1761 sturmreif geschossen – 1934 „Adolf-Hitler-Platz“ genannt
Das Essener Tor war auch vor dem Ausbau zum Festungstor mit einem Vortor stark befestigt. Beim Angriff der Truppen des Grafen Philipp von Oberstein 1588 überwanden die Angreifer das wichtige äußere Tor. Die Soldaten standen schon auf dessen Mauer, so dass sie nur noch das weniger befestigte innere Tor mit dem Fallgitter aufhielt. Da schafften Frauen, Kinder und Knechte heißes Wasser aus den Brauhäusern herbei und schütteten es auf die Angreifer und setzten dem „Feinde dergestalt zu, dass derselbe mit Hinterlassung verschiedener Toten und Kriegsrüstungen wieder zurückweichen und durch die Flucht sich salviren musste“ („liber statutorum“).
Von den Hannoveranern im Jahr 1761 beschossen und erstürmt
1761 schossen die Hannoveraner sechs Stunden lang die von den Franzosen besetzte Stadt im Süden sturmreif und die Kugeln flogen über das Essener Tor hinweg in die Stadt, so dass die Hannoveraner bald durch das Essener Tor bis zum Marktplatz stürmen konnten. Andere Angreifer kamen durch das Recklinghäuser Tor. Nach der Besetzung der Stadt und Wegführung der gefangenen Franzosen rissen die Hannoveraner die Mauern ein. 1827 wurden die drei Tore und die Türme abgebaut.
Kriegerdenkmal „Germania“ aufgestellt – 2018 neuer Brunnen angelegt
1896 wurde am Essener Tor das Kriegerdenkmal „Germania“ aufgestellt, 1934 der Platz in „Adolf- Hitler-Platz“ umbenannt. 1945 war beim Einmarsch der Amerikaner am Essener Tor ein amerikanischer Verbandsplatz und 1996 sollte der Platz durch Errichtung einer so genannten Erlebnisgaststätte belebt werden, was allerdings misslang und die Gaststätte 2000 wieder schloss. Danach zogen in das Gebäude ein Kunstatelier und eine Bank ein. Im Oktober 2018 wurde eine neue Brunnenanlage eingeweiht. Gleichzeitig erinnert jetzt die 43. Geschichtstafel „Essener Tor“ der Stadt an die Vergangenheit dieses Ortes. Die Brunnenanlage wurde in ehrenamtlicher Arbeit von den Altstadtschützen in Zusammenarbeit mit Dorstener Unternehmen und Bürgern gestaltet.