Der friedliche Graf ließ Dorsten Stadtmauern einreißen
Um 1256/57 bis 1305; regierender Graf ab 1275. – Er gilt als der bedeutendste Vertreter des alten Klever Grafenhauses. Während er in der älteren Forschung als Dietrich VIII. (gelegentlich auch als Dietrich VII.) bezeichnet wird, wird er in der jüngeren, auf Kraus basierenden Forschung, als Dietrich VI. gezählt.
Nach und nach Ansprüche an Dorsten verloren
Dietrich war der älteste Sohn des späteren Grafen Dietrich V./VII. und der Aleidis von Heinsberg. 1271 ist er erstmals urkundlich bezeugt und folgte seinem verstorbenen Vater im Grafenamt 1275. In erster Ehe war Dietrich mit Margarethe von Geldern, einer Tochter Graf Ottos II. von Geldern verheiratet, mit der er seinen direkten Nachfolger Otto (1305 bis 1310) hatte. Nachdem seine Frau vor 1287 verstorben war, heiratete er 1290 Margarethe von Kiburg, eine Verwandte der Könige Rudolf und Albrecht von Habsburg. Aus dieser Ehe stammen die späteren Klever Grafen Dietrich VII./IX. (1310 bis 1347) und Johann (1347 bis 1368). Dietrich betrieb eine betont friedliche Politik; so hielt er sich beispielsweise aus der Schlacht von Worringen 1288 heraus. Er pflegte enge Beziehungen zu den römisch-deutschen Königen, von denen er als „Rat und Familiar“ ausgezeichnet wurde. Territorialpolitisch konnte Graf Dietrich wichtige Erfolge erzielen, so zum Beispiel den Erwerb Duisburgs und die Erhebung von Kranenburg zum Reichslehen. 1301 ließ er die Stadtmauern von Dorsten niederreißen, da die zu Kurköln gehörende Stadt laut Stadterhebungsvertrag jederzeit auch für den Grafen von Kleve offen zu stehen hatte. Allerdings verloren die Grafen von Kleve nach und nach ihre Dorstener Ansprüche. Dietrich V./VII. ist in der Klosterkirche von Bedburg beigesetzt (siehe Stadtwerdung, Reichshof Dorsten).
Quelle:
Nach Wikipedia, Online-Enzyklopädie