Cornelia Funkes Roman-Figuren aus der Familien-Realität
Geboren in Dorsten; Autorin. – Als Tante und Patentante der in Dorsten geborenen Kinderbuchautorin Cornelia Funke kann Hildegunde Latsch weit zurück in ihren Erinnerungen greifen, um in die Entwicklung ihrer Nichte zur weltberühmten Autorin einen tiefern Einblick zu vermitteln. Den gab sie in ihrer 2008 im Dressler-Verlag erschienenen Funke-Werkbiographie „Cornelia Funke – Spionin der Kinder“. Hildegunde Latsch, die heute mit ihrer Familie in Frankenthal (Pfalz) wohnt, machte 1959 am Gymnasium St. Ursula Abitur und studierte Linguistik und Germanistik an der Universität Heidelberg. Danach unterrichtete sie Sprachen, Theater und Literatur an der Deutschen Schule in Nairobi/Kenia, am Goethe-Institut in Harare/Zimbabwe und am Hansa-Kolleg in Hamburg. Nach ihrer Pensionierung begann Hildegunde Latsch die Bücher von Cornelia Funke näher unter die Lupe zu nehmen, um in ihrem Leben nach Spuren ihres Schreibens und in ihren Geschichten nach Spuren ihres eigenen Lebens zu suchen. Cornelia Funkes Kindheit war geprägt durch einen vorlesenden Vater. Ein künstlerisch begabter Onkel und Tante Hildegunde, die fesselnd aus Afrika zu erzählen wussten, waren weitere prägende Begegnungen. Die Figuren in Funkes Geschichten stammen aus den Büchern ihrer Kindheit, aus deutschen und englischen Klassikern. Während Funkes Tätigkeit als Sozialpädagogin auf einem Hamburger Bauspielplatz entstand die Idee der Mädchen-Bande Wilde Hühner. Funkes eigene Kinder Anna-Lena und Ben wurden später Vorbild und Anregung für die Figuren ihrer Fantasy-Trilogie Tintenwelt.
Familienunternehmen
Bei Funkes blieb alles in der Familie. Von den künstlerischen und literarischen Einflüssen der Eltern und Verwandten, über Funkes Schwester, die heute ihre Webseite betreut bis zu ihrem Cousin Oliver Latsch, dem Sohn Hildegunde Latschs, der zuerst Funkes Bücher ins Englische übersetzte und inzwischen ihr Agent ist. Im Ganzen wirkt die Darstellung etwas zu glatt und harmonisch; jugendliche Leser interessieren sich zum Beispiel auch für berufliche Krisen oder alltägliche Konflikte bei der Vereinbarung von Beruf und Familie. – Im November 2008 besuchte Hildegunde Latsch das von ihrer Nichte angeregte „Baumhaus“ in Dorsten. Sie übergab der Stadtbibliothek signierte Exemplare ihres Cornelia Funke-Buches.