In Dorsten geborener Domchordirektor schrieb Musikgeschichte
1883 in Dorsten bis 1962 in Burgsteinfurt; Pfarrer, Domvikar, Monsignore. – Die Musik hatte es dem späteren Päpstlichen Geheimkämmerer Friedrich Wilhelm Lilie angetan, der neben Theologie auch Musikwissenschaft studierte. Nach dem Abitur am Gymnasium Arnoldinum studierte Wilhelm Lilie Musikwissenschaft in Berlin, dann Theologie an der Universität Münster. 1907 wurde er in Münster zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Warendorf, wurde 1911 Chordirektor in Kevelaer und 1915 Domvikar in Münster. 1916 übernahm er die Leitung der Kirchenmusikschule; 1920 wurde ihm die Leitung des Domchores anvertraut, 1923 das Amt des Diözesanpräses der Kirchenchöre. 1927 wurde er zum Lektor für Kirchenmusik und Gesang an der Universität Münster berufen und pflegte den Gregorianischen Choral und die Polyphonie der alten Meister.
Auf dem Domfriedhof in Münster beigesetzt
Die Zerstörung des Münsterschen Doms durch Bombenangriffe des letzten Krieges setzte seinem Wirken in Münster ein Ende. Er siedelte nach Burgsteinfurt über, wo er den Kirchenchor leitete. 1947 trat Wilhelm Lilie als Domchordirektor und 1952 als Direktor der Kirchenmusikschule in den Ruhestand. Der gebürtige Dorstener Wilhelm Lilie starb am 28. April 1962. Der Verstorbene wurde nach Münster überführt, wo er auf dem Domfriedhof beigesetzt wurde.
Über ihn erschien 1979 das von Heinz Wagner im Kommissionsverlag Hagen vorgelegte Buch: „Friedrich Wilhelm Lilie (1883-1962). Ein Beitrag zur Musikgeschichte Münsters im 20. Jahrhundert“.