererseits steht Schlakks auch von Mal zu Mal mit der Tobi Meyer Erfahrung, einer Jazz Band aus Enschede, auf der Bühne. Da werden seine Lieder ins Jazzige interpretiert – was dann eher was fürs entspannte Zuhören ist. Anders, aber genauso schön. Alles kann, denn Scheuklappen stören beim Sehen. Derzeit arbeitet Schlakks zusammen mit seinen Produzenten Philwa und Opek an seinem zweiten Album.

Persönlicher Einsatz auf der Bühne wichtiger als das Internet

Auf die Frage, die Wildstyle-Magazin ihm in einem Interview stellte, warum man im Netz so wenig finde über sein Album so erschreckend wenig finde, antwortete Schlakks:

„Das Internet ist nicht der einzige Weg, sein Album zu präsentieren. Bisher bin ich, was die Resonanz und auch das Interesse an meinem Album angeht, gut zufrieden. Und am Ende des Tages verkaufe ich lieber zehn Alben weniger, wenn die Leute, die es besitzen, es geil finden. Natürlich würde es mich freuen, wenn das Album auch im Internet noch mehr präsent und Gesprächsstoff ist. Aber ich habe bisher noch nichts „Richtiges“ veröffentlicht und darum kann ich nicht erwarten, dass mein Album vom einen Tag auf den anderen überall angepriesen wird und ein Hype aus dem Boden gestampft wird. Man muss dabei auch die Flut an Veröffentlichungen beachten. „Too many Mcees, not enough fans“. Vielleicht findet das Album auf Dauer noch mehr Anerkennung im virtuellen Bereich. Aber wenn nicht. mein Gott, so wie es bis jetzt läuft, bin ich sehr zufrieden. Live-Präsentation, persönlich mit Wort und Tat, ist eben auch sehr wertvoll und sicher effektiver und interessanter als Internetbloggerei, Videotagebücher und Nonsens-Gewitter…“


Quellen:
Ralf Pieper „Rapper Schlakks präsentierte seine neue CD“ in DZ vom 3. Januar 2011. – „Der Schlakks (Ruhrstadt), KunstTOURn 15. März 2011.

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