Revolver-Attacke

Mann hielt Passanten an der Lippestraße eine Schusswaffe an den Kopf

Tatort Ecke Lippestraße/ Bauhausstiege; Foto: Andrea Schüller

Ein 35-jähriger arbeitsloser Dorstener schoss nachmittags am 13. April 2018 in der      Fußgängerzone Bauhausstiege/Ecke Lippestraße mit einer Pistole in die Luft und hielt sie dann zwei Passanten an den Kopf und drohte ihnen, sie zu erschießen. Das Schöffengericht des Amtsgerichts Dorsten verurteilte ihn im September 2018 zu zweieinhalb Jahren Haft. Nur wenige Monate vor den Geschehnissen in der Innenstadt hatte er bereits eine dreieinhalbjährige Gefängnisstrafe verbüßt.
Dieser Vorfall sorgte für Angst und Schrecken unter den Passanten in der Fußgängerzone. Entsetzte Zeugen riefen die Polizei, schnell machte das Gerücht einer möglichen Terror-Attacke die Runde. Doch das bewahrheitete sich nicht. Als Polizeibeamten am Tatort erschienen, hatten Beteiligte den Täter bereits überwältigt und festgehalten. Eines seiner Opfer, ein kampfsporterprobter jugendlicher Flüchtling, der mit drei irakischen Freunden in der Innenstadt unterwegs war, hatte den 35-Jährigen zu Boden geworfen. Und den Täter gemeinsam mit den anderen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Der Täter hatte kurz vor der Tat Drogen eingenommen und hatte drei Stunden danach noch 2,3 Promille im Blut. Daher konnte er sich im Gerichtssaal kaum noch an die Tat erinnern. Die Pistole hätte er unter einer Bank im Einkaufszentrum Mercaden gefunden, gab er vor Gericht an. Bei der Waffe handelte es sich zwar nicht um eine schwere Schusswaffe, aber immerhin um einen Neun-Millimeter-Gas-Schreckschussrevolver aus Metall. Zwei Beschäftigte eines Ladenlokals in der Wiesenstraße waren vom Gericht als Zeugen geladen. „Wir hörten draußen Schüsse, haben die Polizei gerufen“, sagten sie aus. Als sie schließlich zum Tatort kamen, war der Täter bereits am Boden fixiert: „Er war wie von Sinnen.“ Ein 15-jähriger irakischer Asylbewerber erklärte vor Gericht, dass er und seine Freunde den Angeklagten nur mit Händen und Füßen bändigen konnten. „Dabei habe ich mir den Finger gebrochen“, sagte der Schüler. Und auch gegenüber der Polizei wurde 35-Jährige unflätig: Er beschimpfte die Beamten mit übelsten Worten und kündigte an, sie umbringen zu wollen.


Quelle: Gekürzt nach Michael Klein „Haftstrafe nach Revolver-Attacke in der Altstadt“ in der DZ vom 13. Sept. 2018

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