Engagiert im Personalrat: „Nur keinen Streit vermeiden!“
Geboren 1937 in Duisburg; Obervermessungsrat und Bewertungs-Sachverständiger. – Fast 30 Jahre lang war der engagierte Komba-Gewerkschafter Leiter des Dorstener Vermessungsamts. Die „Ruhr-Nachrichten“ beschrieben ihn am 31. Januar 2000, als Rojahn mit 63 Jahren in den Ruhestand ging, als „sachkundig und sachlich“ und „offen und direkt vertrat Rojahn seine Anliegen“. Seit 1975 war er Mitglied des Personaltrats, dessen stellvertretender Vorsitzender und Sprecher der Beamtengruppe. Dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt saß er seit 1982 vor und war in den letzten elf Jahren seiner Dienstzeit auch als Bewertungs-Sachverständiger im Umlegungsausschuss der Stadt Datteln im Kreis Recklinghausen tätig.
Anerkennung auch in der sächsischen Partnerstadt Hainichen
Günter Rojahn engagierte sich auch für Heimatgeschichte und recherchierte für die Forschungsgruppe „Dorsten unterm Hakenkreuz“ zu Grundstücken jüdischer Familien in Dorsten, zur Geschichte der Heilanstalt für Epileptiker und Schwachsinnige in Holsterhausen (Maria Lindenhof) und zu Straßennamen im 20. Jahrhundert sowie den Standorten der Straflager für Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs. Anerkennung erwarb sich Rojahn auch in Dorstens sächsischer Partnerstadt Hainichen, wo er mit persönlichem Einsatz nach der Wende Eigentumsfragen bei der Entwicklung von Gewerbegebieten klärte und somit die Ansiedlung von Dorstener Unternehmen in Hainichen förderte (permaclean, Hagebau u. a.). Als Personalrat hielt er sich an seine Devise „Nur keinen Streit vermeiden“. Darin sieht Rojahn auch den Grund, warum er in seinen 30 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als Beamter, Amtsleiter und engagierter Heimatforscher kein einziges Mal befördert wurde. Nach seinem Abschied in den Ruhestand im Jahre 2000 verlor das seit 55 Jahren bestehende Vermessungsamt seine Selbstständigkeit und wurde dem Planungsamt eingegliedert.
Erläuterung zum Foto: Günter Rojahn (2. v. r.) wird als Personalratsvorsitzender Nachfolger von Heinz Biermann (r.), der von Bürgermeister Lampen (l.) und Stadtdirektor Dr. Zahn in den Ruhestand verabschiedet wird (Foto: Krüger).