Askamp, Marlies

Dorstener Basketballerin sammelte Meistertitel wie andere Briefmarken

Marlies Askamp in action

Marlies Askamp in action

Geboren 1970 in Dorsten; Leistungssportlerin, Basketball-Spielerin in Deutschland und den USA. – Die heute in Mettmann lebende und als Rechtspflegerin in Wuppertal arbeitende Marlies Askamp ist „wohl die erfolgreichste Basketballerin Deutschlands“.  So bewertete Klaus Rosenkranz die Leistungssportlerin im Juli 2012 in der „Dorstener Zeitung“.  Sie ist 1,96 Meter groß und spielte auf der Position Center. Sie ist eine der Ursprungsspielerinnen der US-amerikanischen Women’s National Basketball Association (WNBA). – Schon als junges Mädchen spielte sie Basketball und betrieb Leichtathletik. Ab Mitte der 1980er-Jahre konzentrierte sie sich ausschließlich auf das Basketballspielen. Sie bezeichnet den Gewinn der Europaliga 1996 und der Bronzemedaille bei der Basketball-Europameisterschaft 1997 als die wichtigsten Momente in ihrem Leben, weil es das Resultat harter Arbeit war. Marlies Askamp begann ihre Spielerinnen-Karriere bei Eintracht Erle. Bis 1989 spielte sie außerdem für die Basketball-Gemeinschaft Dorsten, dann für den OSC Bremerhaven, von 1989 bis 1993 für den MTV Wolfenbüttel, von 1994 bis 2001 für den BTV Wuppertal und von 2002 bis zum Karriereende 2007 beim NB Oberhausen. Sie gewann sechsmal die deutsche Meisterschaft. Sie konnte 1996 mit Wuppertal den Europa-Ligatitel gewinnen und wurde zur deutschen Spielerin des Jahres gewählt.

Profispielerin in Phoenix, Miami, Los Angeles

In den Sommermonaten wechselte Askamp in die 1996 neu gegründete WNBA. Fortan pendelte sie sechs Jahre lang zwischen den USA und Deutschland, spielte in den Wintermonaten beim BTV Wuppertal, im Sommer in den Vereinigten Staaten. Von 1997 bis 1999 spielte sie für die Phoenix Mercury, mit denen sie 1998 in die Finalspiele der WNBA einziehen konnte. Im November 1999 wurde sie in einem Sechs-Spieler-Tausch zu den Minnesota Lynx geschickt, die sie jedoch schon im April 2000 zur Miami Sol im Tausch für drei Draftpicks (10., 24. und 56. Stelle im WNBA Draft 2000) einwechselten. Für Miami spielte sie bis 2002, bis die Sol sie am 18. Juni für einen Erstrundendraftpick an die Los Angeles Sparks abgaben. Sie beendete die Saison 2002 und ihre WNBA-Laufbahn bei den Sparks, die in dieser Saison auch den WNBA-Titel holten. In insgesamt 172 Spielen in der WNBA erzielte sie durchschnittlich 6,0 Punkte und 4,8 Rebounds. Zusätzlich bestritt sie zehn Playoff-Spiele. Rückblickend auf ihre (erste) Dorstener Zeit sagt Marlies Askamp in der „Dorstener Zeitung“:  „Damals, bei Engelbert Sanders, habe ich verstanden, welche Perspektiven mir der Basketball bieten kann.“ Doch bis sie sich zur Spitze des deutschen Basketballs durchspielte, musste sie einige Umwege in Kauf nehmen. Als ihre Eltern, die in Erle einen Bauernhof bewirtschafteten, einen Hof in Norddeutschland übernahmen, verschwand sie erst einmal aus den Augen der Basketball-Fachleute, spielte in der Oberliga in Bremerhaven.

190 Spiele mit der Nationalmannschaft

In Deutschland hatte die Stammspielerin der Nationalmannschaft (190 Länderspiele) keinen Verein mehr, denn der BTV Wuppertal hatte aus finanziellen Gründen seine Mannschaft zurückgezogen. In der BG Dorsten konnte sie nach einem halbjährigen Versuch nicht mehr Fuß fassen. Daher kam sie Ende 2002 einem Angebot aus Italien nach und ging nach Schi. Das Ende ihrer Laufbahn erlebte sie dann 2007 in Oberhausen, wo sie noch zwei Jahre in der Bundesliga spielte. Danach widmete sich die Dorstenerin Marlies Askamp ihrer Familie und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern Jonathan und Frederike in Mettmann.


Siehe auch:
Sportler (Artikelübersicht)


Quelle:
Online-Enzyklopädie (engl. Aufruf 2017. – Gekürzt nach Klaus Rosenkranz „Das Sportporträt – Marlies Askamp sammelt weiter Titel“ in DZ vom 23. Juli 2012.

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