NABU kümmert sich um Gewässer, Hecken, Tiere und den Artenschutz
Unter dem Dachverband „Naturschutzbund Deutschland“ (gegründet 1899 als „Deutscher Bund für Vogelschutz“) wurde 1983 in Dorsten die NABU-Aktivgruppe gegründet, die heute rund 600 Mitglieder hat. Erster Vorsitzender ist Michael Drescher, zweiter Vorsitzender Olaf Fockenberg und Geschäftsführer Johannes Ader (Stand 2017). NABU widmet sich konkreten Natur- und Umweltschutzprojekten: Streuobstwiesen, Hecken, Kopfweiden, Heiden, Fließ- und Stillgewässer, Arten- und Klimaschutz. Der Kinder- und Jugendarbeit widmen sich die Naturschützer mit besonderen Aktivitäten (Naturschutzjugend). Der BUND engagiert sich zum Beispiel für eine ökologische Landwirtschaft und für gesunde Lebensmittel, für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers. Die Gesamtorganisation hat mittlerweile über 405.000 Mitglieder und ist föderativ organisiert. In jedem Bundesland engagiert sich ein BUND-Landesverband für den Natur- und Umweltschutz. Die Mitglieder des BUND sind in einem flächendeckenden Netz von 2.000 Kreis- und Ortsgruppen organisiert.
Seit etlichen Jahren Zählung der Sing- und Gartenvögel bundesweit
Erstmals rief im Januar 2011 der Naturschutzbund (NABU) zur Zählung der Gartenvögel auf. Unter den gefiederten Gartenbesuchern wurde in Dorsten am häufigsten die Kohlmeise gezählt, was sich mit dem bundesweiten Ergebnis deckt. Im Kreis Recklinghausen wurden in 325 Gärten eine Stunde lang insgesamt 11.800 Vögel. Unter ihnen belegte die Kohlmeise den ersten Platz, gefolgt von der Amsel und der Blaumeise. Während der Hausspatz bundesweit den zweiten Platz belegte, erreichte er in Dorsten nur den vierten Platz. In der gesamten Bundesrepublik beteiligten sich bei dieser Zählung 85.000 Teilnehmer, die in 56.000 Gärten rund 2,6 Millionen Vögel zählten. Im Januar 2015 rief der Dorstener Natuschutzbund zum vierten Mal zur Zählung unter dem Motto „Stunde der Wintervögel“ auf. In der kalten Jahreszeit bereichern u. a. Spatzen, Meisen, Finken und Rotkehlchen Gärten und Grünanlagen.
11.200 Vögel im Vest gezählt – am häufigsten den Spatz
Im Kreisgebiet wurden im Januar 2017 zwei Wochen lang in 357 Gärten Wintervögel gezählt und beobachtet. Die Ergebnisse wurden an den NABU übermittelt, der die Zählungen auswertete. Ziel war es, den Bestand der Wintervögel im Vergleich zu früheren Jahren zu erfassen. 600 Vogelfreunde aus dem Kreis Recklinghausen zählten insgesamt 11.200 Vögel in ihren Gärten. Der Spatz ist im Winter 2017 der Vogel, der im Vest Recklinghausen am häufigsten vorkommt. Auf Platz zwei und drei lagen die Amsel und die Kohlmeise.
Vogelbestände gehen wegen Insektizide und Herbizide insgesamt zurück
Insgesamt gehen die Vogelbestände zurück. Unter anderem durch die Umstrukturierung der Landswirtschaft und dem vermehrten Einsatz von Insektiziden und Herbiziden. Daher kommen immer mehr Elstern von der freien Landschaft zur Nahrungssuche in die Gärten, was sicherlich auch dazu führt, dass Vogelnester geplündert werden. Das Auftreten von Elstern in den Siedlungen hat sich in den letzten 50 Jahren entwickelt. In Hagen wurde erstmals wurde in den 1970er-Jahren eine Elsternbrut im innerstädtischen Bereich nachgewiesen. Sie stehen auf der Liste der jagdbaren Arten. – In ganz Deutschland haben insgesamt 115.197 Vogelfreunde aus 74.763 Gärten knapp 2,6 Millionen Vögel gemeldet.
