Examensarbeit über Migrantenkinder ausgezeichnet
Geboren 1983 in Dorsten; Preisträgerin. – Für ihre Examensarbeit über die sprachliche Integration von Migrantenkindern ist 2007 die damals angehende Lehrerin vom Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) in Dorsten ausgezeichnet worden. Es war purer Zufall, dass Stefanie Göbel, die seit 2007 an einer Grundschule in Radevormwald tätig ist, überhaupt auf den Wettbewerb des Cartellverbandes aufmerksam wurde. In der Zeitung las sie die Ausschreibung und nahm Kontakt mit ihrer Professorin auf, die die Teilnahme unterstützte. In Wuppertal hatte Stefanie Göbel Deutsch, Religion und Englisch für das Lehramt studiert. Im November 2006 schloss sie ihr Studium mit dem ersten Staatsexamen ab. Ihre Abschlussarbeit zum Thema „Bilinguale Sprachentwicklung im Elementarbereich – theoretische Befunde und empirische Fallbeispiele“ bekam von der Professorin Dr. Charlotte Röhner vom „Lehrstuhl für Pädagogik der frühen Kindheit und der Primarstufe“ eine 1,0. Die Ausführungen von Stefanie Göbel über die sprachliche Integration von Migrantenkindern stießen auch beim CV Rheingau auf Begeisterung, der ausgewiesene Teile der Arbeit so fundiert und wissenschaftlich fand, dass er die Arbeit qualitativ einer Dissertation gleichsetzte.
Mit dem CV-Förderpreis ausgezeichnet
Zum vierten Mal verlieh der Regionalverband „Ruhrgau“ im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, zu dem sich die CV-Ortszirkel zwischen Ruhr und Lippe zusammengeschlossen haben, den „CV-Förderpreis“, der mit 3.000 Euro dotiert ist und alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Mit dem Preis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten öffentlich ausgezeichnet. Daran beteiligt sind die Hochschulen Wuppertal, Bochum, Dortmund, Duisburg-Essen, Hagen sowie Witten/Herdecke. Zusammen mit einem zweiten Gewinner aus Neuss bekam Stefanie Göbel den CV-Förderpreis in der Aula der Realschule St. Ursula in Dorsten verliehen.
Sprache ist Individualität und Kultur
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Beobachtung zweier Kinder aus Sri Lanka und aus dem Kosovo. In natürlichen Gesprächssituationen hat die Autorin die beiden Kinder zwei Jahre lang jede Woche zwei Stunden beobachtet und ihre sprachlichen Fortschritte festgehalten. Ergänzt wurde die Recherche durch Interviews mit Erziehern und Eltern. Stefanie Göbel erlebte, wie Kinder leiden, wenn sie der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind. Stefanie Göbel:
„Sprache bedeutet Individualität und Kultur. Wer einem Kind seine Erstsprache verbiete, lasse es nicht mehr es selbst sein. Deshalb sei es auch so wichtig, integratives Verhalten zu fördern.“
Quelle:
Joachim Röttgen „Förderpreis für Examensarbeit“ in RP vom 21. April 2007.