Vor allem Grund- und Hauptschulen vom Kahlschlag betroffen
Seit 2006 sind zahlreiche Einrichtungen in Dorsten aufgegeben worden. Es traf vor allem Grund- und Hauptschulen. Manche Gebäude stehen noch leer. Sinkende Schülerzahlen, aber auch fehlendes Geld waren die Gründe. Proteste gab (und gibt) es. Von „Kahlschlag“ in der Schullandschaft ist die Rede. Hier der Überblick:
Barkenbergschule: Der Schulbetrieb an der „Blauen Schule“ wurde im Sommer 2006 eingestellt, das Gebäude später abgerissen. An der Barkenberger Allee entstand ein Mehrgenerationen-Projekt mit 33 Mietwohnungen.
Josefschule: Die Hauptschule in Hervest ist 2008 geschlossen und ein Jahr später abgerissen worden. An der Halterner Straße sollen Mietwohnungen gebaut werden.
Matthäusschule: Die Hauptschule in Wulfen wurde 2011 geschlossen. An der Dülmener Straße ist inzwischen die Montessori-Reformschule als Mieter eingezogen.
Johannesschule: Geschlossen ist sie seit Sommer 2011, weil die erforderliche Schülerzahl nicht erreicht wurde. Die Grundschule an der Bochumer Straße steht leer, könnte ab Sommer 2018 als Standort für die auslaufenden Hauptschulen genutzt werden, wenn die Sekundarschule an der Pliesterbecker Straße kommt.
Agathaschule II: Geschlossen im Sommer 2012. Das Grundschulgebäude auf der Hardt wurde abgerissen, dort entsteht ein Wohnheim für Behinderte.
Laurentiusschule: In der Lembecker Hauptschule gibt es seit Sommer 2014 keinen Unterricht mehr. Seitdem wurden dort Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht, einige Klassenräume werden von Vereinen genutzt.
Korczakschule: Der Teilstandort der Von-Ketteler-Schule wurde im Sommer 2014 aufgelöst, die Schüler wechselten zum Hauptstandort. Nun ist dort eine andere Förderschule, die Raoul-Wallenberg-Schule.
Gerhart-Hauptmann-Realschule: Im Sommer des letzten Jahres endete hier der Unterricht, die Schülerzahlen waren deutlich zurückgegangen. Das Gebäude wurde zum Teil an den Caritasverband Ahaus verkauft, das Restgebäude an der Bismarckstraße steht noch leer. „Die Verhandlungen über den Verkauf der Turnhalle laufen“, teilte die Stadtverwaltung gestern mit.
Wichernschule: Die Grundschule im Marienviertel lief im Sommer aus, daran änderte auch ein Bürgerentscheid nichts. Das Gebäude wird inzwischen von der benachbarten Von-Ketteler-Schule, einer Förderschule, mitgenutzt.
Astrid-Lindgren-Schule: Der Unterricht endete im Sommer, der Förderschwerpunkt Sprache wird an der Von-Ketteler-Schule fortgeführt. Das Gebäude ist als Standort für die auslaufenden Hauptschulen vorgesehen, wenn nächstes Jahr die Sekundarschule startet. Die Elternbefragung endet nächste Woche.
Dietrich-Bonhoeffer-Hauptschule: Ab August 2018 werden keine Kinder mehr aufgenommen, da die Schule zugunsten der geplanten Sekundarschule aufgelöst wird.
Erich-Klausener-Realschule: Sie muss ebenfalls zugunsten der geplanten neuen Sekundarschule weichen.
Geschwister-Scholl-Schule: Auch diese katholische Bekenntnis-Hauptschule wird zugunsten der Sekundarschule aufgelöst.
Sekundarschule („Neue Schule Dorsten“): Im September 2017 entschied eine Ratsmehrheit mit 26 Stimmen (CDU, FDP, UBP) zu 16 (SPD, Grüne), dass die St. Agatha-Grundschule zum Nonnenkamp verlegt wird. Um Platz zu machen, wird die dort noch beheimatete Geschwister-Schmoll-Schule an die Marler Straße umziehen und mit der Dietrich-Bonhoeffer-Schule zusammengeführt werden, die ihrerseits sowie die Erich-Klausener-Realschule der künftigen Sekundarschule im Schulzentrum Pliesterbecker Straße weichen muss. Mit dem Start der Sekundarschule im August 2018 bilden die beiden Hauptschulen sowie die Realschule keine neuen Klassen mehr und laufen aus. Dieser Beschluss des Rates entspricht vollumfänglich den Wünschen von Bürgermeister und Verwaltung.
2019: Grundschulen mit 613 Erstklässern und 25 Eingangsklassen
Für das Schuljahr 2019/20 sind in Dorsten 613 Erstklässer am Start in das Schulleben, die 26 Eingangsklassen bilden. Die Agathaschule, die nach den Sommerferien 2019 vom Voßkamp an den neuen Standort am Nonnenkamp umziehen wird, wird mit 82 Schulneulingen die zahlenmäßig größte Dorstener Grundschule werden und als einzige mit vier ersten Klassen am Start sein. Neben der Don-Bosco-Schule gibt es bei einer weiteren Schule bei der Zahl der Klassen Änderungen: Die Pestalozzischule auf der Hardt hat bei den Anmeldungen für das erste Schuljahr 2019/2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 70 auf 55 Kinder zu verzeichnen und startet mit zwei statt drei Zügen. Die Anmeldezahlen: Agathaschule: 82 Schüler in 4 Klassen; Agatha-Teilstandort Altendorf-Ulfkotte: 26 Schüler in 1 Klasse; Albert-Schweitzer-Schule: 57 Schüler in 2 Klassen; Antoniusschule: 76 Schüler in 3 Klassen; Antonius-Teilstandort Bonifatiusschule: 44 Schüler in zwei Klassen; Augustaschule: 45 Schüler in 2 Klassen; Don-Bosco-Schule: 29 Schüler in 1 Klasse; Grüne Schule: 61 Schüler in 3 Klassen; Pestalozzischule: 55 Schüler in 2 Klassen; Urbanusschule: 37 Schüler in 2 Klassen; Wilhelm-Lehmbruck-Schule: 29 Schüler in 1 Klasse; Lehmbruck-Teilstandort Deuten: 15 Schüler in 1 Klasse; (jahrgangsübergreifend); Wittenbrinkschule 56 Schüler in 2 Klassen (Stand Ende 2018, Quelle: DZ vom 15. Dez. 2018).
- NRW-Schulen im Durchschnitt bundesweit am schlechtesten. In einer bundesweiten Umfrage des Ifo-Instituts schneiden die Schulen in NRW am schlechtesten ab. Nur 20 Prozent der Einwohner des Landes vergaben die Note 1 oder 2 für die allgemeinbildenden Schulen in NRW, wie das Institut bei der Vorstellung des „Bildungsbarometers 2023“ mitteilte. Die Note 4 oder sogar schlechter erteilten 29 Prozent. Das Ergebnis in NRW war damit deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt: Insgesamt vergaben 27 Prozent der Befragten für die Schulen in ihrem Bundesland die Noten 1 oder 2. In NRW wird vor allem der Mangel an Lehrkräften als ernsthaftes Problem angesehen (epd/dpa).
Siehe auch: Schulsozialarbeit
Siehe auch: Schulentwicklungsplan 2012
Siehe auch: Schulaufsicht
Siehe auch: Schulwesen I
Siehe auch: Schulwesen II
Siehe auch: Schulwesen III
Siehe auch: Schulwesen IV