Kein Ortsteil – ein reges Wohnquartier zwischen Hervest und Holsterhausen
Das Marienviertel ist ein kleines Wohngebiet im Grenzbereich zwischen den Dorstener Ortsteilen Hervest und Holsterhausen. Es war nie eine eigene politische Einheit, nie ein echter Ortsteil, ist aber Wohn- und Lebensraum für sich. Die Kirche St. Marien gab vor über 100 Jahren den Namen. Der Charakter dieses Viertels ist geprägt durch die Bauernhöfe in Lune und Wenge und die beiden ehemaligen großen Industriebetrieben Dorstener Maschinenfabrik und der Fa. Schürholz, einer Teppichfabrik und Kokosweberei, die beide weltweit exportierten. Dazwischen liegt das Quartier Marienviertel mit rund 3000 Menschen. Von ihnen ist ein verschwindend geringer Anteil jünger als 18 Jahre. Berechnungen zufolge werden im Jahr 2030 der größte Teil der Bewohner zwischen 60 und 85 Jahren alt sein. Inzwischen haben sich verschiedene Vereine gebildet, darunter die Initiative „Zukunft Marienviertel“ und der „Kulturkreis St. Marien“, der Konzerte und andere Kulturveranstaltungen organisiert und die Einnahmen sozialen Einrichtungen zuführt. Die „Dorstener Zeitung“ lobt die Aktivitäten der Bewohner des Marienviertels. Die DZ-Redakteurin Claudia Engel beschreibt in ihrem Kommentar vom 13. März 2017 das Engagement der Bewohner und stellt deren Aktivitäten „als gutes Beispiel für gelebtes Mitspracherecht“ unter der Überschrift „Aktive Mitsprache statt Herumgemaule“ heraus.
Christoph Imping neuer Maibaumkönig im Marienviertel
Traditionell wurde der Maibaum im Marienviertel in Form eines amerikanischen Verfahrens versteigert. Für eine rege Teilnahme sorgten Mitglieder der Feuerwehr, der Böllergruppe St. Marien, des Schützenvereines St. Marien, des Fanfarencorps Hervest Dorsten und viele Freundesgruppierungen, welche sich im Wirtshaus Lunemann seit vielen Jahren treffen. . Einen großen Dank gilt der Blaskapelle St. Marien. Die Spieler begleiteten die gesamte Veranstaltung musikalisch mit diversen Konzertstücken und trugen dadurch in hohem Maß zur guten Stimmung bei. Dank gilt auch der Gastwirtin Lena und Ihrem Team für die reibungslose Bewirtung und großartige Unterstützung vor, während und nach der Veranstaltung. Neuer, und nun 64. Maibaumkönig im Marienviertel im Jahr 2023 ist Christoph Imping. Er ersteigerte den Maibaum mit dem letzten „obligatorischen Euro“, nachdem ein vierstelliger Betrag erzielt wurde. Von den Gesamteinnahmen der Versteigerung werden die Stutenkerle beim großen St. Martinsumzug am 11. November 2023 im St. Marien finanziert.
Nachhaltigkeit beim Bauprojekt Marienviertel
Die SPD-Ratsfraktion hat einen Antrag gestellt bezüglich der Nutzung des Geländes der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Realschule. Darin empfehlen die Politiker, dass die Energie- und Wärmeversorgung im Plangebiet des Bebauungsplans weitestgehend klimaneutral erfolgen muss, als Ergänzung zu den im Bebauungsplan geltenden Festsetzungen bei der Vermarktung der im Plangebiet gelegenen Wohnbauflächen die Berücksichtigung genossenschaftlichen Wohnens eine maßgebliche Bedingung sein soll. Ebenso seien Optionen für die Umsetzung eines Baugruppenmodells zu prüfen und möglichst vorzusehen. Den guten Ansätzen der Zukunftsinitiative Marienviertel werde so Rechnung getragen, heißt es im Antrag. Indes allein dem Genossenschaftswesen Vorrang zu geben und die Umsetzung an einen entsprechenden konkreten Investor zu vergeben, sei rechtlich problematisch und halte Einsprüchen wahrscheinlich nicht stand (wettbewerbsschädliche Verengung).
Quellen: Johannes Wulf „Wir im Marenviertel“ (Online-Dokumentation, Aufruf 2022). – DZ vom 13. März 2017.
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