Kam 1911 nach Holsterhausen und begründete eine sozial engagierte Familie
W. St. – Geboren 1870 in Brakelsiek (Lipperland) bis 1951 in Dorsten-Holsterhausen; Gründer einer Lebensmittel und eines Fuhrgeschäfts in der Kronprinzenstraße in Holsterhausen, der heutigen Breslauer Straße. Zuletzt im Bergbau beschäftigt. – In jungen Jahren arbeitete Heinrich Steinmeier in Nord- und in Süddeutschland. 1899 heiratete er seine Frau Luci geborene Büngener (geb. 1865), zog mit ihr und seinem 1908 in Warburg geborenen Sohn August 1911 nach Holsterhausen und baute in der damaligen Kronprinzenstraße ein Haus, das sich heute noch im Familienbesitz befindet. Er gründete ein Lebensmittel- und Fuhrgeschäft, nahm am Ersten Weltkrieg teil und war danach bis 1930 auf der Zeche Baldur beschäftigt. Der folgende Ruhestand war für ihn wohl die Zeit des „Siedlerstolzes“, so berichtet damals die Zeitung. Der leidenschaftliche Raucher hatte im Ruhestand 90 Ruten Gartenland am Haus mit dem Spaten umgegraben (nach der preuß. Flächenrute s. d. 2061 Quadratmeter, heute bebaut). Heinrich Steinmeier war Mitbegründer des Gartenbauvereins und wurde deren Ehrenmitglied. Seine Frau Luci half im gemeinschaftlichen Unternehmen mit, bis es 1930 an Teggelkamp verpachtet wurde. Seitdem war ihre Lieblingsbeschäftigung das Stricken. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, darunter August, der in der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde Holsterhausen Presbyter war, der ältere Sohn starb 1934. Heinrich Steinmeiers Bruder in Brakelsiek, musste in Zeiten der großen wirtschaftlichen Not seine Familie als Saisonarbeiter oft verlassen. Er ist der Großvater des heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Daher ist die in Holsterhausen lebende Urenkelin Heinrich Steinmeiers, Liselotte Topp geb. Steinmeier, eine Großkusine des Bundespräsidenten. – Heinrich Steinmeier starb 1951 in Holsterhausen, seine Frau Luci ein Jahr später.
Siehe auch: August Steinmeier
Siehe auch: Ev. Gemeinden (Essay)