Palen, Heinrich

Schlossherr ließ Dorstens Bürgermeister im Kerker sterben

Pahlen-Epitaph

Palen-Epitaph in St. Agatha, 1597

Gestorben 1597 in Lembeck; Bürgermeister. – Der Kaufgildemeister starb 1597 in Ausübung seiner kämpferischen Pflicht als Bürgermeister. Matthias von Westerholt zu Lembeck beanspruchte die Hälfte der Lippebrücke und errichtete dort am rechten Ufer eine Zollstation. Nach Ansicht der Dorstener war dies nicht rechtens. Da gütliche Worte offenbar nichts nutzten, wollten die Dorstener die Lembecker Zolleinnehmer mit Gewalt vertreiben. Bürgermeister Palen setzte sich an die Spitze von städtischen Kriegsknechten und zog mit ihnen über die Lippebrücke. Die Lembecker schlugen den ersten Heranstürmenden nieder, das war Bürgermeister Palen, und brachten ihn nach Lembeck. Dort starb er im Verlies. Der Leichnam wurde in der Kirche St. Agatha beigesetzt. Sein Epitaph ist im linken Seitenschiff zu sehen. Es zeigt die Übergabe des Täuferhauptes an die Tochter des Herodes, die es als Lohn für ihren Tanz erpresst hatte. Die Inschrift spielt auf den Konflikt um die Lippebrücke zwischen Dorstener Gilden und Matthias von Westerhold auf Lembeck an.


Quellen:
Prof. Dr. Julius Evelt „Beiträge zur Geschichte der Stadt Dorsten und ihrer Nachbarschaft“ in „Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde Westfalens“, Münster, 1863/64, 1866. – Dr. Paul Bals „Epitaphien im Vest Recklinghausen“ in VK 1980.

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