Vögel des Jahres: 2015 der Habicht, 2016 der Stieglitz, 2017 der Waldkauz
„Vogel des Jahres 2015“ wurde der Habicht. Die Dorstener Stadtbibliothek widmete dem Jahresvogel im Oktober 2015 eine Ausstellung. Der Vogel des Jahres 2016 ist der Stieglitz. Der Waldkauz ist der Vogel des Jahres 2017. Nabu und LBV küren seit 1971 eine Art zum Vogel des Jahres, um auf die Bedrohung von Tieren und Natur aufmerksam zu machen. DerWaldkauz (Foto) ist ein kleiner Eulenvogel, der nur in Höhlen alter Bäume brütet. Er siedelt in Wäldern sowie Parks oder Gärten mit altem Baumbestand. In Deutschland leben nach Schätzungen zwischen 43.000 und 75.000 Brutpaare. Waldkäuze, rund 40 Zentimeter groß, sind Jäger der Nacht und haben feine Sinne. Sie können besonders gut sehen und hören das leiseste Geräusch noch in 100 Meter Entfernung. Spezielle „Schalldämpfer“ an den Flügelkanten sorgen dafür, dass sie ihre Beute nahezu lautlos anfliegen und überraschen können. Auf dem Speiseplan stehen Nagetiere, Vögel, Frösche, Insekten und Regenwürmer. Die ältesten beringten Tiere wurden in freier Natur fast 20 Jahre alt. Waldkauzpaare bleiben sich in der Regel ein Leben lang treu und brüten nur einmal im Jahr. Beim Tod des Gefährten suchen sie sich neue Partner. Die Bezeichnung „Kauz“ ist eine Besonderheit im deutschen Sprachraum. In anderen europäischen Ländern gibt es kein eigenes Wort für diese Eule, die zwar wie ihre Artgenossen einen runden Kopf hat, dem aber die charakteristischen Federohren fehlen.
Kohlweißling fliegt vorn
Der Kohlweißling ist der meistgezählte Schmetterling in Nordrhein-Westfalen. Zu diesem Ergebnis kommt der Naturschutzbund NABU. In einer vierwöchigen Zählzeit bis Mitte Juli 2017 seien 2600 Angaben über 32.000 Schmetterlinge eingegangen. Mit 3900 Belegen flatterte der blasse Kohlweißling auf den ersten Platz, gefolgt vom Tagpfauenauge mit fast 3600 Angaben und dem bräunlichen Schornsteinfeger mit 3500 Meldungen (dpa).
2019: Naturschutzbund beklagt „alarmierenden Rückgang“
Die Feldlerche (Alauda arvensis) wurde für 2018 bereits zum zweiten Mal zum „Vogel des Jahres“ gekürt worden – weil die Zahl der Tiere immer weiter abnimmt. Der „alarmierende Rückgang“ der Bestände dieses früheren „Allerweltsvogels“ hat sich seit der ersten Wahl vor 20 Jahren fortgesetzt, teilten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV/Bayern) mit. Wegen der intensiven Landwirtschaft, Pestiziden und zu wenig Brachflächen fehlten den Vögeln Lebensräume und Nahrung. Der aktuelle Bestand der Feldlerchen in Deutschland wird laut Nabu auf 1,3 bis 2 Millionen Brutpaare geschätzt. Mehr als ein Drittel der Vögel sei in den vergangenen 25 Jahren verschwunden (dpa).
2021: Vogelschwund in deutschen Gärten – im Winter dominiert der Spatz
Der Spatz (Foto, dpa) bleibt bei einer Zählaktion des Naturschutzbundes (Nabu) im Januar 2021 Deutschlands häufigster Wintervogel. Mehr als 1,1 Millionen Haussperlinge – 6,8 pro Garten – zählten die Teilnehmer der Zählung. Auf den Plätzen folgen demnach – ebenfalls wie im Vorjahr – Kohlmeise und Feldsperling. Besonders niedrig waren dagegen die gemeldeten Zahlen der Blaumeise. Das Minus im Vergleich zur Vorjahreszählung liegt bei knapp 20 Prozent. Die Ursache ist nicht eindeutig. Infrage komme fehlender Zuzug aus dem Norden oder eine Bakterien-Epidemie im Frühjahr. Außerdem beobachten die Naturschützer bei Grünfinken einen besorgniserregenden Rückgang. Das habe vor allem mit Infektionen mit tödlichen Einzellern zu tun. Auch der Vogelreichtum insgesamt war in früheren Jahren größer: Mit 34,5 Vögeln pro Garten sei der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Aktion 2011 erreicht, hieß es. An der Zählung am zweiten Januarwochenende beteiligten sich so viele Menschen wie noch nie: Mit mehr als 236.000 Teilnehmern verzeichnete der Nabu ein Plus von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (dpa).
2022/23: Weniger Vögel in den Gärten Nordrhein-Westfalens
Vogelschützer haben bei der Winterzählung 2022/23 weniger Vögel in privaten Gärten in NRW gesichtet. Die Zahl sei bei der „Stunde der Wintervögel“ von 33,9 Vögeln pro Garten im Vorjahr auf aktuell 32,2 zurückgegangen, teilte der Nabu NRW mit. Gezählt wurde vom 6. bis 8. Januar in knapp 12.000 Gärten. Die geringere Zahl erkläre sich auch durch den milden Winter. „Wintergäste“ seien deshalb in ihren Brutgebieten geblieben (dpa).
