Als Lebensmittelfachmann im asiatischen Auslandseinsatz
Geboren ……. in Wulfen; Produktmanager i. R. und Senior-Experte im Auslandseinsatz. – Nach seinem Ausstieg aus seinem Beruf als Produktmanager bei Iglo in Reken, ging Johannes Pelz für den Senior-Experten-Service (SES), eine Stiftung der deutschen Wirtschaft, als Lebensmittel-Fachmann in den Auslandsdienst. Er verband damit seine „Reiselust mit Fachwissen“, wie die Lokalzeitung WAZ im Januar 2012 schrieb, nachdem er von einem Auftrag nach Tadschikistan zurückgekehrt war. Frühere Reisen führten den jetzt in Rhade wohnende Lebensmittel-Berater u. a. nach Albanien, Usbekistan und nach Brasilien, um die Verwendung von Spendengeldern für Hilfsprojekte zu überprüfen. WAZ: „Private Reisen führten ihn zuletzt nach China und Russland – nie als Tourist, sondern immer auf Augenhöhe mit der Bevölkerung. Viele Reisekontakte pflegt er bis heute. In Dorsten engagiert er sich außerdem als Geschäftsführer des Mensavereins der Gesamtschule.“
Tadschkistan-Reise war für ihn ein Erlebnis
In Tadschikistan sollte Johannes Pelz eine Fabrik für Obst- und Gemüsekonserven überprüfen, sie vor dem Aus retten. Doch als er ankam, gab es die Fabrik schon nicht mehr, da das Familienunternehmen den Anforderungen aus Krankheitsgründen des Familienchefs nicht mehr gewachsen war. Diese Tadschikistan-Reise war für ihn eine Erlebnis: „Einmal Mittelalter und zurück.“ Die WAZ schrieb in ihrer Reportage über Johannes Pelz, dass er im Landwirtschafts- und im Wirtschaftsministerium empfangen wurde, wo er die unbequemen Fragen stellte, warum in den Geschäften Tadschikistans, dem zweitärmsten Staat Innerasiens, nur russische Aprikosen-Konserven angeboten würden, anstatt die eigenen. Denn das Land am Fuß des Pamirgebirges sei sehr fruchtbar und die tadschikischen Aprikosen hätten schließlich Weltruf. Er fragte weiter, warum Früchte exportiert und Konserven zum fünffachen Preis zurückgekauft würden und warum die Agrobank Kredite nur für zwei Jahre gewähre und dafür 25 Prozent Zinsen nähme. „Komisch“, sagten die Ministerialen, „wir hatten schon mal einen Experten da und der hat das gleiche gefragt”, erzählt Pelz. „Da wäre ich fast geplatzt.” – Johannes Pelz arbeitet bereits am nächsten Auftrag: Für die tadschikische Regierung erarbeitet er ein Investitionskonzept für eine neue Fabrik in einer Freihandelszone an der Grenze zu Afghanistan. Volumen etwa zehn Millionen Euro.
Quelle:
Ludger Böhne „Auslandseinsatz – Guckt mal, unser Experte“ in der WAZ vom 23. Januar 2012.