Tieffliegerlärm

Bis 1990 flogen Militärmaschinen in 75 Meter Höhe über Wulfen-Barkenberg

Vor 1989 war das westliche Münsterland eines von sieben Sonder-Tieffluggebieten (Low Flying Area/LFA) der Luftwaffe und der NATO-Streitkräfte. Der Raum Düsseldorf mit dem Flughafen, das dicht besiedelte Ruhrgebiet und Marl mit der chemischen Industrie durften nicht überflogen werden, so dass Dorsten und Wulfen besonders betroffen waren. Gegen die Tiefflüge und Überschallflüge bildete sich eine „Bürgerinitiative Lärmbelästigung“ mit dem Journalisten Rudolf Boden. Auch der Wulfener Ulrich Steger (MdB, SPD) schaltete sich ein, ohne Erfolg. Erst nach dem Ende des kalten Krieges 1990 verlagerte die Luftwaffe ihre Trainingsflüge zum großen Teil nach Neufundland/Kanada und Arizona/USA, wodurch sich das Problem löste. Im Umweltbericht der Stadt Dorsten 1987/88 steht: „Wie große Teile des Münsterlandes sind insbesondere die nördlichen Stadtteile Lembeck, Rhade und Wulfen-Barkenberg während der Sommermonate stark durch Tieffliegerlärm belastet. Der beflogene Korridor im Stadtgebiet stellt aus regionaler Sicht ein „Nadelöhr“ dar, das südlich durch die Schutzzone Ruhrgebiet (Großstädte sowie Hüls AG) [sowie vermutlich die Muna] und nordöstlich durch zwei Truppenübungsplätze begrenzt wird, die nicht überflogen werden dürfen. Außerdem befindet sich über der Stadt in 300 m Höhe eine ausgewiesene Nachttiefflugstrecke. Auf vielfältigen Bürgerprotest seit Mitte der 70er-Jahre hob das Luftwaffenamt 1979 die Mindestflughöhe über Alt-Wulfen und Wulfen-Barkenberg von 75 auf 150 m an und verschob die südliche Flugroute aus dem Bereich Altstadt in Richtung Kirchhellen. Dies hat insgesamt zu einer spürbaren Entlastung vom Tieffluglärm beigetragen. Eine Initiative der Stadt Dorsten im Jahre 1985, die Mindestflughöhe auf 300 m überprüfen zu lassen und die Flughöhe der Militärmaschinen von unabhängigen Gutachtern überprüfen zu lassen, war bisher nicht erfolgreich.“


Quelle: Entnommen Wulfen-Wiki (Aufruf 2017).

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