Prozessionen

Früher gehörten sie zu kirchlichen Festen, Feiern und anderen Anlässen

Fronleichnamsprozession am Brunnenplatrz in Hervest in den 1930er-Jahren

Fronleichnamsprozession am Brunnenplatz in Hervest-Dorsten in den 1930er-Jahren

Früher gab es sehr viele kirchliche Feiertage und Prozessionen. 1771 reduzierte der Erzbischof von Köln durch Verbote die Anzahl der Feiertage. Es entfielen der 3. Feiertag an den Vierhochzeiten, die Apostelfeiertage außer Peter und Paul, die Feiertage St. Michael, St. Martin, St. Katharina, St. Agatha, die Streitfeier und andere patriotische Festtage. Da manche Dorstener damit nicht einverstanden waren, wurde der eine oder andere abgeschaffte Feiertag immer noch begangen und gegen das Verbot, Glocken zu läuten, verstoßen. Die Feiertage Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Hagelfeier, Dreifaltigkeit, Nikolaus, Karfreitag, Maria Geburt, Peter und Paul sowie die Streitfeier waren mit Prozessionen verbunden. Während die Hagelfeier- und die Nikolausprozession über die Felder zogen, ging die Streitfeierprozession durch die Grabenstraße um die Stadt, aber innerhalb der Mauern. An der Fronleichnamsprozession und der Nikolaustracht nahmen die Stadtschützen, St. Joestesschützen und die St. Nikolausschützen sowie die Gilden in corpore teil, was von den anderen Prozessionen nicht berichtet wird. Die „Himmelträger“ wurden vom Rat der Stadt auf Lebenszeit gewählt. Bei der Fronleichnamsprozession errichtete man schon in frühen Zeiten Ehrenbogen und am Anfang des 17. Jahrhunderts spielte auch noch der städtische Spielmann vor dem Sakrament auf.

Dorstener selten an Prozessionen zum Annaberg beteiligt

Bei der Karfreitagsprozession wurde auf der Lippebrücke ein Theatrum errichtet. Dabei handelte es sich um eine kleine gespielte Darstellung über den Tod Christi. Am St. Katharinenabend wurde eine Katelene gesungen. Im 17./18. Jahrhundert wurden Dreizehn-, Vierundzwanzig- und Vierzigstundengebete erwähnt. Selten haben sich Dorstener an den St. Viktorsprozessionen in Xanten und an Prozessionen zum Annaberg in Haltern beteiligt.

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