Franziskaner 22 Jahre in China, dann als „Brandstifter“ des Landes verwiesen
1897 in Hervest bis 1974 in Warendorf; Franziskaner-Pater in der China-Mission. – Als 23-Jähriger trat er 1920 dem Franziskaner-Orden bei und wurde 1927 zum Priester geweiht. Kurz danach fuhr er nach China, wo er viele Jahre in der Missionszentrale Hungkialou tätig war. Er begründete und leitete eine Vorbereitungsschule (Präparatorium). Dank seiner praktischen Veranlagung als Ökonom wurde er im Missionsgebiet bei besonders schwierigen Aufgaben vielfältig eingesetzt. Zeitlebens litt er an einer Verletzung. Die er sich dort bei einem Sturz vom Fahrrad zugezogen hatte. Als P. Stanislaus Löns, genannt Stanko, Prokurator des Ordenshauses in Hungkialou war, überfielen Kommunisten das Haus. Die Angestellten und Arbeiter hatten aus Furcht vor den Roten die Flucht ergriffen. Zu diesem Zeitpunkt waren Missionare bereits aus China ausgewiesen, im Gefängnis oder standen unter Hausarrest. Jetzt traf es auch den Hervester Pater. Die Kommunistische Partei Chinas bezeichnete ihn als „Brandstifter“ und wies ihn 1951 aus. Seine Begrüßungsworte, mit denen er nach 22 Jahren China-Aufenthalt in Werl ankam, sind überliefert. Er sagte über seine Heimkehr: „Dem Zwang gehorchend, nicht dem eigenen Triebe; freiwillig wäre ich nicht gekommen!“ Über 21 Jahre wirkte Pater Stanislaus Löns als Beichtvater und „Freund der Alten und Kranken“ in Werl. 1974 starb er in der Krankenstation des Warendorfer Klosters und wurde in Weil beigesetzt.
Siehe auch: Franziskanerkloster
Siehe auch: P. Heribert Griesenbrock
Siehe auch: P. Gregor Janknecht
Siehe auch: P. Irenäus Bierbaum
Siehe auch: P. Autbert Stroick
Siehe auch: P. Gerold Hesse
Siehe auch: P. Raymund Dreiling
Siehe auch: P. Philotheus Böhner
Quelle: Heribert Griesenbrock (Hg): „500 Jahre Franziskaner in Dorsten“, Festschrift 1978