Von der Dorstener „Ruhr-Nachrichten“-Redaktion zum WDR in Köln
Geboren 1960 in Bochum; Redakteurin beim WDR Köln. – Ihr Schreibtisch stand acht Jahre lang in der Lokalredaktion der „Ruhr-Nachrichten“ am Südwall, heute „Dorstener Zeitung“, bevor sie zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) nach Köln wechselte. In Dorsten widmete sie sich besonders sozialpolitischen und kulturellen Themen und berichtete jeden Mittwoch über Dorstener Strafprozesse im Amtsgericht, dem Richter Rüdiger Winter vorsaß und seine eigene Art hatte, die Verhandlung zu führen. Bei den Zeitungslesern fand ihre Berichterstattung aus dem „königlich-preußischen Amtsgericht“ stets großen Zuspruch. In dieser Zeit beteiligte sich Maja Lendzian u. a. auch an der Erforschung der nationalsozialistischen Geschichte der Stadt Dorsten. Ihre Beiträge über die Entwicklung der Pressefreiheit unter den Nationalsozialisten, über die „Dorstener Volkszeitung“ und das „Braune Haus“ in der Lippestraße, Parteizentrale der NSDAP sowie über die österreichische SA in Dorsten wurden 1985 in Band 3 der Buchreihe „Dorsten unterm Hakenkreuz“ veröffentlicht.
Volontariat bei den „Ruhr-Nachrichten“ in Dortmund
Maja Lendzian besuchte das Riesener Gymnasium in Gladbeck, studierte in Aachen Germanistik und Politik, arbeitete nebenbei – und das schon als Schülerin – als freie Journalistin und fand dann den akademischen Betrieb mit seinen Regeln und Massenvorlesungen doch recht langweilig und uneffektiv. Als ihr 1981 die „Ruhr-Nachrichten“ in Dortmund ein Volontariat anboten, brach sie ihr Studium sofort ab und wurde Redakteurin. Ihre anderen Berufswünsche, die sie als Kind hatte, waren somit auch aus dem Rennen: Kellnerin wegen des lustigen Teller-Jonglierens, Stewardess, weil fliegen schön ist, Krankschwester, nachdem sie als Fünfjährige einen wunderschönen „Arztkoffer“ geschenkt bekommen hatte, und Kapitänin, weil die 14-Jährige die Uniform ihres Onkels so toll fand. Doch schon ein Jahr später wurde sie Mitglied in einer Gruppe Jugendlicher, welche die links-liberale Kirchenzeitung „Lamberti-Nachrichten“ herausgab.
Redaktionsleiterin der WDR-Zeitschrift „print“
Beim Journalismus blieb sie dann auch. Nach Beendigung des Volontariats 1983 bei den „Ruhr-Nachrichten“ arbeitete sie zunächst ein paar Monate in der RN-Redaktion Castrop-Rauxel und kam 1983 in die Lokalredaktion Dorsten. Damals wie heute interessiert sie sich immer wieder, so Maja Lendzian, „für Menschen, die sich was trauen, die was bewegen, die gegen den Mainstream schwimmen“. 1991 ging Maja Lendzian als Redakteurin der WDR-Hauszeitung, die auch von „Zaungästen“ abonniert werden konnte, zum Kölner Sender. 2012 übernahm sie die Redaktionsleitung und ein Jahr darauf wurde die Hauszeitschrift als externes WDR-Magazin für das WDR-Publikum konzipiert. Inzwischen ist „print“ auch als blätterbares Magazin im Netz präsent und unter print.wdr.de aufzurufen.
Maja Lendzian wohnt außerhalb ihrer Wirkungsstätte Köln im Bergischen Land, schultert gerne den Rucksack und wandert dort und an freien Wochenenden, wobei sie in der Ruhe der Landschaft und ihrer Gedanken Antworten auf die sie stets beschäftigenden Fragen sucht, wie es um uns Menschen bestellt ist, wo wir herkommen, wo wir hingehen und wer wir eigentlich sind. Und wenn sie Urlaub macht, sie ist Barcelona-Fan. Als Geschichtsfan interessiert sie sich besonders für das Altertum. Am liebsten ist Maja Lendzian in Europa unterwegs und interessiert sich für die Hinterlassenschaften von Kelten, Römern, alten Griechen und den Arabern in Spanien. Und manchmal träumt sie davon, einmal den Spuren Alexander des Großen zu folgen.
Siehe auch: Rüdiger Winter
Siehe auch: Rudolf Plümpe
Siehe auch: Angelika Bergmann
Siehe auch: Wolfgang Krüger
Siehe auch: Wolf Stegemann
Siehe auch: Medien-Menschen