Katholischer Pfarrer verwendete ungeweihtes Taufwasser
1546 in Dorsten bis 1627 (auch Smithals); Pastor von St. Matthäus in Wulfen. – Von 1565 bis 1568 studierte der gebürtige Dorstener in Wittenberg. Die Immatrikulationseintragung lautet: „Theodorus Smidhals Dorstensis 6. Juli 1565“. Nach 1568 wurde er Nachfolger von Pastor Rudolf Köster (Casterus) in Wulfen. Im Jahre 1570 vermittelte Schmithals vor dem Lembecker Herrlichkeitsgericht in einem Streit zwischen den Brüdern Steinhauer und ihrer Mutter. Laut Vertrag hatte Johann Steinhauer seiner Mutter und seinem Bruder nicht nur Kost und Kleider zu stellen, sondern auch „ein bedde“ und einen „stoel am feuer“ bereithalten. Am Schluss des Abkommens heißt es, dass D. Smithals, Pastor zu Wulfen, die Urkunde geschrieben und „durch die Buchstaben ABC“ auseinandergesnidden“ hat.
Schmithals war als Priester verheiratet
Am 10. Mai 1572 musste er vor dem Visitationskollegium in Dülmen erscheinen. Er war rechtmäßig verheiratet, der Altar der Wulfener Kirche war unzerstört, doch ließ er deutsche Psalmen im Gottesdienst singen, benutzte nicht geweihtes Taufwasser und veranstaltete keine Prozessionen. Er war mit 26 Jahren „Justae aetatis“, also im kanonischen Alter, um als Seelsorger tätig sein zu können. Im Frühjahr 1595 verließ Theodorus (auch Dietrich genannt) Schmithals die Pfarrei Wulfen, um in Wesel als Krankenbesucher (visitator infirmorum) tätig zu werden. Von 1607 bis zu seinem Tod 1627 wirkte er am Weseler Siechenhaus. Aus der um 1570 geschlossenen Ehe des Pastors entstammte der nach 1572 in Wulfen geborene Sohn Jost, von dem alle noch heute in Wesel und Umgebung lebenden Schmithals (Schmidthals) abstammen.