Politisches Engagement mit Ehrenring und Bundesverdienstkreuz gewürdigt
1934 in Essen bis 2022 in Dorsten; Architekt und Lokalpolitiker der FDP in Dorsten. – Als die Parteien 2014 ihre Kandidaten für die Kommunalwahl aufgestellt hatten, war der Betagteste unter ihnen der FDP-Politiker Franz Friedrich Boos. Wenn auch in dem dann gewählten Rat die Generation 50+ dominierte, war Boos nicht dabei, da er keinen vorderen Listenplatz hatte. Sein so beendetes politischen Leben in und für Dorsten begann schon 1963. Er war 1963 Gründungsmitglied des FDP-Stadtverbands Dorsten und wurde 1964 in den Stadtrat gewählt, dem er bis 1984 angehörte. Er war in mehreren politischen Ämtern tätig und setzte sich immer wieder akribisch für die Belange der Dorstener ein. Bis 1984 motivierte er immer wieder Bürger, die Politik aktiv mit zu gestalten und war weitere Jahrzehnte kommunalpolitisch als sachkundiger Bürger im Bauausschuss tätig. Als er 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekam und der Regierungspräsident dabei Boos’ politische Tätigkeiten hervorgehoben hatte, meinte Boos erstaunt und stolz zugleich: „Ich habe bisher noch nie so richtig darüber nachgedacht, welche Bandbreite an Aufgaben ich in meinem bisherigen Leben bewältigt habe!“ Dabei konnte er auf zahlreiche Tätigkeitsfelder zurückblicken. Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Stadtplanung waren die Arbeitsbereiche des Architekten. Die Stadt in diesen Bereichen voranzubringen und ihre Interessen nachdrücklich zu realisieren, kostete ihn enormen Arbeitsaufwand. Franz Friedrich Boos gehörte 13 Jahre lang dem Vorläufer des Regionalrats, dem ehemaligen Bezirksplanungsrat an. Hauptberuflich setzte sich der Boos als Architekt in verschiedenen Bereichen und Institutionen dafür ein, dass familienfreundliche Baugebiete geschaffen wurden. Exemplarisch hierfür war die „Neue Stadt Wulfen“. An der Entwicklung des neuen Stadtteils mit Modellcharakter war Boos als stellvertretendes Mitglied des Aufsichtsrats der Entwicklungsgesellschaft Wulfen maßgeblich beteiligt. Die Stadt ehrte dies 1984 mit der Verleihung des Ehrenrings. Die Liberalen würdigten 2013 seine 50-jährige Zugehörigkeit zur FDP, die er in diesen Jahren als Ratsmitglied wie auch als Vorsitzender der Partei – stets politisch stark engagiert – vertrat. Seine beiden Söhne Franz-Christian und Thomas treten schon lange in Fußstapfen ihres 2022 verstorbenen Vaters – sowohl im Beruf in Hervest als auch politisch in der FDP.
Siehe auch: Freie Demokratische Partei