Unter dem Landrat wurde der Kreis Recklinghausen industrialisiert
1821 in Ehrenbreitstein bis 1902 in Recklinghausen; Landrat. – Von 1848 bis 1893 leitete Robert von Reitzenstein die Geschicke des Landkreises Recklinghausen. Nach dem Studium der Rechte in Bonn und Berlin wurde er 1843 Auskultator, 1846 Oberlandesgerichtsreferendar, 1847 Regierungsreferendar und 1848 Vertreter seines erkrankten Vorgängers Friedrich Karl Devens. 1850 erfolgte seine Ernennung zum Landrat. In die Ära Reitzenstein fielen u. a. der Ankauf der früheren Randebrockschen Besitzung in der Romstraße in Recklinghausen als Kreisständehaus und neuer Sitz der Kreisverwaltung, der Bau zahlreicher Kreisstraßen sowie die Gründung der Kreissparkasse in Recklinghausen und Dorsten. In seiner 45-jährigen Amtszeit vollzog sich der entscheidende Aufstieg aus der ländlichen Stille zum Industriekreis. Freiherr Robert von Reitzenstein ging 1893 in den Ruhestand und starb 1902 in Recklinghausen; die Stadt benannte nach ihm eine Straße. Ein großer Findling an der Ecke Herzogswall/Augustinessenstraße an der Engelsburg, gegenüber der Reitzensteinstraße, trägt eine Gedenktafel an den Landrat.
Quelle:
Vestischer Kalender 1957