Hochgeehrter Lokalpolitiker, Hauer untertage und Rassekaninchenzüchter
1920 in Kattowitz/Oberschlesien bis 2005 in Dorsten; er galt als Konservativer mit Hang zu Verbesserungen, war Bergmann, Rassekaninchenzüchter, für die CDU im Stadtrat und noch vieles andere. Er hatte den Beruf des Kaufmanns erlernt, ging dann aber zum Bergbau. Von 1954 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1976 arbeitete er als Hauer untertage auf Fürst Leopold in Hervest. Den Einstieg in die vielen Ehrenämter fand er 1946, als er noch in Maria Veen wohnte und dort eine Fußballabteilung der DJK „Sportfreunde Maria Veen“ gründete. Er leitete den Aufbau der Jugendmannschaft und trainierte sie. Auch nach dem berufsbedingten Wohnungswechsel 1954 nach Holsterhausen war er in gleicher Weise für die Jugendmannschaft des Ballsportvereins BVH als Trainer tätig. Sein Hobby war allerdings, wie er einmal sagte, die Politik. So war er von 1972 bis 1989 der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Holsterhausen. Der vielfältige Einsatz in den verschiedenen Gremien führte schließlich zu seiner Wahl in den Rat der Stadt Dorsten, dem er von 1985 bis 1990 angehörte. Dort war er Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und im Feuerschutzausschuss. Alle übrigen Ehrenämter, die er über Jahrzehnte hinweg hatte, vollständig auf die Reihe zu bringen, ist schon etwas schwierig. Seit 1965 war er im Kirchenvorstand von St. Bonifatius, zehn Jahre lang Vorsitzender der dortigen KAB, zwölf Jahre lang 1. Stellvertreter des Knappschaftsältesten, ferner zweiter Vorsitzender und Bildungsobmann in der IGBE und langjähriges Vorstandsmitglied beim Kaninchenzuchtverein W 105. Zudem war er Ehrenmitglied des Kreisverbandes Recklinghausen der Deutschen Rassenkaninchenzüchter. Eine Aufgabe, die er „so nebenher“ bis 1984 übernommen hatte, waren regelmäßige Fahrten zum Ferienheim der Kirchengemeinde „Haus Aurora“ im Sauerland, wo er mit einigen Helfern Instandsetzungsarbeiten erledigte. Schließlich setzte sich Schulz für notleidende Menschen in Polen ein. Er hat Hilfsgütertransporte nicht nur zusammengestellt, sondern sie auch nach Polen begleitet. Mit seiner Kaninchenzuchtrasse „Helle Groß Silber“ war er mehrfach Vereins- und Kreismeister. Die Tätigkeit als Ratsmitglied, so sagte er einmal, machte ihm zwar Spaß, aber er hatte auch Kritik anzumelden: „Man müsste schneller zu konkreten Ergebnissen kommen und nicht ständig nach dem Motto zwei Schritt vor und einen zurück verfahren. Die politische Arbeit müsste gestrafft und besser koordiniert werden.“ Im Grunde rechnet sich Norbert Schulz zu den Konservativen. „Aber nicht stockkonservativ, sondern aufgeschlossen für alles, was verbesserungswürdig ist.“ 1997 wurde ihm für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. – Norbert Schulz war verheiratet mit Christine, wohnte am Söltener Landweg und hatte sechs Kinder. – Er starb am 5. Mai 2005.