Honig fürs Herz – seit 70 Jahren Imker und mit 92 Jahren immer noch aktiv
Geboren 1926 in Holsterhausen; Imker. – Bernhard Paus war noch ein ganz junger Mann, als ihm kurz nach dem Krieg in England in einem amerikanischen Arbeitslager für Kriegsgefangene bei einem Unfall die Galle platzte und die Leber zweimal riss. Zwar „flickten“ ihn die Ärzte im Lazarett wieder zusammen, aber der Körper hatte sehr darunter gelitten.
Der Arzt, ein Amerikaner, der Vorfahren in Dorsten hatte, sagte ihm, dass er in Zukunft dringend etwas für sein Herz tun müsste, entweder Tabletten nehmen oder Honig. Bernhard Paus entschied sich für den Honig, um seinen kranken Körper zu kräftigen. Als er 1946 nach Dorsten-Holsterhausen zurückkehrte, ließ sich Honig nur sehr schwer auftreiben. Ein Liter Honig kostete damals zehn Pfund Mehl. Mit verschiedenen Tauschgeschäften – typisch für die Nachkriegszeit – beschaffte er sich zwar etwas Honig, doch war das keine Dauerlösung für den jungen Mann. Sein Onkel, ein Imker riet ihm, Bienen anzuschaffen. So kam Bernhard Paus nicht nur zu einem gesunden Körper, sondern auch zu einen Hobby, das sein Leben lang anhalten sollte. Heute ist er das wohl langjährigste Mitglied des Imkervereins Dorsten. Seit 1948 ist er aktiv im Verein. 2018 erhielt er für 70-jährige Mitgliedschaft Urkunden und eine goldene Ehrennadel des Vereins. Mit seinen über 90 Jahren ist er noch sehr aktiv tätig und schaut regelmäßig nach dem Wohlbefinden seiner Bienen. Bernhard Paus’ Herz ist in den 70 Jahren seit der englischen Gefangenschaft gesund geblieben. Abgesehen von dem Herzschrittmacher, den er trägt, dank des Honigs.
Siehe auch: Imker
Quelle: Nach Marie Rademacher in der DZ vom 6. März 2018