Schöndorf, Saul (Paul)

In der „Polenaktion“ am 28. Oktober 938 von Dorsten nach Polen abgeschoben

Stolpersteine in der Ursulastraße 15 für die Familienangehörigen Schöndorf

1895 in Stanislowo bis 1942 verschollen. Er wohnte zuerst in der Bochumer Straße 40, dann in der Blindestraße 21, der heutigen Ursulastraße. Seine Eltern sind unbekannt. Er kam Anfang der 1920er-Jahre nach Dorsten und hatte in der Blindestraße 21 (heute Ursulastraße) ein Uhrmachergeschäft, das er 1925 wieder aufgab. Über seinen weiteren Aufenthalt in Dorsten ist wenig bekannt. Verheiratet war er mit Elice Blima Zwiebel, geboren 1896 ebenfalls in Stanislowo und nach 1942 verschollen, wie ihr Mann. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Klara Schöndorf (1922 in Dorsten; nach 1942 verschollen), Ida Schöndorf (1926 in Dorsten; nach 1942 verschollen) und Eli Schöndorf (geboren in Dorsten; nach 1942 verschollen). Am 28. Oktober 1938 wurde der Dorstener Saul Schöndorf mit seiner Familie in der sogenannten „Polenaktion“ von Dorsten nach Zbazsyn in Polen abgeschoben. Aus dem Jahr 1940 gibt es noch einen Hinweis aus Schöndorf. 1940 schrieb Ilse Hallin an Saul Schöndorf einen Brief an die Wohnadresse Schöndorfs in Stanislau im russischen Interessensgebiet Polens. Und am 12. Januar 1942 schrieben die Eltern des Dorsteners Simon (Sigurd) Reifeisen, der ebenfalls in der „Polenaktion“ von Dorsten an die polnische Grenze abgeschoben worden war, einen Brief an ihre Tochter Ilse, die nach Schweden entkommen konnte. „Wir trafen Frau Zwiebel auf der Straße, sie hatte gerade Nachricht erhalten, dass Frau Schöndorf und der kleine Junge auch tot sind. Schöndorf und die beiden Mädels Ida und Elly (mir ist der Name der ältesten entfallen), haben sich taufen lassen.“ Vor dem Haus Ursulastraße 15 in Dorsten sind Stolpersteine für Saul, Elice, Klara, Ida und Elly angebracht worden.

Siehe auch: Jüd. Gemeinde Dorsten
Siehe auch: Jüdische Familien 1933 bis 1942
Siehe auch: Polenaktion 1938


Umfassende Dokumentation zum Thema in:  www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de

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