Ostagent schmuggelte Waffen – Fall für den Staatsschutz
Geboren 1929; Waffenschmuggler. – Ein sowjetisches Gericht verurteilte den später in Dorsten lebenden Heinz Karbe Mitte der 1950er-Jahre zu 75 Jahren Arbeitslager in Workuta (Sibirien). Dort erpresste ihn der sowjetische Geheimdienst und Karbe verpflichtete sich, als Agent für den Ost-Geheimdienst tätig zu werden. Daraufhin durfte er das Arbeitslager in Sibirien mit einer bescheidenen Existenz in Westdeutschland tauschen und Aufträge seiner sowjetischen und ostdeutschen „Gönner“ erfüllen. Schon 1968 forderten sie den mittlerweile in Dorsten wohnenden Agenten auf, Kontakt mit dem in Gießen lebenden Waffenhändler Eckhard Damaschke aufzunehmen. Heinz Karbe bekam daraufhin den Auftrag, Devisen nach Budapest und Prag zu bringen und dafür 100 bis 200 Pistolen in seinem LKW über die Grenze mitzunehmen. Als Heinz Karbe und sein Begleiter Rolf Schwarz (geboren 1940) die Waffen über die Grenze schmuggeln wollten, wurden diese von westdeutschen Polizeibeamten im Auto entdeckt. Wegen illegaler Einfuhr von 3.500 Pistolen aus Ungarn und 200 aus der CSSR sowie Steuerhinterziehung verurteilte die hessische Staatsschutzkammer 1976 den Wahl-Dorstener Heinz Karbe zu zwei Jahren Gefängnis. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Mitangeklagte Rolf Schwarz erhielt ein Jahr Gefängnis, ebenfalls ausgesetzt zur Bewährung.