LWL-Museen

10.000 Funde geben Einblick in die Geschichte der Menschen in Westfalen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erreicht im Jahr 2022 fast wieder die Besucherzahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. 1,64 Millionen Menschen haben 2022 die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) besucht. Das waren 500.000 Menschen mehr als im Corona-Jahr 2021. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es allerdings noch 1,9 Millionen Gäste. Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen hat mit rund 137.000 Besuchern und Besucherinnen sogar einen Rekord aufgestellt und das LWL-Naturkundemuseum in Münster punktete mit der Sonderausstellung „Das Klima“. Knapp sechs Wochen nach der Eröffnung konnte der 100.000. Besucher begrüßt werden. Auch die Schau „PostMost“ auf Zeche Zollern, die Werke von geflüchteten Künstlern aus Mariupol präsentiert, ist beliebt (bis 24. März 2023). „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“ zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster noch bis zum 5. Februar 2023. Diese Ausstellung, die Schau über die Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer sowie die Wiedereröffnung des Museums Schloss Cappenberg in Selm zogen 2022 über 119.000 Besucher an.
In den Industriemuseen nähern sich die Besuchszahlen ebenfalls wieder dem Niveau der Jahre vor der Corona-Pandemie. 442.000 Menschen kamen 2022 in die acht Häuser (2021: 213.000; 2019: 512.000). Mit 77.000 Gästen strebten 2022 wieder deutlich mehr Menschen ins Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop als im Vorjahr (40.000) und fast so viele wie im letzten Jahr vor Corona (82.000). Das Museum hat seine Dauerausstellung runderneuert. Die Schau „Stonehenge“ im Museum für Archäologie in Herne zählte 40.000 Besucher, dort ist auch das mobile Onlinespiel „Jo’s Memory“ ein Hit. Zur Landesausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ im Römermuseum in Haltern kamen 43.552 Gäste.

Römermuseum in Haltern und Grabungsfunde aus Holsterhausen

Das LWL-Museum für Archäologie Westfälisches Landesmuseum in Herne ist ein Landesmuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Es stellt die 250.000-jährige Menschheitsgeschichte in Westfalen in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen. Im Forscherlabor können die Besucher die Methoden nachvollziehen, mit denen Archäologen die Spuren der Vergangenheit untersuchen. Die Dauerausstellung führt in einem Rundweg durch 250.000 Jahre Geschichte in Westfalen. Orientiert ist die Präsentation an einer archäologischen Ausgrabungslandschaft: Von Fundstücken aus der letzten Eiszeit bis heute werden die Exponate in chronologischer Ordnung in ihrem Fundkontext gezeigt. Wie auf einem Steg in einem Grabungsgelände führt der Weg die Besucher durch das Museum zu verschiedenen Fundstätten, die durch Nachbauten, Bilder, Filme und entsprechende Geräuschkulisse präsentiert werden. Dabei sind typische Fundstätten wie Gräber, Brunnen, Gebäudereste und nicht nur Gegenstände. Auch wird die archäologische Arbeit vorgestellt. Das Foto zeigt römische Würfel – gefunden in Holsterhausen. Die Ausstellung zeigt auch mehrere Exponate aus dem Raum Dorsten, darunter auch Funde aus der Ausgrabung am Kreskenhof (Römerlager).

Der Leiter des Römermuseums Dr. Josef Mühlenbrock wurde 1968 in Haltern geboren, wo er auch die Schulen besuchte. Er studierte Archäologie, Alte Geschichte, Latein und Kunstgeschichte an der Universität zu Münster und  arbeitete während des Studiums bei Ausgrabungen in Westfalen und danach als wissenschaftlicher Referent in Münster und Haltern. 1997 wurde er im Fach Archäologie über römische Architektur promoviert. Bevor Mühlenbrock die Leitung des Museums in Herne übernahm, arbeitete er in leitender Funktion beim LWL-Römermuseum Haltern am See. Dort war er unter anderem Projektleiter der Herculaneum-Ausstellung und bereitete das Varusschlacht-Projekt vor. Im LWL-Museum für Archäologie hat er zahlreiche Ausstellungen konzipiert, darunter „Irrtümer und Fälschungen der Archäologie“. Nach zehn Jahren als Museumsleiter in Herne hat Mühlenbrock zum 1. September 2018 die Leitung des Römermuseums in Haltern am See übernommen.


Quelle: wikipedia.de; Foto: Joern Fester.

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