Als das Geld ausging, wurde die Festung Dorsten geschleift
In diesem 1672 ausgebrochenen Krieg zwischen Frankreich (Ludwig XIV.) und Holland war Dorsten als kürkölnische Festungsstadt auf Seiten der Franzosen stark beteiligt. Schon 1671 hatte der Kölner Kurfürst Maximilian Heinrich zum Schutz des Lippeübergangs mit Christoph Bernhard von Münster („Bomben-Bernhard“) – beide Bischöfe verbündeten sich mit Frankreich gegen Holland – die Übereinkunft getroffen, dass an der Brücke eine Schanze aufgeworfen, diese mit Soldaten und Kanonen besetzt und dem kurfürstliche Kommandanten unterstellt werden soll.
Französische Truppen in der Stadt
Nach dem Bündnis des Landesherrn mit Frankreich war auch noch ein größeres Truppenkontingent in Dorsten einquartiert. Im Vorfeld hatten der Kölner Kurfürst Maximilian Heinrich und der Münstersche Fürstbischof Bernhard von Galen (erster Rheinbund) die Festung Dorsten den Franzosen als Stützpunkt überlassen. 1673/74 wurde die französische Besatzung Dorstens durch weitere französische Truppen verstärkt. Als es jedoch 1674 auf Druck des Kaisers Leopold zu einer Verständigung der beiden geistlichen Fürstentümer mit Holland gekommen war, wurde das französische Korps unter Resnel wieder abgerufen. Da der Kölner Kurfürst kein Geld mehr hatte, um seine Truppen in der Festung Dorsten zu lassen, gab er den Befehl, die Festungsmauern abreißen zu lassen, damit sich kein anderer des Vorteils dieser Festung bedienen konnte. So stand Dorsten feindlichen Übergriffen schutzlos gegenüber und hatte unter den Plünderungen mal durch französische, mal durch Reichstruppen zu leiden. 1690 quartierten sich brandenburgische Truppen ein, 1734/35 das preußische Dragonerregiment von Sonsfeld.