Marienerscheinung beschäftigt seit 1949 Gläubige und andere
Jedes Jahr am ersten Wochenende im September findet in Holsterhausen eine Wallfahrt statt, an der Niederländer teilnehmen. Sie beginnt an der Ecke Freiheitsstraße/Tannenstraße, führt über die Ahornstraße (wo eine Kirche gebaut werden soll), über die Straße Op de Kuhlen zur Antoniusstraße, wo Maria, die Muttergottes, wohl im Gebet wahrgenommen, vor dem Haus Nr. 11 aber nicht im Gebet verharrt wird. Die Wallfahrt endet an der Antoniuskirche. Den meisten kirchlich orientierten Dorstenern dürften die mehrmaligen Marienerscheinungen in Holsterhausen obskur erscheinen.
Die katholische Kirche hat diese angeblichen Erscheinungen in der Antoniusstraße nicht anerkannt. Diese sorgten vor allem zwischen 1940 und 1987 für Aufsehen und ließen dem Pfarrer von St. Antonius wegen dieser Umtriebe vermutlich die Haare zu Berge stehen. Den Bewohnern des Hauses in der damaligen Hitlerstraße 11, der heutigen Antoniusstraße, soll erstmals am 2. Mai 1940 die Mutter Gottes erschienen sein. Etliche Personen dieses Hauses haben dadurch im Kreis derer, die daran glauben, den Status von Sehern oder Propheten: Karl, Robert, Wilhelm, Mietze, Hilde, Norbert und Trude. Genau 22 Jahre später, am 3. April 1954, soll Maria sich wieder den Propheten im Haus Antoniusstraße 11 gezeigt und offenbart haben, dass sie 33 Jahre später wieder erscheinen werde. Dabei hinterließ sie in der Antoniusstraße eine Ikone aus Russland, die in einer zu bauenden Kapelle am Ahornweg verehrt werden sollte. „Bei vollständiger Verehrung der Heiligen Magd über diese Ikone wird sie große Wunder vollbringen.“ Der damalige Pfarrer von St. Antonius soll alle Beteiligten zum Schweigen verpflichtet und die aufgefundene Ikone in die Nähe des Ahornwegs verbracht haben. So steht es in dem niederländischen Schreiben, das zur Wallfahrt in Holsterhausen aufruft.
Diesmal in Amsterdam erschienen
Den Gläubigen erschien nach besagten Jahren am 3. April 1987 Maria, diesmal in Amsterdam, wo sie die Erde berührt haben soll. Die Propheten und ihre Anhänger sehen darin einen Zusammenhang zwischen der Holsterhausener und der Amsterdamer Erscheinung. Der Maler Robert W. Nöcker fertigte 1954, im Jahr der erneuten Erscheinung Marias, für die von der Gemeinde St. Antonius 1952 abgepfarrte Gemeinde St. Bonifatius ein Bild, das mit dem Titel „Heilige Jungfrau von Amsterdam und Holsterhausen“ auf die Marien-Erscheinung hinweist. Inzwischen wird in Wallfahrerkreisen der Antoniusstraße die Erscheinung als „Unsere liebe Frau von Holsterhausen“ oder „Heilige Frau von Holsterhausen“ genannt. Denn in diesem Sinne sei „Holsterhausen ein Ort der Hoffnung“. – Ab 2012 wurden die Wallfahrten in Holsterhausen unmerklicher. Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen waren immer weniger anzutreffen.