Corona-Pandemie war Auslöser für Autokinos in Dorsten und Recklinghausen
Lange war das Autokino im Kreis Recklinghausen so gut wie tot. Mit der Corona-Krise im März/April 2020 erlebte das Autokino eine Renaissance. Auf dem Sportplatz der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Realschule an der Bismarckstraße in Hervest-Dorsten wurde im Mai 2020 für zunächst vier Monate ein Autokino für 180 Stellplätze und mit einer 100 Quadratmeter großen Leinwand eingerichtet. Betreiber war Hans Schuster, Inhaber der Agentur „Nightaffairs Events and more“ auf dem ehemaligen Zechengelände in Hervest-Dorsten. Vier Monate lang, bis zum vorläufigen Ende des zu dieser Zeit gültigen Veranstaltungsverbots, wurden täglich zwei bzw. drei Filme gezeigt. Pro Auto waren bis zu zwei Erwachsene mit zwei eigenen Kindern (bis 14 Jahren) auf dem Rücksitz erlaubt. Der Eintritt pro Auto kostete 18 Euro. Der Betreiber investierte nach eigenen Abgaben insgesamt 120.000 Euro. Beteiligt waren noch die Dorstener PR-Ultramar-Touristik, die Firma Advercons für die Technik und die Union-Kinos in Bochum. Gestartet wurde mit dem Film „Le Mans 66“.
Dorstener Autokino nach zwei Monaten wieder geschlossen
Wegen der Lockerung der Corona-Beschränkungen und Wiedereröffnung des Central-Kinos in Holsterhausen am 2. Juli 2020 wurde das rund zwei Monate lang bestandene Auto-Kino Ende Juni wieder geschlossen.
Autokino auch an der Vestlandhalle in Recklinghausen eröffnet
Auch in Marl war die Nachfrage groß. Mitte April 2020 eröffnete ein weiteres Autokino am Saatbruchgelände an der Vestlandhalle in Recklinghausen seinen Betrieb. Das Gelände bietet Platz für 400 Pkw, aus denen heraus die Filme auf der 100 Quadratmeter großen Leinwand auf einem Truck verfolgt werden können. Betreiber ist Mirko Simnovec, Eigentümer der Werbeagentur „sitesmedia“ in der Altstadt. Um die Idee umzusetzen, hatte er erfahrene Partner mit ins Boot geholt. Henning Prinz vermarktet das Autokino – er hat früher unter anderem das Gastronomie-Event „Zu Gast in Recklinghausen“ und das Public Viewing bei Fußballwelt- und Europameisterschaften groß gemacht. Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, mischt Michael Wolff mit seinem Service- und Sicherheitsunternehmen mit. Den gastronomischen Part übernimmt Sascha Saric („Goldstück“) – denn den Besuchern soll mehr als Popcorn und Nachos geboten werden. Gebucht werden können Tickets und Speisen nur online. In der Regel sind pro Wagen zwei Personen zugelassen, auch Familien mit Kindern sind willkommen. Der Preis liegt pro Auto unter 20 Euro. Zunächst soll es bis Ende Mai mindestens drei Vorstellungen pro Tag geben. Eröffnet wurde das Autokino mit dem Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Der Streifen über Hape Kerkelings Kindheit in Recklinghausen lockte rund 3,8 Millionen Besucher in die Kinos und war somit 2018 der erfolgreichste deutsche Film.
Quelle: DZ (Kreisseite) vom 21. April und 29. April 2020.
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