Für den einen endete er blutig, für den andern mit über drei Jahren Gefängnis
Ein 2013 blutig endender Streit auf offener Straße zwischen einem 51-jährigen Pizzabäcker aus Wulfen-Barkenberg und einem 40-jährigen Inhaber einer Dorstener Pizzeria aus Dorsten sowie einem dritten Beteiligten beschäftigte im September 2016 eine Woche lang das Essener Landgericht. Im Gerichtssaal sahen sie sich d8ie Streithähne wieder. Das Opfer vom Zeugenstand aus, die beiden anderen saßen auf der Anklagebank.
Bei einem „zufälligen“ Treffen im Oktober 2013 in Wulfen-Barkenberg waren die beiden konkurrierenden Pizzabäcker in Streit geraten. Ein dritter Mann feuerte den einen der beiden an und mischte auch mit, was ihm dann ebenfalls den Platz auf der Anklagebank einbrachte. Zwischen den beiden Gastronomiebetrieben herrschte laut Anklageschrift sein Längerem ein erbitterter Streit. Grund war eine Lappalie. Ein Auslieferungsfahrer des Angeklagten soll von dem Dorstener Pizzeria-Inhaber abgeworben worden sein. Der Streit eskalierte. Zuerst prügelten sie sich mit Fäusten, dann stach der Pizza-Bäcker aus Wulfen seinem Kontrahenten, der den Auslieferungsfahrer abgeworben hatte, mit einem Messer in den Bauch und verletzte ihn schwer. Er musste im Krankenhaus mit einer Notoperation versorgt werden. Diese Tat war allerdings nur die Spitze des Eisbergs, wie das Gericht feststellte, denn zuvor soll schon ein Pizza-Taxi-Wagen beschädigt worden sein. Vor Gericht gab der Hauptangeklagte die Tat unumwunden zu, die ihm leid tat, und stellte seinem Opfer ein fünfstelliges Schmerzensgeld in Aussicht in der Hoffnung, eine geringe Bewährungsstrafe zu erhalten. Doch dazu waren die Richter am Landgericht Essen nicht bereits. Der 51-jährige Hauptangeklagte wurde zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Der zweite Angeklagte kam mit einem Jahr auf Bewährung davon. Schließlich wäre das Opfer, so das Gericht in seinem Urteil, fast gestorben, wobei der Anlass der Auseinandersetzung eine Lappalie gewesen sei.