Reiß, Gabriele

„Steinreich, vogelfrei“: In 40 Tagen mit Rucksack und zu Fuß über die Alpen

Gabriele Reiß am Computer - von Ruhestand keine Spur; Foto: Wolf Stegemann

Gabriele Reiß am Computer – von Ruhestand keine Spur; Foto: Wolf Stegemann

Geboren 1953 in Gelsenkirchen-Ückendorf; Dipl.-Sozialarbeiterin i. R., Autorin und Bergwanderin. – Beruflich war sie als Sozialarbeiterin in der Kinder- und Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und Altenhilfe sowie 20 Jahre lang im Seniorenheim „Maria Lindenhof“ der Diakonie tätig. Dort war sie zuständig für die Heimaufnahmen. Zum Schreiben kam Gabriele Reiß spät – erst 2004. In diesem Jahr brachte die dreifache Mutter mit „Liebeserklärung an Kinder auch gleich für Anfängerverhältnisse einen Bestseller auf den Büchermarkt. Ein Leser schrieb:

„Ein hervorragendes Buch, das so positiv einstimmt. Unserer nüchternen Welt, die sich immer mehr an materiellen Dingen orientiert, zeigt dieses Buch einen anderen Weg, der von vielen nicht mehr gesehen wird. Ein kurzweilig geschriebenes Buch, das Eltern als Orientierung in vielen Situationen dienen kann. Ebenso macht es Lust auf Familie“.

Anders gesagt: Gabriele Reiß hat sie mit wenigen Worten die Dinge auf den Punkt gebracht! Zwischendurch erschien 2009 der Erzählband „Himmelbrücke“. Seit 2014 ist Gabriele Reiß Mitglied im Literarischen Arbeitskreis Dorsten (LAD).

700 Kilometer von Starnberg in Oberbayern bis nach Südtirol

Erzählband 1994

Erzählband 1994

Ihre zweite Passion ist seit 1994, wo sie Mitglied im Alpenverein wurde, das Wandern in den Alpen. Darüber sagt sie: „Am lautesten rufen sie mich, wenn ich auf einer Revierhalde stehe. Ich sehne mich nach den Bergen und es kommt mir vor, als warteten sie auf mich – wie eine Liebschaft fühlt sich das an.“ Mittlerweile hat sie 39 Rucksack-Touren durch die Alpen hinter sich gebracht Und diese Liebschaft brachte sie 2016 als Buch zu Papier, nachdem sie mit einer Freundin aus Klein Reken über die Alpen gewandert ist, vom  Starnberger See in Oberbayern bis Bardolino am Gardasee in Venetien. Diese 40 Tage und 700 Kilometer beschreibt sie auf 455 Seiten unter dem Titel „Steinreich, vogelfrei – Ein Weg wie kein anderer. Zwei Frauen überqueren die Alpen“, das im Selfpublishing-Verfahren erschienen ist. Dazu eine Stimme unter vielen:

„Ein vorbehaltlos ehrlicher Reisebericht, von einer Autorin geschrieben, die aus Ihrem Herzen keine Mördergrube macht und mit dieser Alpenüberquerung ihrem Körper bemerkenswert viel abverlangte. Ich bin durchgängig mitgewandert, habe Bilder vor meinen Augen gesehen und mich oft an meine eigenen Wanderungen erinnert!“

Seit 1978 in Dorsten Wulfen, wo seit 1972 ihr singender Vater wohnt

2016 erschienen

2016 erschienen

Gabriele Reiß verbrachte ihre Kinder- und Schulzeit in Essen-Frillendorf. Die Mutter war mit Leib und Seele Hausfrau, wie sie sagt, der Vater Maschinenschlosser, der in der Mitte seines Lebens sein Werkzeug hinschmniss und aus dem sich dann der bekannte Sänger von Seemannsliedern Fred Mauritz entwickelte, der seit 1972 in Dorsten-Wulfen wohnt – und noch singt. Die neuste CD entstand 2016 zu seinem 90. Geburtstag. Literatin die Tochter, Sänger der Vater. Dazu Gabrielle Reiß: „Ich bin ein Arbeiterkind.“ Dieses Arbeiterkind studierte an der Fachhochschule für Sozialpädagogik Essen,  heiratete, bekam zwischen 1978 und 1984 drei Kinder, zog 1980 nach Dorsten, ging ihrem Beruf nach, trennte sich 1994 von ihrem Mann, fing an zu schreiben und zu wandern. Aus der Stille und Schönheit der Berge, aus dem Überwinden ihrer Herausforderungen ergibt sich ihr Credo: „Die Aspekte des Bergwanderns stellen sich für mich in ihrer Gesamtheit wie eine Metapher auf das Leben dar.


Siehe auch:
Literaten, lebend (Artikelübersicht)

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