Internationales Forscherteam: Bislang 1400 Vogelarten ausgerottet
Der Mensch hat laut eines internationalen Forschungsteams mehr als 1400 Vogelarten ausgerottet. Damit belege das Team das größte vom Menschen verursachte Wirbeltiersterben der Geschichte, teilte die Universität Bayreuth am Mittwoch mit, deren Ökologieprofessor Manuel Steinbauer maßgeblich an der Entwicklung der Forschungsmethodik der Studie beteiligt war. Die Forschenden nutzten erstmals statistische Modelle, um die Zahl der ausgerotteten Vogelarten in den vergangenen 130.000 Jahren abzuschätzen. „Bisher wussten wir aus Beobachtungen und Fossilien, dass durch den Menschen 640 Vogelarten ausgestorben sind“, sagte Steinbauer. Das Spektrum reiche vom ikonischen Dodo auf Mauritius über den großen Auk im Nordatlantik bis hin zum weniger bekannten St. Helena-Riesenhopf. „Aufgrund der Modellergebnisse schätzen wir jedoch, dass die tatsächliche Zahl etwas mehr als doppelt so hoch ist.“ Man gehe von 1430 ausgestorbenen Arten aus, was etwa elf Prozent aller Vogelarten entspreche, sodass heute noch knapp 11.000 Arten übrig seien (epd).
2023 sind mehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen geplant
Gleich mit drei Neuigkeiten startete der Naturschutzbund Dorsten (NABU) ins Jahr 2023. Es gibt einen neuen Treffpunkt, die Termine sind neu strukturiert, und in diesem Jahr läuft eine neue Aktion an, mit deren Hilfe der NBAU sowohl einen Service für umweltbewusste Bürger bietet als auch einen kleinen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten will. Dass es nicht sinnvoll ist, wenn Lebensmittel und andere Waren um den halben Globus transportiert werden, obwohl es sie auch ganz in der Nähe gibt, dürfte allgemein klar sein. Aber wo kann man die Produkte von regionalen Erzeugern kaufen? Um Kunden die Suche zu erleichtern und örtliche Direktvermarkter bekannter zu machen, sind alle nötigen Angaben jetzt mit ein paar Klicks im Internet zu finden. Daher veröffentlichte der Naturschutzbund auf seiner Inline-Seite www.nabu-dorsten.de eine Liste, in der das Angebot von regionalen Erzeugern, zum Beispiel Imkern und Bauernhöfen, Käsereien und Getreidemühlen, übersichtlich zusammengestellt ist − vom Apfel bis zum Ziegenkäse ist dabei ein großes Warenspektrum vertreten.
In Zukunft will der NABU auch öffentlichkeitswirksamer werden. Dazu ist geplant, dass künftig an jedem ersten Donnerstag im Monat zu Themenabende (Umwelt- und Naturschutz, heimische Tiere und Pflanzen) Interessenten eingeladen sind. Außerdem bietet der Verein im Sommer vermehrt Exkursionen an, um Fauna und Flora zu erkunden.
Ziemlich frühe Ankunft der Kraniche im Februar 2024
Auf dem Weg zu den Brutgebieten haben Mitte Februar 2024 die ersten Kraniche Nordrhein-Westfalen überflogen. „Sie ziehen relativ früh dieses Jahr“, sagte Birgit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes Nabu. Die länger werdenden Tage und das milde Wetter geben den Vögeln das Signal, dass sich der Rückflug in die Brutgebiete nach Zentraleuropa und Südskandinavien lohne. In den ersten Februartagen wurden über Deutschland Tausende Kraniche in Schwärmen am Himmel gesehen. Meist in einer Häkchen-Formation fliegen die Schwärme zügig über NRW hinweg. Sie können bis zu 70 Stundenkilometer und damit sehr schnell fliegen.
Die Tage werden kürzer – der Zug der Kraniche steht an. Allein an der Darß-Zingster Boddenkette und auf Rügen hätten sich bereits weit mehr als 10.000 der Vögel versammelt, sagte Günter Nowald, Leiter des Kranichzentrums Groß Mohrdorf beim Naturschutzbund (Nabu). Auch anderswo im Norden und Nordosten wachse die Zahl der Tiere an den Rastplätzen. Im Flug bilden die mehr als einen Meter großen Vögel – Fachname Grus grus – eine v-förmige Formation mit kräftigen, erfahrenen Tieren an der Spitze. Das Tröten der Gruppen ist weit zu hören (dpa).
Der Hausrotschwanz ist zum Gartentier des Jahres 2024 gekürt worden
Er wurde in einer Online-Abstimmung der Heinz Sielmann Stiftung in Duderstadt gewählt. „Der Hausrotschwanz ist mit seinem markanten Gefieder und Gesang leicht zu erkennen und obendrein ein faszinierender Flugkünstler und Insektenfänger“, sagte der Pressesprecher der Stiftung, Florian Amrhein, am Mittwoch. Der Vogel gehöre zu den Frühaufstehern im Garten. Die anthrazitfarbenen Männchen singen bereits zwei Stunden vor Sonnenaufgang ihre Lieder (dpa).