Streitbar und umstritten – im Gemeinderat wie bei der A 31
1916 in Lembeck bis 1991 ebenda; Landwirt und Gemeindepolitiker. – Unerschrocken stritt der Landwirt Hugo Hülsdünker gegen alles, was er für falsch hielt. Auch so manche CDU-Politiker, denen er nahe stand, bekamen seine Meinung heftig zu spüren. Nach der Devise, den „Lembecker Sumpf“ trocken legen zu müssen (gemeint ist der Gemeinderat), bekämpfte er die von ihm empfundenen Pflichtverletzungen der Verwaltung in Sachen Baugenehmigungen und Dorfkernsanierung. Als ihm vom Rat der Gemeinde Lembeck 1974 wegen langjährigen Einsatzes in der Gemeindepolitik eine Ehrung zugedacht wurde, lehnte Hugo Hülsdünker mit der Begründung ab: „Sie sind nicht würdig, mich zu ehren.“ Von 1956 bis 1975 saß der Landwirt als einsamer Parteimann des Nachkriegs-Zentrums, dessen langjähriger Vorsitzender er war, im Gemeinderat Lembeck. Als Hugo Hülsdünker 1975 bei der Eingemeindung Lembecks nach 19 Jahren aus dem Gemeinderat ausschied, schloss sich der Vorhang auf seiner politischen Bühne noch lange nicht. Da kamen die Straßenbauer bei ihm gerade zur richtigen Zeit an die richtige Adresse, als sie ihm eröffneten, sein Hof werde wegen der Autobahn überplant. Der Landwirt versammelte Anfang der 1980er-Jahre weitere Streiter wider den Autobahnbau um sich, erklärte seinen Hof zur Trutzburg und gründete die „Bürgerinitiative A 31“, die zwar viel Staub aufwirbelte, letztlich die Autobahn aber nicht verhindern konnte. Doch hatte sie so manche Feindschaften gefestigt.
Weihnachten 1945 aus der Kriegsgefangenschaft zurück
Im Kriegsjahr 1916 als Neujahrskind geboren, absolviert Hugo Hülsdünker die Bäuerliche Werkschule in Dorsten. Das Kriegsende erlebte er im Lazarett in Wetter an der Ruhr. Hülsdünker schleppte sich nach Hause. Die Amerikaner griffen ihn auf, und der Landwirtssohn trat als Kriegsgefangener von Lembeck aus die weite Reise nach Amerika an, wo er an den Highways mit der Sichel das Gras abschneiden musste. Sein Kampf an und um Autobahnen war also vorgezeichnet. Weihnachten 1945 kam er zurück und heiratet; vier Töchter und ein Sohn stellten sich ein. Mit seinem Sohn überwarf er sich derart, dass die Tätlichkeiten vor Gericht ausgetragen werden mussten.