Journalist widmete sich mit Verve der Geschichte des örtlichen Bergbaus
1949 in Kirchhellen bis 2022 in Dorsten; als Journalist und aktiv im Bergbauverein Dorsten tätig gewesen. – Nach einem Volontariat wurde er 1971 Redakteur bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in Dorsten, deren Redaktionsleitung er drei Jahre später übernahm, danach die WAZ-Redaktionen in Dortmund, Marl und Gelsenkirchen leitete und ab 1991 in der Essener Zentral-Reaktion zunächst als Regionalredakteur und dann als Chef vom Dienst arbeitete. Seine Frau Ute Schute-Hildebrand war als Redakteurin weiterhin in der Dorstener WAZ tätig. 1996 berichtete Schute mit einer täglichen Zeitungsseite von den Olympischen Spielen in Atlanta (USA). Darüber hinaus organisierte er zusammen mit der Essener Redaktion WAZ-Olympia-Ausgaben, die in einer Auflage von 5000 Exemplaren gedruckt wurden und somit die einzige deutsche Zeitung war, die während der Olympischen Spiele in Atlanta erschienen ist.
Nach über 40 Jahren im Dienste des Journalismus und der WAZ ging der Holsterhausener Gerhard Schute in den Ruhestand, in dem er weiterhin unruhig blieb. Mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit für den Garten, mehr Zeit für die Ahnenforschung, bei der er feststellte, dass der Schute-Urahn 1598 ein Bauer war. Doch seine große Passion fand Gerhard Schute bei den Bergleuten. Er war bis zu seinem Tod im Jahr 2022 Vorsitzender des sich 2003 gebildeten „Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte“, der sein Domizil im alten Maschinenhaus der früheren Zeche Fürst Leopold in Hervest hat und eine bemerkenswerte Verbindung herstellt zwischen Bergbau, Kultur und Geschichte. Als engagierter „Hausherr der Maschinenhalle“ traute er als ehrenamtlicher Standesbeamter der Stadt vor der Kulisse der historischen Dampfmaschinen rund 300 Hochzeitspaare.
Schüler der „Zeus“-Redaktion des Gymnasium Petrinum hatten Gerhard Schute 2011 zu einem Gespräch eingeladen. Sie schrieben: „Rückblickend fand Gerhard Schute seine Zeit bei der WAZ oft sehr stressig, aber trotzdem sehr schön. Bis zu seinem Tod arbeitet er als freiberuflicher Journalist und interessiert sich vor allem für regionale Themen, aber auch für den Sport. Zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking und zur Fußball-WM 2010 in Südafrika hat Gerhard Schute Bücher im Klartext-Verlag herausgebracht.“ – Gerhard Schute starb unerwartet am 28. November 2022 an einem Herzinfarkt in Dorsten. In Nachrufen würdigten die Stadt Dorsten, der Bergbauverein, die Dorstener Zeitung und die Stiftung „Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur” den Verstorbenen als „charakterstarke“ und „außergewöhnliche Persönlichkeit“, dessen „Lebens- und Vereinsleistung geradezu aufopfernd“ gewesen sei.
Siehe auch: Verein für Bergbau
Siehe auch: WAZ-Abgang
Siehe auch: Medien III (Essay)