Moraltheologe und Päpstlicher Hausprälat
1824 in Dorsten bis 1892 in Münster; katholischer Theologe. – Er besuchte das Progymnasium in Dorsten, dann das Gymnasium in Recklinghausen bis 1843, studierte danach in Münster bis 1847 Philosophie und Theologie und wurde 1849 zum Priester geweiht. Nachdem er seine Studien von 1848 bis 1850 noch an den Universitäten Bonn und Tübingen fortgesetzt hatte, wurde er 1851 in Münster Lic. theol.; Präses im gräflich von Galen’schen Convict in Münster. 1853 habilitierte er sich als Privatdozent an der theologischen Fakultät in Münster für Kirchengeschichte, Moraltheologie und Dogmengeschichte. 1859 wurde er ordentlicher Professor, 1860 Dr. theol. h. c., 1867 Professor für Moraltheologie mit den Nebenfächern der Dogmengeschichte und Symbolik; 1881 kam der Fach Dogmatik dazu. 1890 wurde Schwane Päpstlicher Hausprälat.
Schwanes wissenschaftliches Hauptwerk ist die Dogmengeschichte, die als die erste katholische Darstellung nach dem kleineren Werke von Klee in vier Bänden das ganze Gebiet behandelt: „Dogmengeschichte der vornicänischen Zeit“, Münster 1862; „Dogmengeschichte der patristischen Zeit (325-787 n. Chr.)“, Münster 1869; „Dogmengeschichte der mittleren Zeit“, Freiburg i. Br. 1882; „Dogmengeschichte der neueren Zeit“, ebd. 1890. Auf moraltheologischem Gebiet veröffentlichte Schwane die größeren Schriften: „Die theologische Lehre über die Verträge mit Berücksichtigung der Civilgesetze, besonders der preußischen, allgemein deutschen und französischen“, Münster 1871; „Die Gerechtigkeit und die damit verwandten sittlichen Tugenden und Pflichten des gesellschaftlichen Lebens, letzter Theil der Moraltheologie“, Freiburg i. Br. 1873; „Spezielle Moraltheologie“, 1.–3. Teil, ebd. 1878-1885; „Allgem. Moraltheologie“, ebd. 1885. Daneben entstanden noch viele kleinere Arbeiten.
Quelle:
Jakob Lauchert „Schwane, Joseph“ in: Allgemeine Deutsche Biographie 54 (1908), Online-Fassung.